Montags nach Reminiʃtere etc
Anno etc xvc zwe(n)tzig Neŭn
wolff pre(n)t(en) Jtem Leonnhart fluck momp(ar) wolff prent(en) etc
h(e)r Iohan balz hat ʃthriefftlich zugegen vnnd wider joʃt
hans Ruͦdwig ʃtherernn Anwalt hern Iohann balzen vnd
hanns Rudwigks etc eyngelegtt wie nachuolgt
lutend: zu Excipiere(n) wider jungʃt fur-
pringe(n)s joʃt ʃtherers als anwalt her johan balzen
vnnd hans Rudwigs ʃagt leonhart flŭck Anwalt
oder momp(ar) wolff prentes gemein jnrede vnd
vßzugk gibt dem keynenn glaŭben vnd das
nit wenig zubefremden ʃey das vngegrŭnt
furtragens her Iohan balzen vnd hans Rudwigs
der angezog(en) auwen halber / wolff prenthe
hett ʃich auch keins wegs von her johan
balzenn vnd hans Rudwig(en) dißes nichtigen
furtragenns verʃehenn Sonder das hans
Rudwigk als bilch her johann balzenn
angezeigtt habenn ʃolt das diße Auwe dŭrch
her jacob nachʃthad(e)n vicarien zu binghen
als procuratorj her peter kneyben vnd hans
Rudwigs zugeʃtelt worden her Caʃpern kelbeln
cvicarien des ʃtieffts zu vnʃer lieben frawe(n)
zŭ Meintz procuratorj her Iohann kneybenn
alles nach vermoge vnnd jnhalt hiebeyge-
legts ʃthoffen brieffs • So nŭn ʃoliche awe
wie recht obergebenn wordenn zu leben
her peter kneybenn vnd nit jn her peters hand(en)
biß ende ʃeines lebenns verlibenn / alles
nach vermoge vnd jnhalt diß ʃthoffen brieffs
Welchen Anwalt wolff prenthes jn crafft
Montag 22. Februar 1529
Leonhard Fluck, Momper des Wolff Prenth, hat schriftlich gegen Jost Scherer, Anwalt von Johan Baltz und Hans Rudig Widerspruch eingelegt wie folgt. Um gegen das jüngste Vorbringen des Jost Scherer als Anwalt des Herrn Johan Baltz und Hans Rudig zu widersprechen, trägt Leonhard Fluck, Anwalt oder Momber des Wolff Prenth eine allgemeine Einrede und einen Auszug vor, schenkt dem keinen Glauben, und sagt, dass der unbegründete Vortrag von Herrn Johan Baltz und Hans Rudig wegen der angesprochenen Aue, nicht wenig befremde. Wolff Prenth hätte auch keineswegs diesen nichtigen Vortrag von Herrn Johan Baltz und Hans Rudig verlängert, sondern Hans wie auch Herr Johan Baltz hätten anzeigen sollen, dass diese Aue durch Herrn Jacob Nachtschade, Vikar zu Bingen, als Prokurator des Peter Kneib und Hans Rudig dem Herrn Caspar Kelbel, Vikar des Stifts Unserer Lieben Frauen zu Mainz, Prokurator des Herrn Johan Kneib, zugestellt worden sei, alles gemäß und inhaltlich des hier beigelegten Schöffenbriefes. Diese Aue ist, wie es Recht ist, zu Lebzeiten Peter Kneibs übergeben worden und nicht bis zu seinem Lebensende in seinen Händen geblieben, alles gemäß und inhaltlich dieses Schöffenbriefs, den der Anwalt des Wolff Prenth kraft
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 224v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-224v/pagination/23/ (Abgerufen am 21.09.2024)