Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529 

Bl. 054

22.01.1522  / Dienstag Agnetis

Transkription

Dinʃtag den heijlg(en) Criʃt abent

2 h Jtem 2 h joiʃt ʃcherer p(ro)cu(rator) d(omi)nar(um) jn engelndaijll vf helfferich(e)n
den wirth zür kannen vt prima

3 h Jdem 3 h vff jnen dinʃtags nach triūm regiūm

2 clag Jtem 2 clag joh(ann) Strobel vts(upra) vff Emerichen von engelʃtat vt prima

3 clag Jdem 3 clag vff jnen dinʃtags nach triūm regiūm vt prima

1 clag Jdem 1 clag vff martin lowern vor xxxiij ß s(ecund)a p(ost) reg(um) vt p(ri)m(a)

1 h Jtem 1 h her niclaus moʃe frūhemeßer vff hengen von
nider vßigheijm vff j fl et pignūs Sabatho p(ost) reg(um) Anno xxij

Anno domini xvc xxij
Dinʃtags Agnetis virg(in)is

peter lichtʃchijdt Jtem peter lichtʃcheijdt der alt vnd ʃin Eeliche hūʃchfrauwen haben
der alt widder eijn vßgeʃchnitten zettel eijnß hijnlichs jngelegt den laijßenň
petern ʃin ʃone verleʃen / vnd nach der verleʃung dūrch leonhart flűcken laijßen
redden alʃo / daß der hijnlich wije jm zettel begriffen alʃo cler-
lich vffgeracht worden mit wißen vnd willen jrer beijder kin-
der aüch beʃunder peter lichtʃchiden deß jungen / vnd dem ʃelbig(en)
ʃolichen vor vß wije jm zettel angezeijgt / jn ʃin nūtzen vnd be-
handűng jngenomen / ʃich der gebrūcht / biß vff dißen tag / begern
die g(e)n(ann)t(en) Eelūde / daß ʃolicher hijnlich jn das gerichts būche jnge-
ʃchreben werde / vnd begern deß alʃdan eijn gericht brieffe / habenň
aūch g(e)n(ann)t(er) Eelūde jren drijen ʃonen hijer zü laijßen verkūnden / nem-
lich petern / jacoben vnd hennen vnd ʃinth jacop vnd henne ge-
horʃam / aber peter vngehorʃam / mit bitt den būttel zü befrag(en)
vmb die verkūndűng / Sagt mathis dietze vnʃer būttel / ja / er
hab die verkūndűng gethan / Dar zü jʃt komen peter licht-
ʃchijdt der jüng bij ʃitzendem gericht vnd haijt Schup begert dar
vff zü antworten ad proximu(m) / Jst jme nachgelaißen

Engelndaijln Jtem joijst Scherer montpar der jūngfraūen jm Cloʃter En
mathis dietze gelndaijll Spricht zü mathis dietzen vnʃerm būttel vmb vj fl
xiiij alb mi(n)(us) ij d gerechenter ʃchult / begert betzalūng / Dar vff
dietze ʃin tag haijt begert

margred Setlern Jtem Margred Setlern ex(par)te deß Boͤßen Sagt dūrch Leonharten
peter fijell sije hab 1 • 2 • 3 • 4 • clag gethan vff peter fijeln vor iɉ echtmaijß jer-
licher wingūlte vnd alles waß er hab jn Rijchs gericht dūrch ʃin
vatter verlaßen / der die gulte zü Ende ʃines lebens vßgericht jnhalt
der heijʃchu(n)g / jme petern auch dūrch den būttel die heijʃchūng ver-
kūndt jtzo zūr vffholūng / deß der būttel befragt geʃteth / vnd be-
clagt ʃin vngehorʃam / bit vmb jnʃetzūng jrem jūnghern zu
thūne Ex primo decreto

Übertragung

Dienstag 24. Dezember 1521

2. Klage von Jost Scherer als Prokurator der Nonnen zu Engelthal gegen Helffrich den Wirt zur Kanne.

3. Klage gegen denselben am 7. Januar 1522.

2. Klage von Johan Strobel wie oben gegen Emerich von Engelstadt.

3. Klage gegen denselben am 7. Januar 1522.

1. Klage gegen Martin Loher wegen 33 Schilling, 2. Klage am 7. Januar 1522.

1. Klage von Herrn Niclas Mose, Frühmesser, gegen Henne von Niederissigheim wegen 1 Gulden auf die Pfänder, am 7. Januar 1522.


