Im vor leʃʃenn vnd geoffent werdenn mocht In Krafft ʃei
bewiʃūng Bithende der auch Copiam
Jn des ʃachenn zwiʃʃen Lenhartenn als montp(ar) Othenn el-
gis Sagt lenhart Flūck Nach dem das Gerichts buch
Oethenn Elʃen verʃchinem gericht eroffnet iʃt wordenn Das ʃich clerlich dar
Kilgenn Metzler In erfindt das peter Otht verlacht hait haūß vnd hoff
gelegenn Inn der hammann gaʃʃenn vor eyn vnd zwentzig
fl vnd Eynn kůw das er Ir dann bekentliche ʃchuldig
Jst geweʃt vor Irenn litlonn ʃolichs gelts ir noch auʃstet
wie in der clag vermelt iʃt wil ich alʃso das Gerichts
buch Inn crafft der beweiʃung meiner Inbrachtenn clag vor
gedragenn habenn vnd ʃolich clag zemlich beweiʃt habenn wie
recht Mit vndertheniger bit Ir richter wellet Kilgenn darann
haltenn vnd mit recht ʃprūch erkenne(n) das er ʃchuldig ʃÿ meiner
Principalin auʃsrachtūng ader mir vffholūng nach lut der
rechtenn zūerkenne(n) ʃetzt alʃo zūrecht Dar gegenn ʃagt
Kilgenn So Lenhart die erʃte clag vermelt vnd vermeint ʃolich
bezahlung zuhaben wie in der ʃelbigenn vermelt wil Kilgenn
die ʃelbige vorige clag der geg(en) wer Repetert hab(e)nn Besonderliche
mit dem Ingelachtenn kerbzettell dar vff Kilgenn bezalūng
des ʃelbigenn verdrag Ingelachts zetels welcher dann grūnt
lich Erweiʃt wie Kilgenn Metzler na erkentnis des ʃelbigenn
kerbzetels vergnu(n)gt bis vff eynn ʃtůmel / Der halbenn des
vor verdragʃt Kilges die clegerinn vor der clag Eynn 1 2 3 4
heiʃchun(n)g gethann als vmb eynn gruntliche rechnůg vnd eyn
abʃcheit Der halbenn kilgenn metzeler iiɉ fl hinder gericht
gelegt Hoff kilgenn metzler dem Iungstenn verdragʃt des
kerbzetthels zūlebenn / wie jngelacht iʃt vnd hofft des Ingst(en)
ʃoll gelept werdenn vnd des altenn Ingerichts buch doch vnge-
ʃtrafft vnd ʃetzs alʃo zum richter Dar gegenn ʃagt Lenhart
das nit wenigk zubefremden ʃȳ das liʃtlichs vnbilchs vmb-
treibens Kilgens metzlers wann wo angeʃehenn wirt die
nichtige ʃcriefft So In verdragʃt weiß vnd von dem widertheil
vorbracht Erfint ʃich darin darin eynn groʃʃer bedrūck
wol vber das zehende theils des wercks findet ʃich aůch nit
ferner dann vmb denn wedům vnd beiʃetz vnd nit vor diʃʃe
ʃchūlt Das aber eynn bedrůck do ʃŷ zihe ich meich vff die
Scrifft vnd verdragk Der In recht durch peter Loernn
gelegt iʃt darinne ʃich clerlich erfindt Das Kilgenn metzler
vnd Elgin ʃeine Eheliche haūßfraůw ʃich verʃprochenn vnd
verßrebenn habenn mein Principalin vnd Irenn haūßwirt
vorgelesen und geöffnet werden möge als Beweis; und er bittet auch um eine Kopie.
In der Sache zwischen Lenhart als Momber von Elgin Ott sagt Lenhard Fluck: Nachdem das Gerichtsbuch am vergangenen Gerichtstag geöffnet wurde, hat sich klar darin gefunden, dass Peter Ott Haus und Hof in der Hammergasse hinterlegt hat für 21 Gulden und eine Kuh, die er ihr bekanntlich schuldig war für ihren Arbeitslohn. Dieses Geld steht ihr noch aus, wie in der Klage angeführt ist. Ich will daher das Gerichtsbuch als Beweis meiner vorgetragenen Klage anführen und damit die Klage angemessen bewiesen haben, wie es Recht ist, mit der untertänigen Bitte, ihr Richter wollt Kilian Metzler anhalten und durch den Richterspruch erkennen, dass er meiner Mandantin die Bezahlung schuldig ist oder mir die Einziehung gemäß dem Recht erkennen. Das legt er dem Gericht vor. Dagegen sagt Kilian: Wenn Lenhart in der ersten Klage vermeldet und vermeint, diese Bezahlung zu haben, wie in der Klage vermeldet, so will Kilian gegen diese vorherige Klage seinen Widerspruch wiederholt haben besonders mit dem vorgelegten Kerbzettel, auf welchem Kilian die Bezahlung des Vertrags darlegt. Der Zettel beweist gründlich, dass Kilian Metzler nach diesem Kerbzettel Genüge getan hat bis auf einen Restbetrag, weshalb Kilian die Klägerin das 1., 2., 3. und 4. Mal beklagt hat für eine gründliche Abrechnung und einen Bescheid, wofür Kilian Metzler 2 ½ Gulden bei Gericht hinterlegt hat. Kilian Metzler hofft, dass er gemäß dem jüngst vorgetragenen Kerbzettel gemäß leben kann, wie er vorgelegt wurde. Und er hofft, nach dem Letzten soll gelebt werden und er wird nicht gestraft mit dem Alten im Gerichtsbuch. Das legt er den Richtern vor. Dagegen sagt Lenhart: Das listige und unbillige Umtreiben Kilian Metzlers sei nicht wenig befremdlich. Denn wenn die nichtige Schrift betrachtet wird, die in Vortragsform und von der Gegenseite vorgebracht wurde, findet sich darin ein großer Betrug wohl über das Zehnfache des Werks. Es findet sich auch nichts weiter als vom Wittum und dem Beisatz und nichts von dieser Schuld. Das aber ein Betrug dort sei, deswegen berufe ich mich auf die Schrift und den Vertrag, der durch Peter Loher bei Gericht vorgelegt wurden und in dem sich klar findet, dass Kilian Metzler und Elsgin, seine Ehefrau sich versprochen und verschrieben haben, meine Mandantin und ihren Ehemann
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 133v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-133v/ (Abgerufen am 26.09.2024)