Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 276v

27.01.1502  / Donnerstag nach conversio Pauli

Transkription

darzů beg(er)t neyn od(er) ja von jme zu ʃagen(n) ob er nit ʃolich
gelt vffgehaben hett / Megelshen beg(er)t ʃchub zů
antwort(en) / Heng(in) hofft ney(n) ʃo megelshen jme
die ʃchuldt wiʃʃentlich zutůn wer auch in kurtz
beʃcheen er ʃoͤll kein ʃchub haben(n) ʃund(er) jme antwort(en)
ʃtalten beyd zu recht / Nach beydert(eil) Rechtʃetzen erkent
der Scheff(en) megelshen ʃchub vnd zům nehʃt(en) gericht zů-
antwort(en)

/: no(ta) Joh(an)nes diel redt es hett henchen die gekaufft(en) garn wider jnn
ʃin Johannes dieln huß getrag(en) on ʃin will(e)n vnd
Jo diel wiʃʃen begert wie er ʃich halt(en) ʃoͤll S(e)n(tenti)a das Joh(an)nes
wentzg(in) heng(in) diel die garn hinder gericht legen ʃoll vff recht /
daruff Joh(an)nes diel hait die garn mit namen vij ʃtuck
geg(en) hengen gelacht vnd jme die geoͤffent vor ʃin vß-
ʃtend ʃchuldt vnd coʃt(en)

Jtem Stuͤd von wegen(n) pet(er) Bodenheyme(r)s ʃpricht
pet(er) bodenheym(er) zů Con von waltmůßhuʃen(n) er wer jme ʃchuldig
Con waltmußhuʃen viij alb mi(n)(us) drÿ hell(er) lidlons gerechent(er) ʃchult beg(er)t
vßrachtung von jme vnd ʃin antw(or)t neyn od(er) ja
Con hait ʃchub zum nehʃt(en) gericht zů antwort(en)

erf(olg)t p • b • Jtem Johannes vnʃer gerichtʃchribe(r) erf(olg)t pet(er) fint(en) vfs buch
vnd hatt pfand vff jme beredt

Conrat ʃchere(r) Jtem Emel von wegen Conrat ʃchere(r)s ʃpricht zu
witwe coͤntzg(in) Coͤntzgin můrers frauwen als jr hußwirt ge-
muͤrers wůnt wer wůrd(en) hett er jne gebund(en) vnd geplaʃtert
nach ʃynem beʃt(en) v(er)moͦgen begert das jme zubelonen
wes er v(er)dient hett / die fraw hat ʃchub zum nehʃt(en)
gericht zu antwort(en)

Übertragung

dazu. Er fordert ein Nein oder Ja von ihm, zu sagen ob er das Geld eingezogen habe oder nicht. Henne Megel fordert Aufschub um zu antworten. Hengin hofft Nein, denn Henne Megel wisse von der Schuld und es war auch erst vor Kurzem geschehen, er solle keinen Aufschub haben, sondern ihm antworten. Beide legen es dem Gericht vor. Nach beiderseitigen Rechtsetzungen erkennen die Schöffen, dass Henne Megel Aufschub bis zum nächsten Gerichtstag hat um zu antworten.

Johannes Diel sagt: Hengin hätte die gekauften Seile wieder in sein, Johannes Diels, Haus getragen ohne sein Wollen und Wissen. Er fragt, wie er sich verhalten solle. Urteil: Dass Johannes Diel die Seile bei Gericht hinterlegen soll. Darauf hat Johannes Diel die Seile, nämlich 7 Stück, gegen Hengin hinterlegt und ihm die geöffnet für die ausstehenden Schulden und Kosten.

Stude für Peter Bodenheimer klagt Kon von Waldmannshausen an: Er sei ihm 8 Albus weniger 3 Heller Arbeitslohn und abgerechnete Schuld schuldig. Er fordert die Erstattung von ihm und seine Antwort, Nein oder Ja. Kon hat Aufschub bis zum nächsten Gerichtstag um zu antworten.

Johannes, unser Gerichtsschreiber, hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Peter Finthen und Pfänder gefordert gemäß dem Buch.

Emel für Konrad Scherer klagt Contzgin Maurers Frau an: Als ihr Ehemann verwundet worden war, da hat er ihn verbunden und gepflastert nach seinem besten Vermögen. Er fordert, dass ihm der Lohn werde, den er verdient habe. Die Frau hat Aufschub bis zum nächsten Gerichtstag um zu antworten.

Registereinträge

Bodenheimer, Peter   –   Dieburg, Johannes von   –   Diel, Johannes (Johan)   –   Emel (Name)   –   Finthen, Peter von   –   Frau (Frau)   –   Gerichtshinterlegung   –   Gerichtsschreiber (Reichsgericht)   –   Haus (Gebäude)   –   Hauswirt   –   Huehnergarn (Hühnergarn)   –   Lidlohn   –   Lohn (Entgelt)   –   Maurer, Contzgin   –   Megel, Henne   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Pflaster   –   Rechtsetzung   –   Scherer, Konrad   –   sententia   –   Stude (Name)   –   Waldmannshausen, Kon (von)   –   Wentzgis, Hengin (Henne)   –   Witwe   –