Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530 

Bl. 178v

26.05.1528  / Dienstag nach Exaudi

Transkription

ʃetzs mitt ʃampt den gerichts coʃtenn zurecht
daruff hatt der angeclagt ʃthup ad proximŭ(m)

Jtem Stadenn hanß ʃpricht zu Rheinherma(n)
wie das ʃie zwenn jngemanʃthafft heri(n)g
Stadens hans vnnd fiß erkaŭfft vor fier zehenn gld
Rhein hermand derhalbenn hanß vor hermans deyl ʃo er hat
vnd ʃthuldig iʃt ʃthadenn leyt bit jne mit
recht wie gehortt anzŭhalt(en) vnd ʃeynn theyl
ʃthŭlt zŭentrichtenn daruff die ʃache ge
lengt vff betrag ad p(roximu)m vnd der ʃewe halbe(n)
Erkennt Erkennt hermand iij gld

Erfolgt Jtem peter ʃalwechter erf(olg)t cleß hŭckern vor
Vii gld inrede

Erf(olg)t Jtem henn manthel Erf(olg)t Nickelnhens yden
N vor xiiij alb

Erf(olg)t Jtem joʃt ʃtherreŕ montpaŕ cleßin craffts zŭ
weynnheim erf(olg)t peter francken grießmol(le)r
vor eyn malter korns jnrede

Erf(olg)t Jtem Mehers cleß kirchenmeiʃteŕ Erf(olg)t
merteins hen vor viiij alb vnd iiij hlr

Erf(olg)t Jtem Rheinhermand Erf(olg)t geyʃen contzen
vor iiij alb

Erf(olg)t Jdem Erf(olg)t Deyn cleßin vor xl gld jnrede

Jtem her Niclaŭs [...] macht montpaŕ
mompar acker hanʃenn jne reichs gericht zŭŭerghe(n)
vnnd zŭŭerʃthenn biß vff eyn wideruffe

Jtem jmpoʃitŭm per joʃtenn hanʃen vt
Ioigʃten hanß ʃeqŭitůr Anwalt vnnd montpar joʃten
Martein phefer hanʃenn vnd ʃeins anhangks vff die vermei(n)t
vnbeʃtendig ʃthriefftlich clage jŭnʃt von weg(en)
vnd jnnamen des wurdigen her(e)nn
jacob draps probʃt jm ʃal alhie zŭ Nidern-

Übertragung

Er bringt das samt den Gerichtskosten vor das Gericht. Darauf hat der Beklagte Aufschub bis zum nächsten Gerichtstag erhalten.

Hans Stade hat eine Forderung an Herman Ryne. Sie haben gemeinschaftlich Hering und Fisch für 14 Gulden gekauft, deshalb hat Hans wegen Hermanns Anteil, den der schuldig ist, Schaden erlitten. Hans beantragt, ihn gerichtlich wie gehört anzuhalten und seinen Teil an der Schuld zu entrichten. Darauf ist das Verfahren auf Vergleich auf den nächsten Gerichtstag verschoben worden. Wegen der Säue erkennt Hermann drei Gulden an.

Peter Salwechter verklagt Clese Hucker auf sieben Gulden und Einrede.

Henne Mantel verklagt den Schwiegersohn des Henne Nickel auf 14 Albus.

Jost Scherer, Momber des Clese Krafft zu Weinheim, verklagt Peter Frank, den Griesmüller, auf einen Malter Korn und Gegenrede.

Clese Mer, Kirchenmeister, verklagt Henne Martin auf neun Albus und vier Heller.

Herman Rhein verklagt Contze Geis auf vier Albus.

Derselbe verklagt Clese Dein auf 40 Gulden und Gegenrede.

Her Niclaus macht Hans Acker zum Momber, ihn bis auf Widerruf im Reichsgericht zu vertreten und zu verteidigen.

Es wurde folgender Widerspruch durch Hans Jost eingelegt: Der Anwalt und Momber des Hans Jost und seiner Familie, auf die vermeintliche unbeständige schriftliche Klage, die vor kurzem für und im Namen des würdigen Herrn Jacob Drapp, Propst im Sale hier zu Nieder-

Registereinträge

Acker, Hans   –   Dein, Clese (Clesgin)   –   Drapp, Jakob   –   Eidam   –   Fisch   –   Geis, Contze   –   Griesmühle   –   Hering (Fisch)   –   Hucker, Clese   –   Ingelheim, Niclas von   –   Jost, Hans   –   Korn (Getreide)   –   Krafft, Clese   –   Malter   –   Mantel, Henne (Hengin)   –   Martin, Henne (Heinrich)   –   Mer, Clese (Clas)   –   Muller, Peter (Griesmüller)   –   Nickel, Henne   –   Nieder-Ingelheim (Dorf)   –   Propst im Saal   –   Reichsgericht (Ingelheim)   –   Ryne (Rhein), Herman   –   Saal (Saalgelände)   –   Salwechter, Peter   –   Sau (Schwein)   –   Scherer, Jost (Joist, Johannes)   –   Stade, Hans (von)   –   Stamm (Herkunftsfamilie)   –   Weinheim (Frei-Weinheim)   –   Widerruf   –