Dienstag 21. Januar 1522

Peter Lichtschid der Alte und seine Ehefrau haben einen Kerbzettel einer Eheabsprache vorgelegt, den verlesen lassen und nach der Verlesung durch Lenhard Fluck Folgendes reden lassen: Dass die Eheabsprache wie im Zettel beinhaltet klar ersichtlich mit Wissen und Willen ihrer beider Kinder errichtet wurde, auch insbesondere Peter Lichtschid des Jungen. Und von demselben wurde sie, wie im Brief ausgeführt, zu seinem Nutzen angenommen. Er hat sich ihrer auch gebraucht bis auf den heutigen Tag. Die genannten Eheleute fordern, dass diese Eheabsprache in das Gerichtsbuch eingetragen werde und fordern dann auch eine Gerichtsurkunde. Es haben auch die genannten Eheleuten ihre drei Söhne vorladen lassen, heute hier zu sein, nämlich Peter, Jacob und Henne. Und Jacob und Henne sind gehorsam, Peter aber ungehorsam. Sie bitten den Büttel zu befragen wegen der Aufforderung. Da sagt Mathis Dietz, unser Büttel: Ja, er habe die Aufforderung gemacht. Dazu ist Peter Lichtschid der Junge an das sitzende Gericht gekommen und hat Aufschub gefordert, um darauf zu antworten bis zum nächsten Gerichtstag. Wurde ihm zugestanden.

Jost Scherer als Momber der Nonnen im Kloster Engelthal klagt Mathis Dietz unseren Büttel an wegen 6 Gulden 14 Albus weniger 2 Denar abgerechnete Schuld und fordert Bezahlung. Darauf hat Dietz, seinen Tag gefordert.

Margret Setzler für den Buser sagt durch Lenhart: Sie habe die 1., 2., 3. und 4. Klage getan gegen Peter Fiel wegen 1 ½ Echtmaß jährliche Weingülte und alles, was er im Reichsgericht von seinem Vater her geerbt hat, der die Gülte bis zu seinem Tod bezahlt hat gemäß der Klage. Es ist Peter auch durch den Büttel die Klage verkündet und für heute die Einziehung. Dies gesteht auch der befragte Büttel. Und sie beklagt seinen Ungehorsam und bittet, ihrem Junker die Einsetzung zu tun, gemäß dem ersten Dekret

Registereinträge

Agnes von Rom (Agnetis)   –   Aufholung (aufholen)   –   Boos (von Waldeck), Philipp   –   Buettel (Büttel) (Ingelheim)   –   Christabend   –   Denar (d)   –   Dienstag   –   Dietz, Mathis   –   Dreikönigstag   –   Echtmaß   –   Eheleute   –   Engelstadt, Emerich von   –   Engelthal (Kloster)   –   Fiel, Peter   –   Fluck, Leonhard (Lenhard)   –   Fruehmesser (Frühmesse)   –   Gerichtsbrief   –   Hausfrau   –   Helffrich der Wirt   –   Hinlich   –   Issigheim (Niederissiheim), Hengin (Henchin) von   –   Jungfrau (Geweihte Jungfrau)   –   Kannen (Wirtshaus)   –   Kind (Kinder)   –   Leben (leben)   –   Lichtschid, Henne   –   Lichtschid, Jakob   –   Lichtschid, Peter   –   Loher, Martin   –   Mose, Niklas   –   Prokuratoren   –   Reichsgericht (Ingelheim)   –   Samstag   –   Scherer, Jost (Joist, Johannes)   –   Setlerin, Margred   –   Sohn (Söhne)   –   Strobel, Johann   –   ungehorsam (Ungehorsamkeit)   –   Vater   –   Weingülte   –   Wirt (Gastwirt)   –   Zettel   –