Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529 

Bl. 033

30.04.1521  / Dienstag nach Cantate

Transkription

widderlegung Coʃten vnd Schatenn {...}
ger antworth er geʃtehe nit / daß er jme etzʃw{...}
wan xviij alb / die ʃij er jme noch ʃchuldig {...}
Dargegen nijmpt Rijtze der cleger ane
par deß kauffs geʃteth bit fūrt(er) g(e)n(ann)t(en) Caʃp{...}
daß er ʃchuldig ʃij jnhalt der clage der {...}
oder genūgʃam anzeijgung vnd rechenu(n)g {...}
die xviij alb / Bit ʃolichs mit vrtel zu {...}
Sagt G(e)n(er)alia / er geʃtehe jme nit {...}
ʃagt Rijtze er laijß jß bij forigem rechts{...}
gert zü rechen mit g(e)n(ann)t(en) Rijtzen hije zw{...}
geʃchee fūrter waß Recht sij

Hanß von jngelnh(eim) Jtem Contze hanʃen von jngelnheym {...}
wachß jacob Jacoben vnd Sagt / jacob ʃij jme erkanter ʃchult ʃch{uldi}g {...}
von wegen ʃins jūnghern / dar vff er jme heude hijer ane rech{...}
kūndt hab / So er nū vngehorʃam vßblibt / begert er jnen Creff-
tig jn erfolgknūß zu erkennen / S(e)n(ent)ia ja / vff daß būche / dar-
vff ʃin pfand beredt / buͤttel erleūbt etc vt jūris

Helfferich wijrtt Jtem helfferich der wirth zūr kannen Spricht zü peter licht-
peter lichtʃchidt ʃchiden / vnd Sagt daß der ʃelbig peter jme ʃchüldig ʃij von we-
gen hanß Rincken kindt nemlich ij gld / begert betzalūng der
ʃelbig(en) etc Dar vff begert peter lichtʃchijdt tag zu antworten
zwijßem nehʃtenň gericht

Caʃpar Schnider Jtem henritze von Bobenheym erʃchint jnne recht vnd ʃagt
henritz von bo- vff gethane clage vnd beʃchickung vnd verkundung deß buͤttels
benheijm von wegen Caʃpar Schniders vßgangen / daß ʃolich wort ʃo er
gethan hab Caʃpar Schnidern / die hab er jme jnne jrthūm gedan /
er halt jnen nit vor den ʃelbig(en) man / vnd ʃagt er ʃij der ʃelbig
aūch nit / Sunder er henrich hab gejrret vmd bit jme ʃolichs zū
vertzijhen / Dar bij jß Caʃpar gelaijßen hat

Her jorg Jtem her Georg Brūnckenstein / haijt ʃin ʃache mit wil-
pfefferhenne len gegen pfefferhennen laijßen ane ʃtene zwißen dem nehʃt(en) gericht
dwijll pfefferhenne jnne deß Cloʃters Engelntaijll ʃachen vß vnd nit
anheijmß jst

Czü ʃūchenň Jtem Contze / hanʃen von jngelnheyms kelner / bitt vnd begert
zu ʃuchen vnd zü taxeren gerichts Coʃten vnd ʃchaten gegen helfferich(e)n
den wirth zūr kannen / betrijfft die ʃachen Strohe / boͤßen, habernň /
Rijett zu Sporkenheijm vnd viij fl heūptgelts oder heūptʃachen

Erfolgt Jtem Bernhart horneck erfolgt peter von rūnckeln vor ij fl
waltgelts / vff ʃin jnredde pro co(n)tūmacia

Erfolgt Jtem leonhart fluͤcke als mompar der jūngfraūen jm Clost(er)
Engelntaijll erfolgt Bernhart bendern vor vj lb verʃeßen wachßs
zijnße / vff jnredde / pro co(n)tūmacia

