Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530 

Bl. 072v

30.05.1524  / Montag nach Fronleichnam

Transkription

mit Recht mit getheilt iʃt thut verbottenn denn artickel das
ʃich henn henel hait laiʃʃenn hornn in der clag So wid-
der hans beckernn ergangenn er hab gereidt entpfang(en)
driʃʃig gŭlwert vnd vermeint noch zwenicz zuhabenn
das iʃt in ʃum(m)a funfftzig der halbenn henn henel ʃthuldick
iʃt eynn inworff zuthŭn domit ich vonn wegenn Barthenn
auch weiß wo ich mein funfftzig gld aŭch entpfang(en)
ʃoll vnd důch barthenn vorbehaltenn wees ʃich in coʃtenn
vber leifft dar vff henn aũch tag vnd Copia(m) ad pr(oximum) h(abet)

Jtem Paulŭs henn erkent peter Sthaelnn iij gld ij albu(s)
Solůendo hie zwiʃʃenn herbʃt ʃi nonn pignůs etc

Iacob portner Jtem Jacob portner ʃpricht zú hans vonn daßweiler vnd helff
kund zugeʃproch(en) rich Iorgenn in kuntʃthafft der warheit vnd ʃagt wíe
das ʃie zwenn mit ʃampt vieller guder nachbernn In ja-
cobs hauʃs ingelath geweʃt nemlich vff denn Eʃmitwoch(en)
hab(e)n auch denn gantzen tag in fredenn gelebt mit vff
denn abent das das merertheil verʃtheiddenn vnd heim
heym iʃt gangenn vnd beʃonderlich Rhein hermenn auch zúr
ʃtobenn aȗßs gangenn das ʃich der wirt das ʃich der wirt
keines vbelnn verʃehenn hait gehabt ader auch mit ymant
getzenck alʃo iʃt hermann widder zůr thoͤr in komen hait
der wirt Iacob bey ʃeines diʃs geʃeʃʃenn mit ʃampt eyne(n)
Ader zweyenn ongeŭerlich iʃt g[e]nanter Herma(n) alzo zú
komen vn(d) vonn ledder gezogenn vnd ne(m)lichenn Iacob(e)nn
zwenn finger geʃthediget vnd eynen abgehaŭwen begert
der halbenn die verclagtenn anzuhaltenn jr wiʃʃes da
vonn zŭʃagenn Teʃtes volůnt obedir(e) hab(e)nt v(t) moris

Han hen Jtem han henn Sprich zů Bŭbenn cleʃenn ʃeiner ʃwer jnn
Bobenn clas Jtems weiʃs wie nach uolgt vnd ʃagt wie das cles han he(n)
hab ʃein tochter geb(e)nn vnd do mit etlich kleyder eynũndt
ander die er dann Cles hann henn im zugegebenn hait vnd
diʃʃer Cleger aůch wie in itůmbs dar gegeb(e)n wirt in ha-
bender hant ge gehabt die dan er hann hen mit ʃeinenn
ʃelbʃt gelt auch eyndeils kaůfft hat der er ʃich nŭ ma(n)g-
elt vnd hinder ʃeine(n) ʃhwer erfundenn werdenn Mit na
men eyn Beth mit ʃeiner zychenn / Eynn fraůwe ma(n)tel

Übertragung

gerichtlich mitgeteilt wurde. Er lässt den Artikel festhalten, dass sich Henne Hennel in der Klage, die gegen Hans Becker ergangen ist, hat vernehmen lassen, er hab 30 Guldenwert bar empfangen und vermeint noch 20 zu haben, das ist in Summa 50. Deshalben ist Hen Henel schuldig, einen Redeeinwurf zu tun, damit ich von wegen Barth auch weiß, wo ich meine 50 Gulden empfangen soll und doch Barth vorbehalten ist, was sich an Kosten überläuft. Darauf begehrt Hen auch Gerichtstermin und Kopie bis zum nächsten Gericht. Hat er erhalten.

Henne Pauel erkennt an, Peter Stahl bis nächsten Herbst drei Gulden und zwei Albus zu bezahlen. Wenn nicht, Unterpfänder.

Jakob Pfortener fordert von Hans von Daxweiler und Jorg Helffrich wahrheitsgemäße Zeugenaussage, sagt, dass sie beide zusammen mit vielen guten Nachbarn in Jakobs Haus eingeladen gewesen seien, nämlich am Aschermittwoch. Sie haben auch den ganzen Tag in Frieden gelebt und seien am Abend, der Tag war größtenteils vorbei, heim gegangen. Vor allem sei Herman Ryne auch zur Stube hinausgegangen. Der Wirt hat kein Übel und auch keinen Streit mit jemandem vorhergesehen. Also ist Hermann wieder zur Tür hereingekommen. Der Wirt Jakob hat zusammen mit einer und zwei Personen ohne Arg an seinem Tisch gesessen. Herman ist also hinzugekommen und hat vom Leder gezogen, nämlich Jakob zwei Finger geschädigt und einen abgehauen. Er begehrt deshalb, die Beklagten anzuhalten, ihr Wissen davon mitzuteilen. Die Zeugen wollen gehorchen. Haben sie, wie es Recht ist.

Henne Hane fordert von Clese Bube, seinem Schwager, in gleicher Wiese wie folgt und sagt, dass Clese ihm seine Tochter gegeben habe und damit irgendwelche Kleider, das eine und das andere, die dann Clese dem Henne Hane zu geben hat, die dieser Kläger auch in Händen gehabt hat, die dann Henne Hane mit seinem eigenen Geld auch zum Teil gekauft hat. Alles das hat er nicht und ist bei seinem Schwager zu finden, namentlich ein Bett[zeug] mit seinem Zeichen, ein Frauenmantel

Registereinträge

Artikel   –   Becker, Hans   –   Bett (Möbelstück)   –   Bettlaken   –   Bube, Clese   –   Cineres (Datumsangabe)   –   Daxweiler, Hans (von)   –   Finger   –   Frauenmantel   –   Frieden   –   Han, Henne   –   Haus (Gebäude)   –   Helffrich, Jorg (Georg)   –   Hennel, Henne   –   Herbst   –   Kleider   –   Leder ziehen, vom   –   Pfortener, Jakob   –   Ryne (Rhein), Herman   –   schlagen (Schlägerei)   –   Schwager   –   Stahl, Peter   –   Streit   –   Stube   –   Tisch   –   Tochter   –   Wirt (Gastwirt)   –   Zeichen   –