Testificata peter Jtem Thomas hengen vnd Jacob manbach als zūgen vnd kūnd / pe-
lichtʃchijdts Con(tra) ter lichtʃchijdsts deß jūngen widder hanʃen Jacob Manbachs eijden Ge-
Hanʃen Ma(n)bachs eijdt gelobt vnd geʃwornenň dije warheit zü ʃagenň vt juris / Sagt
Eijdenň thomas hengen der Erst kūnde / das hanß Eeg(e)n(ann)t ʃij zu jme komen / jne
gebeten eijn leʃtgen winß geijn mentze zü forenň / Sij peter lichtʃchijdt der
jūng dar zu komen / vnd geʃagt er ʃoll aūch geijn mentze gehen / Sagt
er thomas hengen / waß ʃaltt du da thūne / Sagt peter / jch han aūch
win jm faße / vnd fūrter geʃagt / jm Petern ʃoll aūch eijn wenig gelts
do werden / vnd als ʃije geijn mentze ʃin komen / do hab her Jacob von
altzen jnen gelt geben / vnd er der kūnde thomas hende hengenň sines dings
vnd der pferde gewartet / vnd der g(e)n(ann)t her Jacob hab ane zweijenň
oder drijen enden gelt gehat / Er der kūnd wijß aber nit / waß er / jre
jglichem geben hab vnd er wijß nit mehe hijer von • Silenciu(m) etc
S(e)c(un)d(us) test(is) Der zweijt kūnde Jacob manbach Befragt / Sagt das peter licht-
ʃchijdt vnd hanß ʃin eiden haben her Jacoben von altzen jnne eijn faße
win gebenň vnd jn daß faß win gethane / daß das faß voll ʃij word-
den wije vijll jglicher beʃūnder dar jnne gethane / Sij jm nit wißen
Besloß hije mit ʃin kūndʃage · Silenciūm vt jūris
Testificata Philips Jtem hensen Cleßgin von hilberßheijm als kūnd philips branden
brand(en) Con(tra) Stephan widder Stephan Schūgmechern zu Schierstein / Citert / geeijdt / gelobt
Schůgmechern vnd geʃwornen vnʃerm Schultheißen wije recht jʃt etc Befragt vff
den zū ʃprūche / Sagt er jme ʃij wißentlich das Stephan Schūgmecher
die zwene fl jm zűʃproche benant hab vffgehaben ane jme dem kūn-
de ʃelbʃt / Aber von dem korne / do ʃij jme nit wijßen von / Besloß hie
mit ʃin sage · Silenciu(m) jmposit(ur) teʃti etc
philips brandt Jtem heūde nach eroffenū(n)g dißer kūnde / hait philips brant ʃelbʃt ver-
Steffan Schůg(mech)er bott diße jtzgeʃchrieben kūndʃage der zweijer fl halber vnd verhofft den ar-
tickel hije mit gnūgʃam bewißt / vnd fūrter haitt henne lower / philipʃen
montpar jngelegt eijn prodūct / vnd begert dar vff antwort vff jglichen
artickell jn ʃunderheijtt ja oder neijn / waß Stephan Schůgmecher geste Oder
nit geʃtehe / vnd weß hijer jnne nit verjahrt wirt wijll philips brandt be-
wijʃenň / vnd lūdet alʃo / Vor eūch den Edeln Ernveʃten Erʃamen vor-
ʃichtigen deß heijlgen Richs gericht Schūlteis vnd Scheffen zū Ober Jngelnheijm
erʃchint der Erbar hengen lower anwalt deß Erʃamen philips brandt
kelner zü kircheijm bij bolanden zū gegen vnd widder Steffan von Schiersteij(n)
etc vnd ʃagt ware ʃin dem nach jūngst erhaltens gericht jn dißer ʃach(e)n
durch eüch die richter eijn Rechtmeʃʃig / billich vrteijll vßgangen / vnd ver-
moge deßʃelben / daß Steffan / philips branden oder ʃijnem anwalt / die
jnbrachte artickel bij zūbrengen vnd zu bewiʃen / nach zūlaißen ʃchul-
dig jʃt / Dwijll aber die Recht ʃagen daß kejn bewiʃüng Crefftiger
vnd gewißer : dan eijgen erkentenuß der parthien / So erwiddert vnd
erholet der anwalt philipʃen branden dieʃe ʃin nachfolgende artickel
ʃo vor eūch jnbracht / vnd daß vermittell deß eijdts der warheit / den er
zü thūn vrbūttig iʃt / vnd ʃagt / dūrch vnd vermittel dißes eijdts / daß
ʃoliche artickel jres jnhalts ware ʃijn / bitt vnd begert / das Steffan
ʃolichen eijdt der warheijtt zū thune mit recht dūrch den richter angehal-
ten werde : vnd folgendts vermittell ʃolichs eijdts vff diʃʃe artickell
