Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530 

Bl. 073v

30.05.1524  / Montag nach Fronleichnam

Transkription

das Mertes henn felig kunnʃthafft zúgebenn zůclein
ʃo er ʃthoͤnn noch gelebt het etc vnd der halbenn verhofft
Gerlachhenn eynn nichtigʃt gezeŭges Setz zu r(ech)t vnd
hofft er ʃolt Ledig erkant werdenn / mit ex(pe)ns dar vff
lorentz begert ʃein tag vnd abʃtriff Iʃt im v(er)gůnʃt a[d] pr(oximu)m

Jeckel von wy(n) Jtem C Ieckel von weinheim Spricht zȗ Cleʃgin vonn
heim Cles vo(n) weinheim vnd ʃagt wie er im eynn gld zũ ʃeinen
weinheim nothenn gelaŭwen hab im verʃprochenn jn viertzehen ta
genn ʃo gutliche widderũm zŭgebenn wo Er ʃolich nit thũ
wel er im eyn morgenn ackers mit ʃamen inʃetzenn
vnd hait im aúch ʃolichenn morgenn gu(n)et ʃol er auch im
zuʃtellenn wie recht vor eynn pfant dar uber dan er ʃelbʃt
Eynn halb maiʃs weyns betzalt begert das im der acker
zugeʃtelt werdt ader ʃeines auʃs gelŭenn gůldes widde
rům entricht werdt dar vff h(abe)t temp(us) ad prox(imu)m

Jtem thomas henn erkent hans vonn Ingelnheim vnʃerm
Erkant mit ʃtheffenn gefelnn vij gld ʃtlecht werun(n)g ver-
ʃeßner ʃthult zugebenn hie zwiʃʃenn Bartholomei neʃthʃt
komende onůerluʃtlich michaelis geʃtheenn n in bey ʃein
Erf(olg)t Bernhart horneck Cles ʃwertenn vnd peter Bartholmes

Jtem Hans mantel Erf(olg)t philips vo(n) Erb(e)nn[heim] vor xv alb c(on)tu(m)a(cia)

Erf(olgt) Jtem hans meuer(er) ervolgt Matheʃynn vonn weinhey(m)
vor xviij albůs contůma(c)ia

Erf(olg)t Jtem Erf(olg)t Matheʃenn weigants ʃoͤnn vor iiɉ  alb jnredt

Erf(olg)t Jtem Crethenn bŭches kerer hait die montp(ar)ʃthaff ʃo ʃie vor
mals Iorg crangenn gebenn hait widderruffenn

Jtem Ber(n)hart horneck hans vonn Ingelnheim habenn
montp(a)r gemacht hamman Nagelnn zugegenn Peter den
Montpar grieʃʃmůlner zu thun vnd laiʃʃenn als ʃie ʃelbʃt thun vnd
laʃʃenn mechtenn cũm reũocacione

Jtem jeckel Rudiger vonn wegenn hans beuʃers thut eynn
1 h vff bubenn cleʃenn vff vj ß hlr et pign(us)

1 h Jdem eynn eʃthe h vor viij alb vff eyn hantgereicht(en)
zynʃs

Jeckel clee Jtem Ioʃt exp(ar)te jeckel cleß redt wie das er hab gehabt zwenn
baüm vff der awgenn nemlich eynen Eʃʃenbaům vnd eyn

Übertragung

dass Henne Mertes, um sichere Kundschaft zu geben, zu klein war, als er noch gelebt hat usw. und deshalb hofft Henn Gerlach, dass es eine nichtige Zeugenaussage ist. Bringt das vor Gericht und hofft, er sollte ledig erkannt werden samt den Auslagen. Ist ihm zum nächsten Gerichtstag vergönnt worden.

Jeckel von Weinheim hat eine Forderung an Clesgin von Weinheim. Dieser habe in einer Notsituation einen Gulden geliehen und versprochen, ihm den in 14 Tagen gütlich wiederzugeben. Sollte er das nicht tun, will er ihm einen Morgen Acker mit Samen einsetzen und hat ihm auch mit diesem Morgen gehaftet, soll ihm den auch als ein Pfand zustellen, wie es Recht ist. Darüber hat er selbst ein halbes Maß Wein bezahlt. Er begehrt, dass ihm der Acker zugestellt oder sein ausgeliehenes Geld zurückgezahlt wird. Hat darauf einen Verhandlungstermin am nächsten Gerichtstag.

Henne Thomas erkennt an, dem Mitschöffen Hans von Ingelheim sieben Gulden schlechter Währung versetzter Schuld zwischen kommenden Bartholomäustag [24. August] und Michaelis [29. September ] zu geben. Das ist geschehen im Beisein von Bernhart Horneck, Clese Schwert und Peter Bartholomäus.

Hans Mantel verklagt Philip von Erbenheim auf 15 Albus und Ungehorsamkeit.

Hans Maurer verklagt Mathes von Weinheim auf 18 Albus und Ungehorsamkeit.

Derselbe verklagt Mathis, den Sohn des Wigand, auf 2 ½ Albus und Einrede.

Katherin [Witwe des Jeckel] Kretenbauch hat die Vertretung im Gericht, die sie vormals dem Jorg Cranchg gegeben hat, widerrufen.

Bernhard Horneck [und] Hans von Ingelheim haben Hamman Nagel zum Momber gegen Peter, den Griesmüller, gemacht, zu tun und zu lassen, wie es es selbst tun und lassen würden, bis auf Widerruf.

Jeckel Rudiger erhebt eine erste Heischung für Hans Benser gegen Clese Bube auf sechs Schillinge Heller und Unterpfänder.

Derselbe erhebt eine erste Heischung wegen acht Albus auf einen handgereichten Zins.

Jost sagt von Seiten des Jeckel Klee, er habe zwei Bäume auf der Aue gehabt, nämlich ein Esche und eine

Registereinträge

Acker (Feld)   –   Au (Aue)   –   Bartholomäus, Peter   –   Bartholomäustag   –   Baum (Bäume)   –   Benser, Hans   –   Bube, Clese   –   Erbenheim, Philip von   –   Esche   –   Gerlach, Henn   –   Guetlichkeit (Gütlichkeit)   –   Horneck, Bernhard   –   Ingelheim, Hans von   –   Klee, Jeckel   –   Krang, Jorg   –   Kretenbauch, Katherin   –   Kunde (Kundschaft, Kundsage)   –   Mantel, Hans   –   Mass (Maß, Maßeinheit)   –   Mathis (Name)   –   Maurer, Hans   –   Mertes, Henn (Heinrich)   –   Michael (Michaelis)   –   Morgen (Maß)   –   Muller, Peter (Griesmüller)   –   Nagel, Hamman   –   Ruediger (Rudiger), Jeckel   –   Samen (samenkorn)   –   Scherer, Jost (Joist, Johannes)   –   schlechtes Geld   –   Schwert, Clese   –   Thomas, Henne   –   ungehorsam (Ungehorsamkeit)   –   Wein (Wein)   –   Weinheim, Clesgin (von)   –   Weinheim, Jeckel von   –   Weinheim, Mathes von   –   Widerruf   –   Wigand (Name)   –   Zins (Abgabe)   –