Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529 

Bl. 247v

17.11.1528  / Dienstag nach Martini

Transkription

Wir Dorothea Iustenn Hūffernn abtiʃʃenn lūcia
hellernn priorißenn / vnnd der ganntz Convent
gemeinlich ʃannct marie(n) magdalenn cloʃter zū
Meintz zu denn weißenfrauwen genannt Sanct
Bernharts ordenn • Bekenne(n) offentliche gegen aller
me(n)nigliche In vnd nit dißem brieffe • ʃo als wir / vnd
vnʃer cloʃteř jerlich zehenn lb hlr / eyn ß
ʃechs hlr / meintzer werūnge jerlicher gūlt vff
etlichenn gūettern zu Obernn Ingelnheim jn
dorff vnnd margk gelegenn fallenn laut ver
ʃchreibūnge darūber ʃagenn etc ʃoliche zehenn lb
eynn ß vj hlr / ierlicher gūlte(n) Wir
abtißenn vnnd g(anze) Conūent mit wolbedachtenn mūt
rechter wißen / aūch mit gūtem willen zūgeʃtelt
haben des Erbernn meiʃter vlrichs bendern weÿle(n)t
būrger zū meintze / dem got gnade I / Rechten leibs
Erbenn / vorbas zuewigenn tagenn / die oberuett gūlt
vffzūhebenn zůnißenn / vnd zūgepraūchen / vnūer-
hinderu(n)ge / vnʃer auch vnʃer nachko(m)men / vnd ʃūnst al-
lermenniglichs / • obergebenn aūch die oberuent gūlt(en)
denn obgedachtenn Meiʃter vlrichs ʃeligenn Erbenn Ine
vnd mit kraff diß brieffs die ʃelben gūlt(en) nūn
fūrter zuewigen tagenn zūgebraūchenn / zūbe-
sich ʃitzen vnd zugnißen wie wir die ʃelben biß
her jnghabt / gebraūcht vnd gnoʃʃen habenn • da-
mit auch wir vnʃer nachkomen vnd cloʃter
ʃolicher vbergebūnge vorbas keinenn nachtheyll
nach ʃchadenn leydenn oder tragen torffenn • her-
ūmbe habenn die vorgmelten meiʃter vlrichs
ʃeligenn Erbenn / vnß vnʃer nachkomenn vnd
cloʃter zūgeʃtelt eyn hauß zūm dorheimeř obe(n)
ane dem Dietmarck zū gelegenn nit allem
seinem begrieffe Ine vnd g zūgehorūnge • vor eyne(n)
wernlichenn richter zū meintze / lut brieff vnd

Übertragung

Wir, Dorothea Justen Huffer, Äbtissin, Lucia Heller, Priorin und der ganze Konvent des Maria Magdalenen-Klosters zu Mainz, Weißfrauen genannt, St. Bernhards-Orden, bekennen öffentlich gegenüber jedermann mit diesem Brief: Dass wir und unser Kloster jährlich 10 Pfund Heller 1 Schilling und 6 Hellern Mainzer Währung an jährlicher Gülte auf etliche Güter zu Ober-Ingelheim in Dorf und Mark gelegen haben gemäß einer Verschreibung. Diese 10 Pfund 1 Schilling und 6 Heller jährliche Gülte haben wir die Äbtissin und der ganze Konvent mit reiflichem Nachdenken und gutem Wissen und Wollen übergeben an die Erben des verstorbenen ehrbaren Meisters Ulrich Bender – einst Bürger zu Mainz, dem Gott gnade – auf ewige Tage, die Gülte einzuziehen, sie zu nutzen und zu gebrauchen ohne Hinderung durch uns und unsere Nachkommen noch durch sonst jemanden. Und wir übergeben auch die genannten Gülten den Erben des genannten Meister Ulrich mit diesem Brief, diese Gülten nun und weiter auf ewige Zeit zu besitzen, zu gebrauchen und zu nutzen, wie wir diese bisher innehatten, gebraucht und genutzt haben. Damit auch wir und unsere Nachkommen und das Kloster aus dieser Übertragung keinen Nachteil oder Schaden erleiden oder tragen, darum haben die genannten Erben von Meister Ulrich uns und unseren Nachkommen ein Haus »Zum Dorheimer« oben am Dietmarkt gelegen übergeben mit allem Zubehör vor dem weltlichen Richter zu Mainz, gemäß dem Brief und

Registereinträge

Bender, Ulrich (der)   –   Brief (Urkunde)   –   Dietmarkt (Mainz)   –   Dorheimer (Haus zum)   –   Erbe (Erben)   –   Gemarkung (Ober-Ingelheim)   –   Gericht (Mainz, Weltliches)   –   Guelt (Gült)   –   Haus (Gebäude)   –   Huffer, Dorothea Justen   –   Mainz (Stadt)   –   Mainzer Währung   –   nießen (Nießer(in))   –   Ober-Ingelheim (Dorf)   –   St. Bernhardsorden   –   Verschreibung   –   Weißfrauenkloster (Mainz)   –   Zisterzienser   –