Übertragung

mit Erstattung der Unkosten und des Schadens. Antwort: Gesteht er nicht. Noch 18 Albus, die sei er ihm schuldig. Dagegen nimmt Reitz der Kläger an, dass er den Kauf gesteht. Bittet weiter, dass Caspar schuldig sei gemäß der Klage. Genügsame Abrechnung für die 18 Albus. Erbittet Urteil. [Caspar] sagt grundsätzlich, er gestehe ihm nicht. Reitz sagt: Er lasse es beim vorherigem Rechtsetzen. [Caspar] begehrt abzurechnen mit dem genannten Reitz bis zum nächsten Gerichtstag. Es geschehe dann weiter, was Recht ist.

Contz, der Keller von Hans von Ingelheim klagt gegen Jacob Wachß und sagt: Jacob sei ihm wegen seinem Junker anerkannte Schuld schuldig. Darum hat er ihn heute vor Gericht bestellen lassen. Er ist nun ungehorsam ausgeblieben. Er begehrt, ihm rechtskräftig das Eingeklagte anzuerkennen. Urteil: Ja, auf das Buch. Darauf sind Pfänder benannt worden. Büttel erlaubt usw. Wie Recht ist.

Helffrich der Wirt zur Kanne klagt Peter Lichtschid an und sagt: Dass der genannte Peter ihm schuldig sei von den Kindern von Hans Rink her, nämlich 2 Gulden. Er fordert Bezahlung derselben. Darauf fordert Peter Lichtschid einen Termin zum Antworten. Bis zum nächsten Gerichtstag.

Henrich von Bubenheim erscheint vor Gericht und sagt gegen die Klage und Einbestellung und Verkündigung durch den Büttel von Caspar Schneider her: Dass solche Worte, die er geäußert habe gegen Caspar Schneider, die habe er im Irrtum getan. Er halte jenen nicht für einen solchen Mann. Und er sagt hier, Caspar sei ein solcher auch nicht, sondern er, Henrich, habe sich geirrt und er bittet, ihm solches zu verzeihen. Dabei hat Caspar es belassen.

Herr Jorg Brunckenstein hat seine Sachen mit dem Willen von Henne Pfeffer aufgeschoben bis zum nächsten Gerichtstag, weil Henne Pfeffer in Sachen des Klosters Engelthal weg und nicht einheimisch ist.

Contz, der Keller von Hans von Ingelheim bittet und fordert zu suchen und zu schätzen die Gerichtskosten und den Schaden gegenüber Helffrich, dem Wirt zur Kanne. Es betrifft im Einzelnen Stroh, Bußen, Hafer, den Ritt nach Sporkenheim und 8 Gulden Klage- oder Hauptsumme.

Bernhard Horneck verklagt Peter von Runkel wegen 2 Gulden Waldgeld. Wegen Ungehorsam. Auf Gegenrede.

Registereinträge

Brunckenstein, Georg   –   Bubenheim, Heinrich von   –   Buettel (Büttel) (Ingelheim)   –   Busse (Buße/Strafe)   –   Contze (Name)   –   Engelthal (Kloster)   –   Fluck, Leonhard (Lenhard)   –   Hafer   –   Helffrich der Wirt   –   Horneck, Bernhard   –   Ingelheim, Hans von   –   Irrtum (irren)   –   Kannen (Wirtshaus)   –   Kaufvorgang   –   Keller (Kelner)   –   Kind (Kinder)   –   Kosten und Schaden (Paarformel)   –   Lichtschid, Peter   –   Pfeffer, Henne (Hans)   –   Reitz, Bernhard (der bender)   –   Rinck, Hans   –   Runckel, Peter von   –   Schneider, Caspar   –   sententia   –   Sporkenheim (Ort)   –   Stroh   –   Taxe (taxieren, Taxation)   –   ungehorsam (Ungehorsamkeit)   –   Urteil   –   Wachszins   –   Wachß, Jakob   –   Waldgeld   –   Wirt (Gastwirt)   –