Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529 

Bl. 235

10.09.1528  / Donnerstag nach Nativitas Mariae

Transkription

by ir als in der zweittenn ehe erfūndenn noch jnhat
nūtzt vnnd gebraūcht denn clagernn zu merg-
lichennn nachteyl vnnd ʃchadenn · der halbenn an
eūch richter der clager • oNmūitigliche piett de(n)
beclagtenn dar an zūhaltenn / von den angezeigt(en)
gutern hant abzūthūn jne volgenn vnd wer
denn zulaßenn aūch / mit bekař / coʃtenn ʃchadenn
ʃampt vffgehabner nūtzūng ʃo ʃie nach abʃterben
jrer mutter ʃe baʃenn ʃeligenn hett(en) jne nemen
vnd entphangen mogenn • ʃetzenn ʃolichs zū e(uer) rich(terlichen
Erkentnūß Furbehalt noitturfft re(us) hot dag ad
p(roximu)m

ledig erkennt Jtem der ʃchoffen Erkenntt wilhelm molneř
von ʃawelnheim gegenn dieln von bickenbach
der clagenn ledig dißer zeitt ledig

1 h Jtem cleß yrich 1 h vff cleß eßigk vor iij ß
vnd ʃolich vnderphande

1 h Jtem her ʃteffann philmūt 1 h vff jacob vo(n)
wolßheim vor viij ß et pignūs

1 h Jtem Matheis dietz 1 h vff han cleßenn voř
xv alb vnd ʃoliche vnderphande

Jte(m) her Niclaūs maß 1 h vff henrich moln-
artze vor xxiiij alb et ʃubpignůs

Erkennt Jtem pet(er) ʃchereř Erkennt her(n) peter ysengrey
preʃentzhebe(r) der hernn zū ʃanct victor bey
meintz zwey lb hlr itz Martini n i lb vnd
das ander johannis baptiste neheʃt ʃcheyne(n)d
zūbezalenn

kunde(n) zuge Jtem hans von drittūrff Spricht zū vmb kūnt-
ʃprochenn ʃchafft der warheitt Barbarenn Jorg pheffers
drittūrfft eheliche hūßfraūwen Als wie er hans eyn kůw
geg(en) Rūnckeln gehapt die jme die beclagte vff mondag der
karwochenn neheʃt erʃchinenn fūr Peteř von

Übertragung

den sie in zweiter Ehe geheiratet hat, bei ihr gefunden und hat sie noch inne, nutzt und gebraucht sie, den Klägern zu merklichem Nachteil und Schaden. Deswegen ergeht an Euch Richter die demütige Bitte der Kläger, den Beklagten anzuhalten, seine Hände von den genannten Gütern zu nehmen und diese ihnen folgen zu lassen mit Ersatz von Kosten und Schaden einschließlich der eingezogenen Nutzung, die sie nach dem Tod ihrer verstorbenen Kusine hätten einnehmen und empfangen können. Das legen sie eurer richterlichen Erkenntnis vor; alle Rechtsmittel vorbehalten. Der Beklagte hat seinen Tag bis zum nächsten Gericht.

Die Schöffen erkennen Wilhelm Muller von Saulheim als zur Zeit frei von der Klage Diels von Bickenbach.

Cles Yrich erhebt die 1. Klage gegen Clese Essig wegen 3 Schilling auf die Pfänder.

Herr Stephan Fulmot erhebt seine 1. Klage gegen Jacob von Wolffsheim wegen 8 Schilling auf die Pfänder.

Mathis Dietz erhebt die 1. Klage gegen Hans Clese wegen 15 Albus auf die Pfänder.
Herr Niclas Mose erhebt die 1. Klage gegen Henrich Molnartz wegen 24 Albus und auf die Pfänder.

Peter Scherer erkennt an, Herrn Peter Ysengrey, Präsenzheber der Herren von St. Viktor bei Mainz, 2 Pfund Heller zahlen zu müssen, das eine am 11. November dieses Jahres, das andere am 24. Juni 1529.

Hans Driedorf gegen Runkel. Hans von Driedorf klagt wegen wahrheitsgemäßer Kundschaft Barbara, die Ehefrau von Jorg Pfeffer an: Dass er, Hans, eine Kuh hatte, die ihm die Beklagte am 6. April 1528 zu Peter von

Registereinträge

Base (Verwandte)   –   Beklagter (Beklagte)   –   Bickenbach, Diel (von)   –   Dietz, Mathis   –   Driedorf, Hans von   –   Ehe (ehelich)   –   Essig, Cles (Clais)   –   Fulmot, Stephan   –   Han, Clese   –   Hand abtun   –   Hausfrau   –   Johannes Baptiste (Datumsangabe)   –   Karwoche   –   Kosten und Schaden (Paarformel)   –   Kuh (Kühe)   –   Kundschaft der Wahrheit   –   ledig (ledigen)   –   Mainz (Stadt)   –   Molnartz, Henrich   –   Molner, Wilhelm   –   Montag   –   Mose, Niklas   –   nießen (Nießer(in))   –   Notdurft   –   Pfeffer, Barbara   –   Pfeffer, Jorg   –   Praesenzheber   –   reus (rea)   –   Richter (richterlich)   –   Runckel, Peter von   –   Saulheim (Ort)   –   Scherer, Peter   –   St. Viktor (Mainz)   –   Wolffsheim, Jakob von   –   Yrich, Cles   –   Ysengrey, Peter   –