Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529 

Bl. 071v

02.12.1522  / Dienstag nach Andreas dem Apostel

Transkription

jnne gewilliget hab / aber ʃoliche viiɉ ß peter oͤtt eijn[!]
ende ʃines lebens geben vnd vßgericht jnne gemeijnʃchafft der
guͤrtelerin xv ß hlr / So nū ʃolichs ware Sagt Caʃpar / wo
kilian vermoge / Dietherich Hilchin / daß er eijn genūgen ane Caʃ-
parn woll er Caʃpar jß gerne thūne / vnd bit Caʃpar ʃolichs
mit recht zü erkennen / mit widderlegūng vnd abtrag Cost(en)
vnd ʃchaten vnd Setzt zü Recht / Dar gegen ließ kilian
redden / daß er kilian anenem / daß Caʃpar der gulte nit abred-
dig vnd verbott daß alʃo wije recht

kilian metzler Jtem kilian metzeler Spricht Aūch jnne Recht ferner zü Caʃpar
Caʃpar tzehe tzehen jnhalt deß kerbzettels / Sagt daß zwißen jme kilian vnd caʃ-
parn ʃij eijn gūtlich vertrag gemacht / daß Caʃpar ʃoll jme kilian ge-
ben xiiij fl jnhalt deß kerbtzettels / mit deß vorgedingks wijʃe
vnd der maijß / daß Caʃpar ʃoll geben dißen herbʃt / jme Kilian eijn
ʃlecht fūter winß / daß ʃoll er Kilian mit ʃinem geferth vor Caʃ-
pars wingart geholt han / mit den Birnen vnd daß vff ʃin kili-
ans keltern foͤren / vnd do betzalūng nemen / Sijnt geʃcheen / daß ʃchad
jme kilian eijn fūter winß vnd begert antworth / Dar vff Sagt
Caʃpar / er woll ʃolichem zettel den kilian bij gelegt hab lebenň /
vnd jme kilian ʃin vier fl jnhalt deß zettels geben / vnd ge-
ʃteth jm ferners nichts / Dar gegen Sagt kilian / So jme
Caʃpar deß nit geʃtehe So zijeg er ʃich deß zu kūnd / ʃoliches zü be-
wijʃenň / vnd haitt zu der kūnde ʃin tag des rechtenň

Erf(olg)t Jtem her johan naʃʃauwe von kemel pfarnher zü winternheijm
erfolgt thomas hengen vor j fl iiij alb c(on)tū(mati)a

erʃt h Jtem eijn erʃt heijʃchūng Cleʃe vrijg vff eßijg cleßgen vor iij ß
vnd ʃolich vnderpfandt

Erf(olg)t Jtem jeckel lūpi der alt erf(olg)t petern von Bickelnheijm / ʃtaffeln
hen eijden vor ix ß c(on)tū(mati)a

Erf(olg)t Jdem erf(olg)t hen Bingeln vor eijn feßg(en) von xiiiɉ f(erte)ll pro co(n)tūmacia

Erf(olg)t Jtem peter karʃt erf(olg)t peter clehen pro c(on)tū(mati)a

Erf(olg)t Jtem hanß bender erf(olg)t hengen Snatzen den alten moller vor vj alb
mi(n)(us) iij pfennig pro co(n)tumacia

Erf(olg)t Jtem Din cleßgin erf(olg)t hengen Snatzen vor j fl vor eijn pfer[t]
vor ʃin vngehorham [?]

1 clag Jtem eijn erʃt clag lorentz kancker / vff alles daß Gotzenhengen
verlaijßen haijtt vor j fl

1 clag Jtem eijn erʃt clag Cleßgin ʃijdendiʃtel vnʃer buͤttel / vff alles
daß Gotzenhengen verlaißen haijt vor iij fl

Übertragung

eingewilligt habe. Aber die 7 ½ Schilling hat Peter Ott bis zum Lebensende gegeben und er hat der Gemeinschaft der Gürtler 15 Schilling Heller ausgerichtet. Da es so war, sagt Caspar, wenn Kilian das vermöge, dass Dieterich Hilchen ein Genügen an Caspar habe, wolle Caspar es gerne tun. Und Caspar bittet, dies durch das Gericht zu erkennen mit Erstattung und Abtragung von Kosten und Schaden. Das legt er dem Gericht vor. Dagegen ließ Kilian reden, dass er, Kilian, annehme, dass Caspar die Gülte nicht leugne und lässt das festhalten, wie es Recht ist.

