zubeʃcheidenn Ob der Probʃt in Sall dißem geweißtūm vrthel
jnhalt der acta ein genūen gethann hab vnnd ʃetz alʃo zūr(ech)t
Der Probst ʃagt G(e)n(er)alia contra vnnd außzog ʃagt auch fūrter das
ʃich clarlich in act(is) erfinde • das endres vonn Rothenpūrg widder
die bilcheit vnnd fecht ʃich wider die Vrthel wider ʃetzt hab / jm en
dreʃenn aūch durch jungʃte vrthel abgekůndt wordenn / Er der
ʃelbig geweʃt der ʃolichs widderfecht hoit ferdrűt der probʃt js
werde mit Recht erkant Er hab widder geweiʃt vrthel gelebt vnd
jn einen abdragk verfalnn ʃein ʃetzs zűrecht mit ʃa(m)pt dem coʃt(en)
Dargegenn verhoff Endres vff diße nichtige fūrbreng(en) von dem
widdertheil gantz vnnd zumal nichtig geacht werdenn vnd der
gnan(n)t endres Coʃts Irūnndt by dem vorigen Recht ʃatz berůen
hait er dem geweißtūm vrthel genu(n)ck gedann geʃche was r(ech)t
ʃy ʃi non geʃche aber waß recht Der Probʃt ʃagt dūrch Lenhart(en)
So man anʃehe vorige verhandelug erfindt ʃich clar dar jn jm
dem vorigenn vrthel zůgelebenn Erbut ʃich auch noch Vffentlich
do vonn er Proteʃtirt aber durch vnbilchs vmtreibens des widder-
theils nit hait kunden dar zu kom(m)e(n) Bit derhalbenn Endres(en) in
eynn vngehorʃam widder zuerkenne(n) wie vorgebettenn Bit aůch
vmb einen Compas brieff an doctor Zobelnn vicarienn zu mentz
ein jndult zubrenng(en) vnd fūrter vmb her Pharher als commißa
rienn als vnd geiʃtlichen priʃter zugestatenn wie recht Darūff
ʃagt Endres vnnd wil jm vorbehaltenn habenn widder diße
Ad ʃocios fact(um) vordragenn alles wes jm noit wirdt ʃein vnd ʃatzten beide zur(echt)
Jtem jn der ʃachenn von Bickenbach zwißenn Dielnn von Bick(en)
Diel vonn Bickenbach bach Sagt gnanter Diel Vff jůgʃte vordragenn ʃo furgedra
jacob můller von ʃaw genn wirt dūrch jacob mūllern / vnnd Repetirt ʃein furrige clag
elnheim dar jn ʃich clarlich erfindt wie nahe er mit ʃeinem anfang ʃtarck(en)
Margrethenn verlaßner gūther angehorigk ʃolichs von de(n)
wid(e)rthŷl nit erʃtlich wiederfecht wordenn der halbenn Dieln zubeweiʃen
on noit vnnd wil auch Diel domit denn lesten recht ʃatze aůch
er widder holt habenn vnd will do mit verhoffenn das clerlich in
ʃine(n) eygenn gezůgem jacob mūllers erfūnden wirdt Daß er kein
angehoriger der verlaßenn gūter geʃenn kann Derhalbenn er
niemant an der verlaßenn gūter geʃein kann zuwidder vnd
verhoff Joigstenn Parthŷ als vor die neheʃt(en) erkent werden
den Bescheid, ob der Propst im Sal dem gewiesenen Urteil, wie es sich in den Akten findet, Genüge geleistet hat und legt es dem Gericht vor. Der Propst sagt darauf grundsätzlich Nein und er sagt weiter, dass sich klar in den Akten finde, dass Endres von Rotenberg gegen die Billigkeit gehandelt hat und sich dem Urteil widersetzt, das ihm, Endres, durch das letzte Urteil verkündet wurde. Er sei es gewesen, der gegen das Urteil gehandelt habe. Der Propst vertraut darauf, das Gericht werde erkennen, jener habe gegen das gewiesene Urteil gelebt und abtrünnig geworden. Das legt er dem Gericht vor mitsamt den Kosten. Dagegen hofft Endres, dass dieses nichtige Vortragen der Gegenseite als ganz und völlig nichtig erachtet werde und der genannte Endres habe gemäß der vorherigen Rechtsetzung dem gewiesenen Urteil Genüge getan und es geschehe weiter, was Recht ist. Und wenn nicht, geschehe, was Recht ist. Der Propst sagt durch Lenhart: Wenn man die vorherige Verhandlung ansehen, so findet sich klar darin seine Erklärung, gemäß dem vorherigen Urteil zu leben. Er bietet das auch noch öffentlich an, weswegen er prozessiert hat. Aber durch das unbillige Umtreiben der Gegenseite hat er nicht dazu kommen können. Er bittet deswegen, Endres als ungehorsam zu erkennen, wie zuvor gebeten. Er bittet auch um einen Rechtshilfebrief an Dr. Zobel, Vikar zu Mainz, um die Indult beizubringen und weiter um Herrn Pfarrer als Bevollmächtigten und geistlichen Priester zu gestatten, wie es Recht ist. Darauf redet Endres und will sich alles gegen dieses Vorgehen vorbehalten, was ihm notwendig sein wird. Und beide legen es dem Gericht vor. An das Vollgericht.
In der Sache zwischen Diel von Bickenbach redet der genannte Diel auf das jüngste Vorbringen vorgetragen durch Jacob Muller und wiederholt seine vorherige Klage, in der sich klar findet, wie nahe er ein Angehöriger an den von Margret Starck hinterlassenen Gütern sei. Das ist von der Gegenseite nicht ernsthaft wiederlegt worden. Deswegen ist es Diel nicht notwendig etwas zu beweisen. Und Diel will damit auch die letzte Rechtsetzung wiederholt haben und er will damit hoffen, dass sich klar gefunden habe durch den Zeugen, den Jacob Muller selbst angeführt hat, dass er kein Angehöriger an den hinterlassenen Gütern sein kann. Deshalb handelt er nicht gegen irgendjemanden, der ein Recht an den hinterlassenen Gütern hat. Und er hofft, die Partei von Jost werde als die nächste erkannt werden
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 147, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-147/ (Abgerufen am 20.09.2024)