Dreyer gld werdt Jtem eynn alt graũʃockennen xij alb
eynn zwílchgenn kiddel viij alb Eynn halp fuder weyns
eynn par ermelnn xv alb Jtem noch eynn graȗw p(ar) ermelnn
vj alb Eynn beltz eyns gůlt gld werdt zwey fraůwenn
Coller xij albůs Eynn pater noʃter vj alb Eynn roidt ʃockennen
Eyns gld werdt eynn Barchent iɉ gld Eynn roidt p(ar) ermeln iij
gld vj alb werdt welchs er dan wie erzelt begert han henn
jm widder zũgebenn mit ʃampt dem dem Coʃtenn dar
vff begert bubenn Cles ʃthup vnd diʃʃes eynn Copey h(abe)t
Jtem fraùw Agnes ʃtockenn Spricht zȗ dȗrch Irenn ʃub
ʃtitŭertenn Anwalt Bender henn Bet wie das er hab der iu(n)g
Erk(ann)t frauwe(n) Eyns vier am weins vnd zwey f(ierte)l an gelt in ʃum(m)a
gerechennt vj gld xx alb abkaufft begert aȗßs rachdung mit
Exp(e)ns dar vff erkent er iij gld Solũendo in xiiij tag(en)
Jtem jn ʃachenn zwiʃʃenn Gerlachs henn vnd Lorentz kan
Gerlachs hen kanckers als vff Iun(n)gʃt vordrages vnd verhorter gezeůg
Lorentz kanck ʃo widder yn Gerlachs henn ergangenn ʃolthenn ʃeynn
ʃagt g[e]nanter gerlachs henn So Ir die richter werdent an
ʃezenn anfenglich die zweiffelhafftige clag dunckle clag
durch denn cleger wider diʃʃenn verclagtenn gefürt beʃon-
derlich des orths das in der clag widder denn verclagtenn viiij alb
ʃey gefůrdert wordenn vnd der Cleger ʃich darnoch vff gtzeugenn ʃich be-
ruffenn vnd denn ʃelbig(e)nn vff viiij ß hlr zůgeʃprochenn der halb(e)n an dem
orth die Clag zweiffelhafftig vnd ʃo angeʃehenn ʃol werd(e)n
die forthe die in der clag vermelt iʃt wirt ʃie in keinem
ortht in der gzeŭg ʃag erfundenn der halbenn die Clag zwy-
űelhafftigi vnd Sonderlich jn der zeůg ʃag vnder allem ʃo
mertes heinrich verhort iʃt das er eynn weßs erna(n)t
hait im wolffs gartenn gelegenn welche dann in dreiʃʃig
jarnn nie keynn gult gebenn nach da vonn erfurdert wor-
denn iʃt vnd ʃein heinrichs mutter vff dreitzʃich iar
doit na laut der kunde ʃag vnd vonn keiner gultenn
wiʃʃentlich ʃey der halb(e)nn durch denn Getzúgenn nȗʃt be
weiʃt das zum Rechtenn gnugʃam ʃey Im andernn ge-
zeug ʃo durch Mertes henn ʃo er getzeũgnis gebnn het
das im dem verclagtenn zu vnʃthadenn komenn moͤcht
will er mit gemeiner worthenn widderfecht habenn ʃonder
lich
drei Gulden wert, ebenso alte graue Socken zwölf Albus, ein Zwillichkittel acht Albus und ein halbes Fuder Wein, ein Paar Ärmel 15 Albus, ein Paar graue Ärmel sechs Albus, ein Pelz einen Goldguldenwert, zwei Frauenkragen zwölf Albus, ein Pater Noster sechs Albus, ein roter Socken einen Guldenwert, ein Barchent 1 ½ Gulden, ein Paar rote Ärmel drei Gulden und sechs Albus wert, welches dann wie gesagt, Henne Han begehrt, ihm wieder zu geben samt den Kosten. Darauf begehrt Clese Bube Aufschub und eine Kopie des Vorgangs. Hat er.
Frau Agnes Stockin stellt durch ihren stellvertretenden Anwalt eine Forderung an Henne Bender. Er habe der Jungfrau vier Viertel Wein und zwei Viertel Geld, zusammen gerechnet sechs Gulden und 20 Albus abgekauft. Sie begehrt Bezahlung mit Erstattung der Ausgaben. Darauf erkennt er an, drei Gulden in 14 Tagen zu bezahlen.
In dem Verfahren zwischen Henn Gerlach und Lorentz Kancker sagt Henn auf den jüngsten Vortrag und die Verhörung der Zeugen, was gegen ihn ergangen sein sollte, die Richter sollen zunächst die zweifelhafte dunkle Klage ansehen, die durch den Kläger gegen den Beklagten geführt wurde, besonders dass in der Klage gegen den Beklagten neun Albus gefordert worden sind und der Kläger sich danach auf Zeugen beruft und diesen neun Schillinge Heller zugesprochen hat, weshalb die Klage an dieser Stelle zweifelhaft ist. Wenn die Forderung angesehen wird, die in der Klage angesprochen ist, wird sie an keiner Stelle in der Zeugenaussage gefunden, weshalb die Klage zweifelhaft ist, besonders u.a. die Zeugenaussage, als Heinrich Mertes verhört wurde, dass er ein Wiese genannt hat, im Wolfsgarten gelegen, welche dann in 30 Jahren nie eine Gülte gegeben hat, noch eine Gülte davon gefordert worden ist. Seine, Heinrichs, Mutter, ist gemäß der Zeugensage seit 30 Jahren tot und man wisse nichts von einer Gülte. Deshalb sei durch den Zeugen nichts bewiesen, was für das Gericht ausreichend ist. Der anderen Zeugenaussage, die durch Henne Mertes gegeben wurde, was ihm, dem Beklagten, unschädlich sein möchte, will er mit allgemeinen Worten widersprochen haben, besonders
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 073, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-073/ (Abgerufen am 18.09.2024)