vnnd jne den clager in allenn coʃtenn vnd
ʃchadenn er dißer rechuerttigūng halbenn erlittenň
ʃampt dem kūnfftigenn c(on)damnirn dem beclag(en)
abzūtragenn / vnd zubezalenn ʃchūldig · vnd nit
alleynn wie gepettenn • ʃūnder jme aūch ʃūnst
zūm formligʃtenn vnd beʃtenn ʃo jne rechts geʃcheh(e)n
ʃol vnnd mag rechts wie recht iʃt zūūerhelffenn
E richt(erliche) ampte anerūffennde vorbehalt vt mo(ris)
hiruff hat marty(n) dag ad proximu(m) Jūdic(i)u(m)
Jmpoʃit(um) Vor euch denn E • S vnd • S • des hailige(n)
Thomas gotze(n) reichs gerichts zů Obernn Jngelnheim Erʃchei(n)t
peter mūʃer Thomas gotzenn neʃenn ehelicher hußwirtt als jr
monpař / vnnd brengt in antwūrts weiße
vff eynn vngegrūnthe clage / von wegenn peter
mūʃers hußfraūwenn vorgetragenn • vnd ʃagt
Es ʃey nit von noittenn Ob henn gotz bruder oder
ʃweʃtern gelaßenn habe • oder ander erbenn dan
war ʃeŷ das henn gotze dem got gnade Eyn •
eheliche gemahel jme Ringaūw genomen(n)
Anna vonn Oʃterich gnant • welche eynň
jūnge doichteř / vngeuerliche fier jarige mit
jr bracht • vnnd henn gotze auch ʃein Sone peter
genant / mit Anna vnnd dem kinde obgedacht
jn beyʃein guetter Frūnde Eynn hienliche beredt
vnd betedingt • beiderseits vnnd eyn eynkinde-
ʃchafft beʃclußenn • būtt vnd jnhalt des gerichts
Būch Nūw iʃt henn gotzen So(n) Peter von doits
wegenn verʃcheidenn aūch hen gotzenn hūßf(rau)
vnnd nachvolgens henn gotze • vnd henn gotze
Nimants nach jme verlaßenn dan ʃeyn ange-
nomen anna Peter reßers hūßfrauw geweʃt
und den Kläger zu den Kosten und dem Schaden, den er wegen dieser Rechtfertigung erlitten habe mitsamt dem zukünftigen zu verurteilen, dass er diese dem Beklagten zu bezahlen schuldig sei. Und dass er nicht nur wie gebeten, sondern auch sonst in aller bester Form und Weise, wie es vor Gericht geschehen kann und soll, ihm zu seinem Recht behilflich ist. Hierfür rufe ich Euer richterliches Amt an, mit dem Vorbehalt wie es üblich ist. Hierauf hat Martin seinen Tag genommen bis zum nächsten Gerichtstag.
Vorgelegt vor Euch den ehrenwerten Schultheiß und Schöffen des heiligen Reichsgerichts zu Ober-Ingelheim erscheint Thomas Gotz, der Ehemann von Nese als ihr Momber und bringt eine Antwort vor auf die unbegründete Klage, die von Peter Musers Ehefrau vorgetragen wurde und sagt: Es sei unwichtig, ob Henne Gotz einen Bruder oder eine Schwester hinterlassen habe oder andere Erben. Denn es sei wahr, dass Henne Gotz, dem Gott gnade, eine Ehefrau aus dem Rheingau genommen habe, Anna von Oestrich genannt, welche eine junge Tochter, ungefähr vierjährig, mitgebracht habe. Und Henne Gotz hat auch mit seinen Sohn Peter und mit Anna und dem genannten Kind im Beisein guter Freunde eine Absprache beredet und verhandelt und eine Einkindschaft beschlossen, hier beruft er sich auf den Inhalt des Gerichtsbuchs. Nun ist Peter, der Sohn von Henne Gotz gestorben, dann auch die Ehefrau von Henne Gotz und nachfolgend Henne Gott. Und Henne Gotz hat niemand hinterlassen als seine angenommene Anna, welche die Ehefrau von Peter Reser war.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 217v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-217v/pagination/22/ (Abgerufen am 27.11.2024)