erf(olg)t Jtem müwer henne zü wijnheim erfolgt dijn cleßgenn
vor eijn gld vnd eijn orth mitʃampt dem ʃchat(en) pro c(on)tü(maci)a
Jtem cleʃe hücker erfolgt jacoben den hoijffman zú Sporc-
kenheijm vor ij malter kornß vnd vij alb vff jnredde
Montags nach Exaltacionis Sancte
Crŭcis Anno xvc xxij
Grede / vxor tho(ma)s Jtem Grede thomas henne frauwe begert nach jnhalt nehʃt
henne Contra ergangen vrteijls / So criʃtgen Schnider dem ʃelbigen nit gelebt wie
Criʃtgen Schnidern mit recht erkent erfolgknŭß vmb ʃŭmu(n)g willen vff jme Criʃtgen
Dar vff redt Criʃtgen ʃchnider durch jorg kranchen ʃínen reddener er
Criʃtgen ʃij vff eijner rechenü(n)g erʃchienen wie woll er vormaijls mit
g(e)n(ann)ter greden gerechent hab vnd dar bijc hab er ʃin gedingt maijdt
deßmaijls er gehabt dar mit vnd bij gehat do hab daß widderteijll
nit wollen folgen vnd begert ane eŭch richter jme die ʃelbig ʃin
maijdt die zijth geweʃt jn kŭntʃchafft zü zülaißen / Dar gegen
ʃagt Grede die clegerin dŭrch joiʃten jren reddener jß moͤg ʃin daß
Criʃtgen ʃchnider mitʃampt dem büttell ʃij komen jn thomas jeckels
hŭʃch jn meijnu(n)g mit jre der clegerin zú redden vnd hab Criʃtgenn
ʃünderlichen thomas hen jren huʃchwirt dar zü berŭffen zú zühorenn
Aber ʃo criʃtgen ʃij komen jn thomas jeckels hŭʃch do hab Er
criʃtgen jren hüʃchwirt nit wollen bij der rechenü(n)g han vnd hab g(e)n(ann)t(er)
Criʃtgen den ʃelbig(en) tho(ma)s hen mit verwenten worten vbergeben welch
wort verbotten ʃich hijer nach finden wirt der halben die rechnu(n)g
nit volnendt worden iʃt deß halben zu vermŭten daß Criʃtgen die
rechenü(n)g liʃtiglich hinder halt(en) dwijll nu die rechenü(n)g nit volnendt
vnd der gebrechen an Criʃtgen bitt vnd begert clegerin dem fŭrderig(en)
vrteil nach jre clegerin ʃolt heüde erfolgknŭß erkent werden Setzt zu
recht / Dar gegen Criʃtgen begert wie vor jm ʃin dinʃt botten zü
zú laijßen jme kŭntʃchafft zú ʃagen daß Grede clegerin betzalt ʃij jʃt
jme kundtzugelaijßen zú xiiij tagen vt jŭris
Tho(ma)s henne bender Jtem Thomas henne Bender Spricht zu Criʃtgen Schnidern jm
Criʃtgen ʃchnider widderrechten Sagt durch joiʃt ʃcherern ʃin reddener wie g(e)n(ann)ter Criʃtg(en)
jnen thomaʃhen hab berŭffen bij der rechenú(n)g zú ʃin jnhalt deß vrteijls
vnd als er thomas hen jn thomas jacobs huʃch komen do hab Criʃtgen
durch ʃin eijgen mütwillen vnd bewegten worthen welch worth jm vnd
eijm jglichen burger verbotten eijn nachbŭwer dem andern zü thŭn nem-
lich eijn dijep vnd bßwicht geʃcholt(en) deß tho(ma)s hen verhofft ʃol ʃich nŭm-
mer erfinden ʃolich worth ware ʃijhen wolt aüch lieber verlieʃen wo
Henne Maurer zu Weinheim verklagt Clesgin Dein auf einen Gulden und einen Ort mitsamt dem Schaden und wegen Ungehorsamkeit.
Clese Hucker verklagt Jakob, den Hofmann zu Sporkenheim, auf zwei Malter Korn und sechs Albus, sowie auf Einrede.
Montag 15. September 1522
Grede, die Ehefrau des Henne Thomas, begehrt laut eines jüngst ergangenen Urteils, das Cristgen Schneider demselben gegenüber nicht befolgt hat, dass wegen Cristgens Säumnis gerichtlich auf Zuerkennung erkannt wurde.
Darauf sagt Cristgen Schneider durch seinen Redner Jorg Krang, er sei auf einem Abrechnungstermin erschienen, als er vormals mit Grede abgerechnet habe, und dabei habe er seine angedingte Magd, die er damals gehabt hat, dabei gehabt. Dem habe die Gegenpartei nicht folgen wollen. Deshalb begehrt er von den Richtern, seine damalige Magd als Zeugin zuzulassen. Dagegen sagt Grede, die Klägerin, durch ihren Redner Jost Scherer, es möge sein, dass Cristgen Schneider samt dem Büttel in das Haus des Jeckel Thomas gekommen sei, in der Meinung mit ihr, der Klägerin, zu reden. Cristgen habe besonders ihren Ehemann Henne Thomas dazu gerufen um zuzuhören. Aber als Cristgen in Jeckel Thomas Haus gekommen sei, habe er, Cristgen, ihren Ehemann nicht bei der Rechnungslegung dabeihaben wollen, und habe genannter Cristgen den Henne Thomas mit bösen, verbotenen und später zu nennenden Worten überzogen. Deshalb ist die Abrechnung nicht vollendet worden. Deshalb ist zu vermuten, dass Cristgen die Abrechnung listig zurückgehalten hat. Weil nun die Abrechnung nicht vollendet und ebenso der Mangel bei Cristgen liegt, beantragt und begehrt die Klägerin, dem vorigen Urteil nach, ihr, der Klägerin, heute noch Zuerkennung zu verschaffen. Bringt das vor Gericht. Dagegen begehrt Cristgen wie zuvor, ihm seinen Dienstboten zuzulassen, der ihm bezeugt, dass die Klägerin Grede bezahlt worden sei. Ihm ist Zeugenaussage in 14 Tagen zugelassen, wie es Recht ist.
Thomas, der Sohn des Henne Bender, hat eine Forderung an Cristgen Schneider. In der von seinem Redner Jost Scherer geführten Gegenrede heißt es, dass Cristgen ihn, Thomas, gemäß der Klage zu der Abrechnung hinzugezogen habe. Als Thomas in das Haus des Jakob Thomas gekommen sei, habe Cristgen durch seinen eigenen Mutwillen und mit bewegten Worten, welche Worte ihm und einem jeden Bürger verboten sind, auch ein Nachbar dem anderen nicht antun darf, ihn einen Dieb und Bösewicht gescholten. Henne Thomas hofft, es sollte sich nie herausstellen, dass solche Worte wahr seien, er wollte auch lieber, wenn
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 029, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-029/pagination/3/ (Abgerufen am 29.11.2024)