Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529 

Bl. 241v

22.09.1528  / Dienstag nach Mattheus

Transkription

Entgegenn Hanns vonn Trittūrff nimpt
ann das peter vonn Růnckel geʃthet der ʃchade
ʃeiner kūwe vor Jme beʃchehenn etc Sagt gegenn
dem andern ʃeynenn furtraͤgenn gemeyn jnrede
vnd ʃatzt zurecht wie voř der gleichen der ander-
ad ʃocios fact(um) theyl wier auch zurecht geʃetzt

2 xiiij tag kūnde Jtem Cleß yrich 2 h vff cleß Eʃʃigk vt p(ri)mā

2 h Jtem peter Fiell erkennt vor ʃich vnd ʃeyn Erben

Erkennt
Jtem die rechtʃwebende ʃache zwißenn kathereyn
Gelenngt von diekirchenn eins philmūts henrich andernthils
ist gelengt vff bedrag ad proximu(m) ʃicut hodie

Jtem Brūder h(e)r Criʃtman ʃcheffner der kartūʃeř
Cartheūʃer bey meintz ret ʃie habenn 1 2 3 4 h gethann vff
Cles kolpe cleß kolpenn vor acht ß hlr vnd ʃoliche
vnderphande eyn hūß gelegenn Jn der jūden
gaßenn ʃo er jzūnt bewonett zugeūor einʃeitt
vndenn lūpes henn etc hab er Jme die h verʃtande(n)
biet der halb(en) vßrachtūng oder aber jme die h ghen
zulaßenn mit recht zuerkenne(n) daruff hat der
beclagt dag ad proximu(m)

1 h gūgeßheim Jtem peter vonn Jugeßheim 1 h vff michaeln vo(n)
holzheim vnd grethenn elūde vor iij alb jer
lichs gehantreich zinß er ʃup(ra) o(mn)ia etc

Peter von Beckeln- Jtem deyna witwe hanß Scherers Spricht zū
heim al(ia)s milber peter milbern wie daß ʃie jme zwo wūnden
Scheres Deÿna geheÿlt hab daran ʃie uerdientt iij fl biet vß
rachtūng wie litlons recht mit ʃampt dem
coʃtenn zūerkennen Dargegen peter ʃagtt

Übertragung

Dagegen nimmt Hans von Driedorf an, dass Peter von Runkel gesteht, der Schaden an seiner Kuh sei vor ihm geschehen usw. Er sagt gegen den Vortrag des anderen eine allgemeine Gegenrede und legt das dem Gericht vor, wie zuvor; ebenso legt die andere Partei es dem Gericht vor.

Cles Yrich erhebt die 2. Klage gegen Clese Essig.
Peter Fiel erkennt es für sich und seine Erben an.

Die vor Gericht anhängige Sache zwischen Katherin von Dietkirchen auf der einen und Henrich Fulmot auf der anderen Seite ist verschoben bis zum nächsten Gerichtstag, damit sie vertragen werde.

Herr Christmann, Bruder und Schaffner der Kartäuser bei Mainz sagt: Sie haben die 1., 2., 3. und 4. Klage geführt gegen Clese Kolp wegen 8 Schilling Heller und auf die Pfänder, nämlich ein Haus gelegen in der Judengasse, in dem er jetzt wohnt, auf der einen Seite unten angrenzend an Henne Lupis usw. Er habe ihm das Klageverfahren gebrochen. Er bittet das Gericht auf Erstattung zu erkennen oder aber ihn an die Pfänder gehen zu lassen. Darauf erhält der Beklagte seinen Tag bis zum nächsten Gerichtstag.

Peter von Jugenheim erhebt die 1. Klage gegen Michael von Holzheim und Grete seine Ehefrau wegen 3 Albus jährlicher Zins, der in die Hand zu reichen ist auf alles.

Dina, die Witwe von Hans Scherer, klagt Peter von Böckelnheim alias Milber an, dass sie ihm zwei Wunden geheilt habe, wofür sie 3 Gulden verdient habe. Sie bittet ihr die Erstattung wie es Arbeitslohn-Recht ist zu erkennen mitsamt den Kosten. Dagegen sagt Peter:

Registereinträge

Boeckelheim, Peter von   –   Bruder (Geistlicher)   –   Cristmand (Kartäuser)   –   Diekirch, Katherin von   –   Driedorf, Hans von   –   Duchscherer, Hans   –   Eheleute   –   Erbe (Erben)   –   Essig, Cles (Clais)   –   Fiel, Peter   –   Fulmot, Heinrich (Henrich)   –   Haus (Gebäude)   –   Heilung (heilen)   –   Holzheim, Grete (Margrethe) von   –   Holzheim, Michael von   –   Judengasse   –   Jugenheim, Peter von   –   Kartäuser-Kloster (Mainz)   –   Kolp, Clese   –   Kuh (Kühe)   –   Lidlohnrecht   –   Lupis, Henne   –   Mainz (Stadt)   –   Milber, Peter   –   rechtsanhängig   –   Runckel, Peter von   –   Scherer, Dina   –   vertagen (Vertagung)   –   Vollgericht   –   Vortrag (Vorbringung)   –   Wunde (verwundet)   –   Yrich, Cles   –   Zins (Abgabe)   –