Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530 

Bl. 198v

23.09.1528  / Mittwoch nach Matheus

Transkription

Jtem ioigʃt ʃtherer zeigt ʃich vff kunde vermog
Thome des vrtheyls zwißenn ime vnd iacob thome vß
joigʃt ʃch(ere)r geʃprochenn vnd hat demnach t(empus) nūn [?] moris vff das
haitt thome des gantzen proceß copy begertt
die ime zugebenn vergŭnʃt wordenn

Jtem peter ʃalwechter Erkennt der kirchen
hie zŭ Nidernn Ingelnheim als eyn ʃtam j lb
Erkenntt hlr vor ʃich vnd thomas endreßen vnuerʃtheid
liche gult(en) Martinj jarlíche zugebenn nach
jnhalt der kirchen bríeffe daruber halt(en)

Erkent Jtem Thomas endres erkennt peter ʃalwechteŕ
vj alb jarliche In das lb hlr hieobgenet der
kirchenn gefallenn Ime etc jarliche martinj zŭ
gebenn etc

Erkent Jtem peter ʃalwechter Erkennt ʃich hie zwißen
dem neheʃtenn gericht mit der kirchenn zŭ-
berechenn vnd bezalenn

Erf(olg)t Jtem Bernhart hornegk ʃthulteis erf(olg)t in crafft
ʃthŭß adamen vnd ʃthaup heintzenn lŭt des
buchs in crafft p b •

Jtem deynn cleß vonn weinhem ʃprícht zŭ wil-
deyn cleß helmen vonn altzen wie das er cleß verʃthener zeit
wilhelm von ʃthuldig geweʃt dreyzehenn gld eynem ge-
altzenn nantt wilhelm zŭ ʃant comede bey meintz
xiij gld welcher ʃthult halb(en) zweyziell die Ime zubeza-
lenn / hab er cleßin bezalt daß erʃt ziell na(m)lich
ʃechs guldin vnd ʃthuldig plieben ʃiebenn
gld vor welche leʃte ʃthŭlt / peter Iungh(e)r
eynn bŭrger zŭ meintz Bŭrge wordenn vnd
als er cleß in bezalung ʃeŭmig geweʃt • hott
gnanter peteŕ w der bŭrge / wilhelmen diße(n)
beclagt(en) ( Eynn wingartt Jme ʃo er vff cleßin gephant ) vnd
zŭ kaŭff gebenn ) vor acht gld daß er doch
als phannt gŭtt zŭʃteÿgen Im rechten nit macht
hot ) vnd alʃo demnach wilhelm der beclagt
peter dem bŭrgen etc bezalt mit der nŭtzŭnge ʃo er

Übertragung

Jost Scherer beruft sich auf Zeugenaussagen, die vermöge des Urteils zwischen ihm und Jakob Thomas ausgesprochen wurden und hat demnach einen Verhandlungstermin, wie es Gewohnheit ist. Daraufhin hat Thomas Kopie des gesamten Prozesses begehrt. Es wurde zugesagt, ihm diese zu geben.

Peter Salwechter erkennt an, der Kirche hier zu Niederingeheim für sich und Endres Thomas, ein Pfund Heller gemeinschaftliche Gülte jährlich an Martini [11. November] zu geben, nach Inhalt der Kirchenbriefe.

Endres Thomas erkennt an, Peter Salwechter jährlich sechs Albus in das hier oben genannte der Kirche zustehende Pfund Heller usw. jährlich an Martini zu geben.

Peter Salwechter erkennt an, bis zum kommenden Gerichtstag mit der Kirche abzurechnen und zu bezahlen.

Bernhard Horneck, Schultheiß, verklagt Adam Schaus und Heintze Schaub laut des Buchs dazu, rechtmäßig Pfänder zu stellen.

Clese Dein von Weinheim hat eine Forderung an Wilhelm von Alzey. Er, Clese, sei in vergangener Zeit schuldig gewesen, 13 Gulden einem gewissenen Wilhelm zu St. Comede bei Mainz zu bezahlen. Für diese Schuld habe es zwei Zahlungsziele gegeben. Am ersten Ziel habe er sechs Gulden bezahlt und sei sieben Gulden schuldig geblieben. Für diese ausstehende Schuld ist Peter, ein Jungherr und Bürger zu Mainz, Bürge geworden. Als Clese mit der Bezahlung säumig wurde, hat der Bürge Peter dem beklagten Wilhelm einen Weingarten, den er von Clese für acht Gulden als Pfand hat, zum Kauf gegeben, obwohl der zum Pfandgut steigern keine rechtliche Macht hat. Und also demnach hat Wilhelm, der Beklagte, den Bürgen Peter usw. mit der Nutzung bezahlt, die er

Registereinträge

Alzey, Wilhelm von   –   Brief (Urkunde)   –   Buerge (Bürge, Bürgschaft)   –   Comede, St. (bei Mainz)   –   copia (Kopie)   –   Dein, Clese (Clesgin)   –   Guelt (Gült)   –   Horneck, Bernhard   –   Kirche (Ingelheimer Grund)   –   Mainz (Stadt)   –   Martinstag (Martini)   –   mos (moris)   –   Nieder-Ingelheim (Dorf)   –   Peter (Name)   –   Salwechter, Peter   –   Schaub, Heintz   –   Schaus, Adam   –   Scherer, Jost (Joist, Johannes)   –   Thomas, Enders (Endres)   –   Thomas, Jakob   –   Urteil   –   Weinheim (Frei-Weinheim)   –   Wilhelm (Name)   –   Wingert (Weingarten)   –