ʃie Criʃtein ʃich ʃeiner hußfrawenn Brŭder
wol vnnd traŭlich bey jme Diŭe auff ʃoliche gunde
vnnd zŭʃage hat ʃie criʃtein obangezeigte jar ge-
dinett Nŭ hot er cleßin vff denn hienlich ʃo er ʃie
peter vonn fintenn gebenn • zwentzig gulwertt
verheißenn zŭ eheʃtŭer gebenn das dann biß anher
angeʃtandenn vnd nit weithers gebenn wan beße
acker am Galgenn gelegenn eyn morgenn / vnnd
jme winckel drey f(iertel) ackers vnd ɉ morgen zu wey(n)heym
die doch nit beßers wann ʃechs gld wertt ey(n)
kw vor drey gld v(er)kaufft worden j malter korn
vnd eyn malter weyß • Bit gnanter peter von finte(n)
als clager ( vßobangezeigtenn trulichenn dinʃtenn
derenn ʃie criʃteynn dŭch keyne(n) lidlonn entpfa(n)g(en)
oder jngenomen mit Recht zuerkennen das
er craffts cleßin ʃthuldig jre ʃolichs eheʃthŭer zŭer-
ʃthatenn vnd ʃie auch zu gleychemdeyll in ʃeine gŭetter
nach vermoge ʃeiner zŭʃáge wie ʃeins bruder kinde
zŭm gepurende theyll als erʃthenn zŭerbenn ʃthuldig
ʃetzs zŭrecht mit abhe ablehŭng coʃtes vnnd ʃthades
ʃetzs zurecht vorbehalt noitturfft darŭff der an(n)ge
clagt hett ʃthŭp vt moris
kuͦndé zuͦgeʃproch(e)n Jtem han henn ʃthŭldiget joʃt ʃtheffernn vnd
han henn geg(en) cleʃenn n ʃeyn ʃwager vmb kŭntʃthafft der
Em(m)els Thongeßen warheitt wie das jne wißentlich das es els han
hens mutter Eynn hammel gehapt jr zŭ ʃtendigk
aŭch jme joʃt ʃtheffernn als hirten von ʃolichem
hammell aŭch ʃeynn belonu(n)g gebenn wie jne
beyden zŭgen gŭtt wißens iʃt welchenn ha(m)mell
dan Emmels thonges vnbilcher weiß zŭ ʃich ge-
nom(m)en / vnd noch der clagerin vorhelt etc Bit der
der halbenn die zugen anezŭhaltenn weß jne des
halb wißen iʃt kŭntʃthafft der worheit zu gebe(n)
teʃtes volŭnt obedire
v(on) Vffholuͦng Jtem Acker hanns ret er hab 1 2 3 vnd 4 / h gedann
vff dielnn kettenn begert vff holun(n)g v(er)mog ʃeiner
heyßun(n)ge zŭerkennen s(e)n(tent)ia ja ʃi ita eʃt hot ba(nn) vnd
fridde(n)
Cristein bei dem Bruder seiner Ehefrau wohl und getreulich dient. Auf diese Gunst und Zusage hat Cristein das oben angezeigte Jahr gedient. Nun hat Cles auf dem Hinlich, als er sie Peter von Finthen gegeben hat, versprochen, 20 Guldenwert als Ehesteuer zu geben, was dann bis heute aussteht und er nicht mehr gegeben hat als schlechte Äcker, am Galgen gelegen, einen Morgen im Winkel, drei Viertel Acker und einen halben Morgen zu Weinheim, die doch nicht besser als sechs Gulden wert sind. Dazu ist eine Kuh für drei Gulden verkauft worden, ein Malter Korn und ein Malter Weizen. Beantragt genannter Peter von Finthen als Kläger wegen der oben angezeigten treuen Dienste, wofür Cristein keinen Liedlohn empfangen oder eingenommen hat, gerichtlich zu erkennen, dass Clese Krafft schuldig sei, ihr solche Ehesteuer zu erstatten und schuldig ist, sie zu gleichen Teilen in seinen Gütern vermöge seines Versprechens wie die Kinder seines Bruders zu dem ihr gebührenden Teil als erste zu beerben. Bringt das vor Gericht mit Erstattung von Kosten und Schaden. Bringt das vor Gericht, unter Vorbehalt der Notdurft, worauf der Beklagte Aufschub bekommen hat, wie es Gewohnheit ist.
Henne Han fordert Jost Schefer und Clese N., seinen Schwager, auf, wahrheitsgemäße Zeugenaussage zu leisten, was er davon wisse, dass Else Han, Hennes Mutter, einen ihr gehörenden Hammel gehabt, auch Jost Schefer als Hirten für diesen Hammel seinen Lohn gegeben hat, wie die beiden Zeugen gut wissen. Diesen Hammel hat dann Thonges Emel in unbilliger Weise an sich genommen und enthält ihn der Klägerin noch vor usw. Er beantragt, deshalb die Zeugen anzuhalten, das, was sie davon wissen, wahrheitsgemäß zu bezeugen. Die Zeugen wollen gehorchen.
Hans Acker sagt aus, er habe eine erste, zweite, dritte und vierte Heischung gegen Kett Diel erhoben. Er begehrt gemäß seiner Heischung auf Einziehung zu erkennen. Urteil: 'Ja', wenn es sich so verhält. Hat Bann und Frieden.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 162, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-162/ (Abgerufen am 29.09.2024)