Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530 

Bl. 271

16.02.1530  / Mittwoch nach Valentinus

Transkription

hatt Momp(ar) gemacht hans teʃʃen jre(n) hŭß-
wirtt wes ʃie jn reichs gericht zu ʃthaffen hat
oder gewinnett In jrem Namen zuhandeln
thŭn vnd laʃʃenn ʃie zŭuerghenn vnd zuuer-
3 xiiiij t(age) vͦ konde ʃthenn informa meliorj cu(m) r(evocatione)

Jtem kewll henn hat 3 xiiij tag(e) vff kŭnde etc
3 xiiij tag(e) kōnde dergleichenn 2 xiiij t(age) vff kŭnde Martin
vonn heringen

Jtem Ioʃt ʃthereŕ Antwŭrtt vff geg(en) jme fŭrpracht
joʃt schereŕ Clag Carles Iacobenn etc geʃt(et) jme der ʃelbig(en)
rorlers jacob jres jnhalts vnd wie furpracht nit darŭff
zeugt ʃich clager vff zemlich beweyʃŭnge h(abe)t
t(empus) moris

Erkenntt Jtem han hen Erkenntt Iohannes laŭt(en) ʃthef-
ner der Iŭngf(rauen) zu Engelndall etc als mitt
genant(en) ʃeinen principalnn zwißen neheʃt(en)
gericht zurechenn vnnd bezalen Aŭch darŭff
dem ʃtheffner als bald xij alb geben etc

erkenntt Jtem joʃt ʃtherer Erkenntt ʃich mit Monʃters
hannʃenn zuberechenn vnd zwißen neheʃt
Oʃternn zŭbezaln etc

Smeyts cleß Jtem ʃmeits cles klagt gegenn teʃʃen henn
Teßen henn Momp(ar) Leyʃenn ʃeineŕ hauʃfraŭwen das
die g[e]n(ann)tt leyß jme ʃthuldig plieben xiiiiɉ alb
lidlons vor ʃthem fŭren begertt vßrachtu(n)g
mit ʃampt dem Coʃtenn zuerkennen

Jdem Jdem clagt gegenn teʃʃen henn etc wie das
ʃie jme ʃthuldig pliben drey gld ʃo
jacob thome ʃelig jre hußwirtt vnd ʃeyn
hanʃenn forfar ʃeligg vffgehaben vff dem
jungenn Neʃen henn Begertt bezalŭnge etc
hiruff hat Teß dage ad p(roximu)m vnd copias •

Übertragung

hat Hans Teschen zum Momber gemacht, das, was sie im Reichsgericht zu schaffen hat oder gewinnt, in ihrem Namen zu verhandeln, zu tun und zu lassen, sie zu vertreten und zu verteidigen in der besten Form, bis auf Widerruf.

Hen Kewel hat seine dritten 14 Tage zur Beweisführung.

Derselbe hat seine zweiten 14 Tage zur Beweisführung gegen Martin von Heringen.

Jost Scherer antwortet auf die gegen ihn vorgebrachte Klage des Carle Jakob. Er gesteht ihm die Klage so, wie sie inhaltlich vorgebracht wurde, nicht zu. Darauf beruft sich der Kläger auf gebührende Beweisführung. Er hat dafür Zeit, wie es Gewohnheit ist.

Henne Han erkennt an, mit Johannes Laut, Schaffner der Jungfrauen zu Engelthal, als seinem mitgenannten Prinzipalen, bis zum nächsten Verhandlungstermin abzurechnen und zu bezahlen, Er hat kurz darauf dem Schaffner zwölf Albus gegeben.

Jost Scherer erkennt an, mit Hans Monster abzurechnen und bis kommende Ostern zu bezahlen.

Clese Schmied klagt gegen Henn Teschen, Momber seiner Ehefrau Leyse. Leyse sei ihm 14 ½ Albus Lidlohn schuldig geblieben, für die er Stämme gefahren hat. Begehrt Bezahlung samt den Kosten anzuerkennen.

Derselbe klagt gegen Henn Teschen, dass Leyse ihm drei Gulden schuldig geblieben sei, die Jakob Thomas, ihre Ehemann und sein, Henns, verstorbenen Vorfahre, dem jungen Henn Nese zurückgehalten habe. Begehrt Bezahlung. Hierauf hat Teschen einen Verhandlungstermin beim nächsten Gerichtstag und Kopien erhalten.

Registereinträge

Baumstamm   –   copia (Kopie)   –   Engelthal (Kloster)   –   Han, Henne   –   Hausfrau   –   Hauswirt   –   Heringen, Martin von   –   Jakob, Carle   –   Kewel, Hen   –   Laut, Johannes   –   Lidlohn   –   Monster, Hans (von)   –   mos (moris)   –   Nese, Henn   –   Ostern   –   Prinzipal (Prinzipalin)   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Reichsgericht (Ingelheim)   –   Schaffner (Tätigkeit)   –   Scherer, Jost (Joist, Johannes)   –   Schmied, Clese   –   Teschen, Hans   –   Teschen, Henne   –   Teschen, Leyse   –   Thomas, Jakob   –   Thomas, Leyse   –   Vorfahren   –   Widerruf   –