euch richter mit recht zu erkennen daß er hab ʃin clag zemlícher
maijß bewijßt vnd daß gerlachs henne als der verclagt ʃchuldig ʃij
die gulte zu entrichten mítʃampt ablegung Coʃtens vnd ʃchatens
Setzt zu recht / Dar vff gerlachs henne begert ʃín tag vnd Co-
piam der kundʃage
Agnes Stockin Jtem acker hanß als montpar fraŭ agnes Stockin brengt eijn
Becker hengen clag jnne recht vor gegen Becker hengen vnd Sagt daß Becker
hengen ʃchuldig ʃy fraŭ agnes Stockin xx alb vor droʃchenn / So er
beckerhenne vmb ʃie erkaufft / dar er er nit ferners betzalt dan
eijn halb maijß gebrants wínß bit acker hanß mit recht zu
erkennen vff den gebranten win voln betzalüng zu thun / Setzt ʃolichs
zu recht mit ablegung Coʃtenn vnd ʃchatenn / Dar vff er-
kent becker henne xv alb vff rechenŭng zwißem nehʃt(en) gericht
Agnes Stockin Jtem acker hanß als montpar agnes Stockin Spricht
Cleß huͤcker zu cleß huckern daß er ʃchüldig ʃij der g(e)n(ann)ten frauwen agneʃen
zweij lb hlr / So er cleß entpfangen haijt an korne zŭ
algeßheijm jre zuʃtendig bit acker hanß vmb betzalúng ʃa(m)pt
dem coʃten vnd ʃchatenn / Dar vff cleß hŭcker begert ʃin tag
habet ad proxi(mu)m
hommels henne Jtem jnne der ʃachen zwißen hommels henne von gij-
Stoffels becker ʃenheijm ane eijnem vnd hans beckern genant Stoffeln ant-
worter andernteijls / Sagt hommels henne nach dem der krieg
nach clage vnd antwort beüeʃtiget gebore ʃich vnd ʃij jnne recht
verʃehen daß jglich parthij den eijdt jŭramentum calu(m)nie g(e)n(ann)t
trag vnd thŭ ʃchüldig / Erbeut ʃich der cleger ʃich zü zulaißen
vnd bit den gegen teijll aúch anezŭwißen den zu tragenn
vnd zu zu laißen / Dar vff hanß becker g(e)n(ann)t Stoffels begert
dilacion ad proxi(mu)m alʃdan gehorʃam zu ʃín
peter Bender Jtem peter Bender von winckel Sagt zu gegen hanß
hanß von faller von faller jß moge ʃín daß eijn verdrag zwißen jme vnd hanʃ-
en dem verclagten ʃij vffgericht welcher vertrag nit wijther betroff(en)
dan vmb vatterlich vnd mütterlich hínlichs gaben deß jʃt er jme
geʃtendig vnd wijthers nit aber dar vmb dißer krieg vnd fürde-
rŭng jʃt erʃtreckt ʃich vff geluhen gelts eijn gld vnd acht albŭs
die jnne der ʃachen nije gemelt worden jʃt deß ʃich dißer cleger
noch mangelt vnd bitt jnen ane zu halten ʃolich gelŭhen gelt zu
geben mitʃampt dem coʃten vnd ʃchaten begert deß eyn richtíg
die Richter sollen gerichtlich anerkennen, dass er seine Klage in geziemendem Maß bewiesen habe, und dass Henn Gerlach als der Beklagte schuldig sei, die Gülte zu bezahlen samt der Erstattung von Kosten und Schaden. Bringt das vor Gericht. Darauf begehrt Henn Gerlach seinen Gerichtstag und Kopie der Zeugenaussage.
Hans Acker bringt als Momber der Frau Agnes Stockin eine Klage gegen Henne Becker vor Gericht und sagt, Henne Becker sei schuldig, der Frau Agnes 20 Albus für den Drusch zu geben, den er, Henne Becker, von ihr gekauft hat. Da er nicht mehr bezahlt hat als ein halbes Maß gebrannten Weins, beantragt Hans Acker gerichtlich anzuerkennen, für den gebrannten Wein vollständige Bezahlung zu leisten. Bringt das vor Gericht mit Erstattung von Kosten und Schaden. Darauf erkennt Henne Becker an, 15 Albus auf Rechnung bis zum nächsten Gerichtstag zu bezahlen. Hans Acker hat als Anwalt der Agnes Stock eine Forderung an Clese Hucker. Er ist der genannten Frau Agnes zwei Pfund Heller schuldig, die er für ihr gehörendes Korn zu Algesheim empfangen hat. Hans Acker beantragt Bezahlung samt Kosten und Schaden. Darauf begehrt Clese Hucker seinen Verhandlungstermin am nächsten Gerichtstag.
In dem Verfahren zwischen Henne Hennel aus Geisenheim einerseits und Hans Becker genannt Stoffel, Beklagter, andererseits, sagt Henne Hennel, nachdem der Rechtsstreit nach Klage und Antwort bestätigt ist, gebührt es sich und ist im Recht vorgesehen, dass jede Partei schuldig ist, den Gefährdeeid zu tragen und zu leisten. Der Kläger bietet an, diesen zuzulassen und beantragt, die Gegenpartei auch anzuweisen, den Eid zu tragen und zuzulassen. Darauf begehrt Hans Becker genannt Stoffel Aufschub zum nächsten Gerichtstag. Dann will er gehorsam sein.
Peter Bender aus Winkel sagt zu Hans von Faller, es möge sein, dass ein Vertrag zwischen ihm und Hans, dem Beklagten, aufgerichtet worden sei. Dieser Vertrag betrifft nichts weiter als väterliche und mütterliche Hinlichgaben, das gesteht er ihm zu und nichts weiter. Dieser Streit aber erstreckt sich auf geliehenes Geld von einem Gulden und acht Albus, die in dem Verfahren nicht erwähnt worden sind. Dieses Geld hat der Kläger noch nicht bekommen und beantragt, den Beklagten anzuhalten, dieses geliehene Geld samt Kosten und Schaden zu geben, begehrt deshalb eine richtige
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 065, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-065/pagination/7/ (Abgerufen am 29.09.2024)