Henne Thomas und Jacob Manbach als Zeugen von Peter Lichtschid des Jungen gegen Hans, den Schwiegersohn von Jacob Manbach sind vereidigt, haben gelobt und geschworen, die Wahrheit zu sagen, wie es Recht ist. Henne Thomas der erste Zeuge sagt: Dass der genannte Hans zu ihm gekommen sei und habe ihn gebeten, eine Last Wein nach Mainz zu bringen. Da sei Peter Lichtschid der Junge dazu gekommen und habe gesagt, er solle auch nach Mainz gehen. Da habe er, Henne Thomas, gesagt: »Was sollst du da tun.« Da sagte Peter: »Ich habe auch Wein im Fass.« Und er hat weiter gesagt, ihm, Peter, solle da auch ein wenig Geld werden. Und als sie nach Mainz gekommen sind, da habe Herr Jacob von Alzey ihnen Geld gegeben. Und der Zeuge Henne Thomas habe sich um seine Sache und die Pferde gekümmert. Und der genannte Herr Jacob habe wegen zwei oder drei Dingen Geld gegeben, er, der Zeuge, wisse aber nicht, was er jedem gegeben habe und er wisse nichts mehr davon. Zum Stillschweigen verpflichtet usw.
Der zweite Zeuge, Jacob Manbach sagt bei der Befragung: Dass Peter Lichtschid und Hans, sein Schwiegersohn Herrn Jacob von Alzey ein Fass Wein gegeben haben und in das Fass Wein getan, so dass das Fass voll wurde. Wie viel ein jeder einzeln hinein gefüllt habe, wisse er nicht. Er beschloss hiermit seine Aussage. Er ist zu Stillschweigen verpflichtet, wie es Recht ist.
Hans Cleßgin von Hilbersheim als Zeuge von Philipp Brand gegen Stephan Schuhmacher zu Schierstein zitiert, vereidigt, gelobt und schwört unserem Schultheiß wie es Recht ist usw. Befragt auf die Klage sagt er: Ihm sei bekannt, dass Stephan Schuhmacher die 2 Gulden, die in der Klage genannt werden, von ihm selbst, dem Zeugen eingezogen habe. Von dem Korn aber wisse er nichts. Er beschloss hiermit seine Aussage. Zum Schweigen als Zeuge verpflichtet.
Heute, nach der Eröffnung dieser Zeugenaussage hat Philipp Brand selbst diese Zeugenaussage wegen der 2 Gulden festhalten lassen und hofft den Artikel hiermit hinreichend bewiesen zu haben. Und weiter hat Henne Loher, der Momber von Philipp eine schriftliche Einlage vorgelegt und fordert auf jeden Artikel im Einzelnen eine Antwort, Ja oder Nein, was Stephan Schuhmacher gestehe oder nicht gestehe. Und was nicht bejaht wird, das will Philipp Brand beweisen. Und der Text lautet so: Vor Euch, den edlen, ehrenwerten, ehrsamen, umsichtigen des heiligen Reichsgerichts Schultheiß und Schöffen zu Ober-Ingelheim erscheint der ehrbare Henne Loher, Anwalt des ehrenwerten Philipp Brand, Keller zu Kirchheim bei Bolanden gegen Stephan von Schierstein usw. und sagt: Es sei wahr, dass nach dem jüngst gehaltenen Gericht in dieser Sache durch Euch, die Richter, ein rechtmäßiges, billiges Urteil ergangen ist. Und gemäß demselbe soll Stephan schuldig sein, Philipp Brand oder seinem Anwalt die vorgebrachten Klageartikel zu beweisen zulassen. Weil aber das Recht sagt, dass kein Beweis stärker oder sicherer ist, als das Eingeständnis der Parteien, so erwidert der Anwalt von Philipp Brand diese, seine folgenden Artikel, die er vor Euch gebracht hat und das unter dem Wahrheitseid, den zu leisten er bereit ist. Und er sagt unter diesem Eid, dass diese Artikel in ihrem Inhalt wahr sind. Er bittet und fordert, dass Stephan, durch den Richter angehalten werde, diesen Wahrheitseid zu leisten und unter diesem
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 081, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-081/pagination/22/ (Abgerufen am 29.11.2024)