Jtem Iacob vonn wolßheim erkennt her
Steffann philmūt ) xviij alb zinß etc zube
zalnn hie zwißenn Oiʃternn neheʃt • ʃi no(n) pign(us)
Jtem henn klickelman Spricht zů von
Cles beckers von winckel hans fogeln von
algheßheim vor zwolff alb ʃo er ʃeinem haūpt
man itzgnantt ʃchūldig vnnd vff ene v(er)-
weyʃt begertt vmb ußrachtung mit ʃampt
dem coʃtenn anzūhalt(en) daruff der be-
clagtt der clagenn nit geʃtandem jm
momp(ar) ader ʃeynem hauptman etzwas
ʃchuldig ʃeÿ ) dennach wil momp(ar) dis
clage zemliche beweÿʃenn habet t(empus) moris
Jtem Margret paūl(us)[a] knodenn hußf(rau)
Margrett Brenngt clagennde zugegenn vnnd
beckerßen wider veronica Goars vonn wormbs
veronca hauʃfraūwen in recht fūr wie das die
Ercken verclagtt[b] verʃhenn vierzehenn tage vmb
Aūe ma(r)ia zeÿtt eygenns willens beym
margk bron ʃo geschūlt(en) ʃmeliche geʃchūlt(en)
vnnd zu jr die oder dergleichenn wortt
gethann vnnd geʃagt ʃie ʃey eyn phaffen
kint das ʃie mit warheitt nit ʃagenn oder
Erfinden kan ) der halbenn der clagerin
Bith ʃie hab ʃolichs onbilch getann vnd
ʃolt in eynn vffentlichen widder ʃprūch
der halbenn dern verdampt werdenn
wo ʃie die ʃme wortt nit beweyʃen kan
E E richterlichs ampt hirin vmb v(er)helff
nuß rechtenn Anruff(en) v(or)behalt q(uod) jūris
Rea h(abet) t(empus) ad p(rox)i(mu)m
[a] Ein Zeichen über der »us«-Kürzung blieb unberücksichtigt.
[b] Der Anfangsbuchstabe ist aus einem »b« verbessert.
Jacob von Wolffsheim erkennt an, Herrn Stephan Fulmot 18 Albus Zinsen zu bezahlen bis folgende Ostern. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.
Henne Klickelman klagt für Clese Becker von Winkel Hans Fogel von Algesheim an wegen 12 Albus, die er seinem genannten Mandanten schuldig sei. Er fordert ihn anzuhalten, diese zu zahlen mitsamt den Kosten. Darauf hat der Beklagte dem Kläger nicht gestanden, ihm dem Momber oder seinem Mandanten etwas schuldig zu sein. Deswegen will der Momber die Klage angemessen beweisen. Er hat seine Zeit, wie es Gewohnheit ist.
Margret, die Ehefrau von Paulus Knode bringt eine Klage vor gegen Veronika, die Ehefrau von Goar von Worms: Dass die Beklagte vor 14 Tage um die Zeit des Ave Maria aus eigenem Willen sie beim Marktbrunnen so schmähend beschimpft habe und ihr diese oder ähnliche Schimpfworte gesagt habe, sie sei ein Pfaffenkind. Das kann sie nicht als Wahrheit sagen oder beweisen. Deswegen bittet die Klägerin, sie habe dieses unbilliger Weise getan hat und sie solle deswegen verurteilt werden, eine öffentliche Gegendarstellung zu tun, wenn sie diese Schmähworte nicht beweisen kann. Hierin ruft sie Euer ehrwürdiges richterliches Amt um Rechtshilfe an, alles vorbehalten, wie es Recht ist. Die Beklagte hat ihre Tage bis zum nächsten Gerichtstag.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 274, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-274/ (Abgerufen am 18.09.2024)