Bezalenn ir ʃehennt wol ich hab nít urlůp eine boßenn fŭß
das ich nit alle zeit herkomen kann wann ins mir noit wer
Sʃagt euwernm mann ich wol zwißenn hie vnnd Sanct Bar
Tholmeŭs dag her zu im komenn vnnd fŭrter vff die vier alt(en)
tornnes vollenn bezalenn vnnd vergeʃʃennt mir des nit bit ich
euch fruntlichenn do rieff die frauw irem knab(e)nn vnnd liß
das in das buch ʃtreibenn vff das ʃie des nit vergeß Solichs iʃt
dißer zwger ʃag als ʃie by einn geweʃt ʃeinn vff die zeit I(tem)
hoit furter bennder henn allem geʃagt Es ʃy war das er vnd
hanns ʃtheffer ʃein mit eynn hernachmals ge mentz gang(en)
vff Sanct Bartholmes dag hab Bennder henn auch din zuʃthaff(en)
gehapt mit Ioannes volckrein vnnd do ʃie gehenn Mentz ko
menn ʃeint hoit hanns ʃthoffhirt ine Bender henn widder fru(n)t
lich gepettenn das er mit im zŭdem Dubener wol geenn dwil
forhinn zum erʃtenn mit im in dem huß geweʃt ʃy das er
hor wie er mit im abʃtheidt das hoit auch Bender henn gedann
auß guter nachpurʃthafft wegenn vnd do ʃie in das huß kome(n)
ʃeint iʃt der Deubener im Thŭm zur meß geweʃt habenn
ʃie mŭʃsrenn beydenn biß die meß aŭß war vnnd ʃeint mit im
darnach auß dem Thŭm gangen in ʃein hŭß iʃt der Deŭ
bener vber das buch geʃeʃʃenn vnnd hoit geʃagt biʃtŭ der Schoffer
vonn Gaůwelßům antworter im ja ich bins ʃagt der dù
bener hie ʃthet geʃtrebenn ein gŭld(en) vnnd xvj alb biʃtŭ ʃthŭldig
Ioiʃtenn vonn Gladbach des halbenn ich dich Citirtenn hab des
hoʃtŭ meiner frauwenn geb(e)nn vier alt tornes vff Sanct
albanŭs dag vergang(en) do ʃagt hanns ʃthoffhirt es iʃt war dar
nach hoit der Deubener den vffgegangner coʃtenn by die haŭpt
ʃach gerechnet do hoit hanns ʃthoffer vff die vier alte Tornes
betzalun(n)g gedann haupt gelts vnnd Coʃtenn vnnd gutlich
vonn im geʃtheidenn das hoit Bennder henn aůch vff ʃeinen
Schoffenn eidt Behaltenn das ʃolich geʃtheenn ʃy in ʃamenn
beyweʃenn Solich kundtʃthafft iʃt vor vnns ʃthult(heißen) vnd ʃ(chöffen) clerlich
gelŭdt vnnd geʃagt vnnd fŭr vns wol verbot wie r(ech)t iʃt vnnd
zurechter vnnd warher Vrkund ʃo hab(e)nn wir ʃ(chultheißen) / vnd ʃ(chöffen) / gebett(en)
denn Erwurdigenn Gotfrid Rabennʃberg denn pfarh(e)r
bezahlen. Ihr seht wohl, ich bin nicht wegen eines schlimmen Fußes verhindert, dass ich nicht jederzeit herkommen kann, wenn es notwendig ist. Sagt eurem Mann, ich will bis zum kommenden St. Bartholomäustag [24. August] hierhin zu ihm kommen und mehr als die vier alten Turnosegroschen bezahlen. Vergesst das bitte nicht für mich, ich bitte euch freundlich.« Da rief die Frau ihren Knaben und ließ das in das Buch schreiben, damit sie es nicht vergesse. Das ist Aussage dieser Zeugen, als sie bei ihnen gewesen sind. Weiter hat Henne Bender hinzugefügt, es sei wahr, dass er und Hans Schefer am St. Bartholomäustag [24. August] miteinander nach Mainz gegangen seien. Dort habe Henne Bender auch mit Johannes Volckrein etwas zu schaffen gehabt. Als sie nach Mainz gekommen sind, hat Hans Schefer ihn, Henne Bender, wieder freundlich gebeten, mit ihm zum Deubener zu gehen. Weil er zuerst mit ihm in dem Haus gewesen sei, habe er gehört, wie dieser mit ihm verhandelte. Das hat Henne Bender auch aus guter Nachbarschaft getan. Als sie in das Haus gekommen sind, ist der Deubener im Dom zur Messe gewesen. Sie mussten warten, bis die Messe aus war und sind mit ihm darnach aus dem Dom in sein Haus gegangen. Der Deubener hat über dem Buch gesessen und gesagt: »Bist du der Schäfer von Gaulsheim?« Habe er geantwortet: »Ja, ich bins.« Sagte der Deubener: "Hier steht geschrieben, dass du einen Gulden und 16 Albus dem Jost [Schefer] von Gladbach schuldig bist. Deshalb habe ich dich zitiert. Du hast meiner Frau am vergangenen St. Albanstag [21. Juni] vier alte Turnosegroschen gegeben.« Da sagte Hans Schefer: »Das ist wahr.« Danach hat der Deubener die angefallenen Gebühren auf die Hauptschuld gerechnet. Da hat Hans Schefer auf die vier alten Turnosenroschen Hauptgeld und Gebühren bezahlt und sind gütlich von ihm geschieden. Das hat Henne Bender auch auf seinen Schöffeneid bestätigt, dass dies in seiner Anwesenheit geschehen ist. Diese Zeugenaussage ist vor uns, Schultheiß und Schöffen, deutlich verlautbart, gesagt und vor uns wohl festgehalten worden, wie es Recht ist. Und zur rechten und wahren Beurkundung haben wir, Schultheiß und Schöffen, den ehrwürdigen Pfarrer Gottfreid Rabensberg gebeten,
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 090, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-090/pagination/9/ (Abgerufen am 30.11.2024)