Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530 

Bl. 187v

27.05.1528  / Mittwoch nach Exaudi

Transkription

Erkennt Jtem weigants henn Erkennt ʃich des coʃtens
ʃeyner ʃumpnůs ine kŭndforung gege(n)g joʃt ʃthe-
ren jm Ioigʃtenn ʃo derhalbe(n) in dry fiertzhen(n)
tagenn vffgange(n) vßzurichtenn vnnd loʃt jn
ioʃt demnach die zŭgenn in zŭbringen zů

Ioigʃt ʃcherer Jdem Spricht weigants henn zů das er alle
weÿgants hen jar hott v alb fur jne mũßen zubede gebenn deß
erkaufftenn hŭßhalbenn Bit jme die ʃelbige(n)
widerŭmb zŭgebenn ʃampt dem gerichts coʃt(en)
ʃetzs zŭrecht Entgegenn geʃtét jme weygants
henn inbrachter clagenn nit zuegk ʃich Clageŕ
vff beweyʃŭnge vnd das Bedebŭch h(abe)t t(empus) jŭris

weitheŕ dag Jtem hanns von haßmanßhŭʃenn hott dage
gegenn ʃeinem widertheyll ad proximu(m)

Jtem Inn der Sachenn zwiʃchenn peffer hen
ʃtheffner der Iungf(rau) Engelndall Emels to(n)ges vnd cleß
geyʃenn ʃampt ʃeinen jrem anhang etc neŭn ß
hlr / vnuerʃtheidenlich(e)r gŭlten betreff(en) sagt
g[e]nanter peffer henn das ernanter zinß ʃthe
vff andertt halben morgenn weingarts geleg(en)
ander lachenn geŭor der langaßenn wegk
vnd ʃtoʃt vff der Cartŭßer gŭtt Bit(en) derhalbe(n)
nochmals mit recht zŭerkennen das die ange
clagtenn ʃthuldig die gult obernenter maß zŭ-
enrichten aber die 4 h ghenn laßenn ʃetzs zúrecht
Daruff cles geyß Bartholmes Emels thonges hen vo(n)
appenheim vnnd Nickeln ierlach(en) geʃthenn
vonn ernente(n) Felde nit weither dann fŭnff
ß hlr zinße mi(nus) j d etc vnnd peter vonn
Finten / ʃagt er hab bey denn beclagtenn leygende
daŭon er denn jŭn(g)f(rau) Engelndal keiner gŭlt(en)
geʃtenndigk Darúff verbott hans peffer

Übertragung

Henne Weigand erkennt an, die Kosten für seine Säumnis in der Zeugenführung gegen Jost Scherer, die Jost deshalb in drei 14 Tagen entstanden sind, zu bezahlen und lässt Jost zu, demnach die Zeugen einzubringen.

Derselbe fordert von Hen Weigand, dass er jedes Jahr fünf Albus für ihn als Bede hat geben müssen wegen eines gekauften Hauses. Er beantragt, ihm diese wieder zu geben samt den Gerichtskosten. Er bringt das vor Gericht. Im Gegenzug gesteht ihm Henne Weigand die eingebrachte Klage nicht. Der Kläger bezieht sich auf die Beweisführung und das Bedebuch. Hat Verhandlungstermin, wie es Recht ist.

Hans von Assmannshausen hat Verhandlungstermin gegen seine Gegenpartei beim nächsten Gerichtstag.

In der Angelegenheit zwischen Henne Pfeffer, Schaffner der Jungfrauen von Engelthal, Thonges Emel und Clese Geis samt ihrer Familie usw. neun Schilling Heller gemeinschaftliche Gülten betreffend, sagt Henne, dass der Zins auf anderthalb Morgen Weingarten steht, gelegen an der Lachen vor dem Langgaßenweg und auf das Gut der Kartäuser stoßend. Er beantragt deshalb nochmals, gerichtlich anzuerkennen, dass die Angeklagten schuldig sind, die Gülten in dem eben genannten Maß zu entrichten, aber die vierte Klage gehen zu lassen. Er bringt das vor Gericht.
Darauf gestehen Clese Geis, Thonges Emel, Henne von Appenheim und Gerlach Nickel von genanntem Feld nicht mehr als fünf Schilling Heller Zins abzüglich eines Denars usw. Peter von Finthen sagt, er habe bei den beklagten Gütern liegende Güter, von denen er den Jungfrauen von Engelthal keine Gülte zugesteht. Darauf teilt Hans Pfeffer

Registereinträge

Appenheim, Henne von   –   Assmannshausen, Hans (Johan) von   –   Bede   –   Bedebuch   –   Denar (d)   –   Engelthal (Kloster)   –   Feld (Acker)   –   Finthen, Peter von   –   Guelt (Gült)   –   Haus (Gebäude)   –   Kartäusergut   –   Lache (Örtlichkeit)   –   Langgassenweg   –   Morgen (Maß)   –   Nickel, Gerlach   –   Pfeffer, Henne (Hans)   –   Schaffner (Tätigkeit)   –   Unbewegliche Sachen   –   Weigand, Henne   –   Wingert (Weingarten)   –   Zins (Abgabe)   –