Kilian Metzler klagt Caspar Zehe weiter an wegen des Kerbzettels. Er sagt, dass zwischen ihm, Kilian und Caspar ein gütlicher Vertrag gemacht worden sei, dass Caspar Kilian 4 Gulden gemäß dem Kerbzettel geben solle mit der besonderen Bedingung, dass Caspar ihm, Kilian ein schlechtes Fuder Wein noch diesen Herbst geben soll. Dass soll er, Kilian, mit seinem Gefährt bei Caspars Weinberg holen zusammen mit den Birnen; und er soll es dann zur Kelter von Kilian fahren und dort die Bezahlung erhalten. Das ist nicht geschehen. Das schade ihm, Kilian, ein Fuder Wein und er fordert eine Antwort. Darauf sagt Caspar: Er wolle nach dem Kerbzettel, den Kilian vorgelegt haben, handeln und ihm, Kilian, seine 4 Gulden geben gemäß dem Zettel; und weiter gesteht er ihm nichts. Dagegen sagt Kilian: Wenn ihm Caspar das nicht gestehe, so berufe er sich deswegen auf Zeugen, dies zu beweisen. Und er hat seinen Tag vor Gericht erhalten, um die Zeugen beizubringen.

Herr Johann Nassau von Kemel, Pfarrer zu Winternheim, verklagt Henne Thomas wegen 1 Gulden 4 Albus. Ungehorsam.

Erste Heischung Cles Yrich gegen Clesgin Essig über 4 Schillinge und Unterpfande,

Jeckel Lupis der Alte verklagt Peter von Bickelheim, den Schwager von Henne Staffel wegen 9 Schilling. Ungehorsam.

Derselbe verklagt Henne Bingen wegen einem Fässchen für 13 ½ Viertel. Ungehorsam.

Peter Karst verklagt Peter Klee. Ungehorsam.

Hans Bender verklagt Henne Schnatz den alten Müller wegen 6 Albus weniger 3 Pfennig. Wegen Ungehorsam.

Cleßgin Dien verklagt Hengen Schnatz wegen 1 Gulden für ein Pferd wegen seinem Ungehorsam.

Eine 1. Klage von Lorentz Kancker, auf alles, das Henne Gotz hinterlassen wegen 1 Gulden.

Eine 1. Klage von Cleßgin Seidendistel, unserem Büttel, auf alles, das Henne Gotz hinterlassen hat wegen 3 Gulden.

Registereinträge

Bender, Hans   –   Bickelheim, Peter von   –   Bingel, Henne   –   Birne   –   Buettel (Büttel) (Ingelheim)   –   Din, Clesgin   –   Eidam   –   Essig, Cleßgin   –   Faesschen (Fässchen)   –   Fuder (fuderig)   –   Gefährt   –   Gotz, Henne (Henges)   –   Guetlichkeit (Gütlichkeit)   –   Gurtlerin, die   –   Herbst   –   Kancker, Lorentz   –   Karst, Peter   –   Kelter (keltern)   –   Kerbzettel   –   Klee, Peter   –   Kosten und Schaden (Paarformel)   –   Leben (leben)   –   Lupis, Jeckel   –   Metzler, Kilian   –   Mueller (Müller/Tätigkeit)   –   Nassau von Kemel, Johann   –   Ott, Peter   –   Pfennig (pf)   –   Pferd (Pferde)   –   Schnatz, Hans (Hengen)   –   Schwager   –   Seidendistel, Clesgin   –   Staffel, Henne   –   Thomas, Hengin (Henchin)   –   ungehorsam (Ungehorsamkeit)   –   Vertrag   –   Viertel   –   Wahrheit (wahr)   –   Wein (Wein)   –   Yrich, Cles   –   Zehe, Caspar   –   Zettel   –