Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530 

Bl. 148v

17.06.1527  / Montag nach Trinitatis

Transkription

Fŭnff malter korns zŭ bezalenn in nehʃten
ʃechs wochenn wo nit phande

Bernhart horneck Jtem Bernhart horneg Schŭlt(heiß) Spricht zŭ peter
Peter d(er) griß franckenn dem grießmoller vor xv alb freūel
moll(e)r begert vßrachtung etc daruff geʃtet jme peter
kyner freuell zugt ʃich der Schŭlteis vff kŭnde

Erkennt Jtem peter grießmoͤller erkennt hans bŭʃern(n)
zwenn gld achtzehenn alb jne zu gŭter
rechung zŭgeben bartholomej

Erkennt Jtem Reynn hermand Erkennt mehrs cleße(n)
kirchenmeiʃter der Rechtŭertigŭng ʃo zwiße(n)
jmen ʃwebt der ʃach halb vnd dem coʃten jn
neheʃt vierzehenn tagenn zũbezalenn vnd vertrag(en)

Lauͦrentz kanck(e)r Jtem lorenntz kancker Spricht zŭ peter Francke(n)
peter grießmol(e)r grißmoller vor acht gld dar er jm bezalt vnd
gebenn eyn malter mehels vor acht zehen alb Begert
des vberig(en) mit ʃampt denn coʃten • daruff hot
peter dag ad p(roxim)um

Jtem die Rechtʃwebennde ʃach zwißenn wendel
gelenngt zŭ weynnheim vnd johan vonn haßmŭßhŭʃenn
iʃt gelengt ad p(roximu)m vff bedrag

weigants hen Jtem weygannts henn Spricht zŭ peter franck(en)
peter grißm(o)l(e)r dem grießmoll(e)r vor eyn halbenn gld lidlon
so er ʃeyt weynnachten bey jm gedint hab begert
bezalŭng mit ʃampt dem coʃtenn • Darúff ret
peter er hab jme ʃeyt weynnachtenn funff zehen
wochenn gedinet hab er jme eyn gld gebe(n)
geʃtet jme weyther nit • daruff weigandts
henn verbot das er jme des dinʃt geʃtet vnd
als eyn rechnu(n)g von peter darin verʃtanden wil
er in vierzehenn tag(en) mit jms rechenn geʃthe
nachuolgens wo nit v(er)trag(en) was recht

Erkennt Jtem weygants hanns Erkennt peter kauʃen

Übertragung

in den kommenden sechs Wochen fünf Malter Korn zu bezahlen. Geschieht dies nicht, erfolgt die Pfändung.

Bernhard Horneck, der Schultheiß, fordert von Peter Frank, dem Grießmüller, 15 Albus Frevel. Er begehrt Entrichtung usw. Darauf gesteht ihm Peter keinen Frevel zu. Der Schultheiß beruft sich auf die Beweislage.

Peter Griesmüller erkennt an, Hans Buser zwei Gulden und 18 Albus auf gute Rechnung am Bartholomäustag [24. August] zu geben.

Herman Ryne erkennt an, Clese Mer, dem Kirchenmeister, wegen des Prozesses, der zwischen ihnen in der Angelegenheit schwebt, die Kosten in den kommenden 14 Tagen zu bezahlen und damit übereinzukommen.

Lorentz Kancker fordert von Peter Frank, dem Griesmüller, acht Gulden, die er ihm bezahlt und 18 Albus, die er ihm für ein Malter Mehl gegeben hat. Er begehrt die Restsumme samt den Kosten. Darauf hat Peter einen Verhandlungstermin am nächsten Gerichtstag erhalten.

Das im Gericht schwebende Verfahren zwischen Wendel von Weinheim und Johan von Assmannshausen ist zum nächsten Gerichtstag auf Vergleich aufgeschoben worden.

Hen Weigand fordert von Peter Frank, dem Griesmüller, einen halben Gulden Lidlohn, da er seit Weihnachten bei ihm gedient hat. Er begehrt Bezahlung samt den Kosten. Darauf sagt Peter, er habe ihm seit Weihnachten 15 Wochen gedient. Er habe ihm einen Gulden gegeben und gesteht ihm weiter nichts zu. Darauf lässt Henne Weigand festhalten, dass er ihm die Dienstleistung gesteht und so, wie es eine Rechnung von Peter enthält, will er in 14 Tagen mit ihm abrechnen. Er gesteht nachfolgend, sollten sie nicht übereinkommen, soll geschehen, was Recht ist.

Hans Weigand erkennt an, Peter Kaus

Registereinträge

Assmannshausen, Hans (Johan) von   –   Buser, Hans   –   Frevel (frevelich)   –   Horneck, Bernhard   –   Kancker, Lorentz   –   Kaus, Peter   –   Kirchenmeister (Ingelheim)   –   Korn (Getreide)   –   Lidlohn   –   Malter   –   Mehl   –   Mer, Clese (Clas)   –   Muller, Peter (Griesmüller)   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Ryne (Rhein), Herman   –   Weigand, Hans   –   Weigand, Henne   –   Weihnachten   –   Weinheim, Wendel von   –   Woche   –