Rabens cleʃe Zwißen Rabens cleʃen montpar thomas jacoben als ancle-
ger eijnß vnd petern von fínten als beclagten andernteijls nach
S(e)n(tent)ia beijderteijll clag antwort furtrag vnd rechtʃetze Sprícht der
Scheffen zu recht daß der beclagt dem cleger vmb ʃin forde-
peter von fint(en) rung nit ʃchŭldig / Jtem thomas jacob als montpar
rabens cleʃen / Sagt er befínd ʃich von wegen ʃínes principaln
jtzo hije jnne dißem vrteijll beʃwert vnd haijt dar vff jnco(n)-
tínenti ʃich berŭffen vnd appellert vor den durchleuchtigeʃtenn
hochgepornen furʃten vnd herren hern lúdwigen pfaltzgraven
bij Rin / hertzogen jn beijern deß heijlgen romiʃchen richs Ertz-
trūchʃaßen vnd Curfurʃten etc vnʃern gnedigʃten herren vnd
begert zum erʃten andern vnd dritten maijll flißig flißiger
vnd aller flißigeʃt apoʃtolos vnd abʃcheijdt brieffe / Dar
vff der Scheffen jme haijt geben apoʃtolos reüerenciales
wije recht ʃolich apoʃtolos haijt thomas jacob ange[nom]men
dem ʃelbígen nach begert peter von fínten eijn zijth zu ʃetz-
en ʃolicher appellacion nachtzûkomen vnd zu proʃequeren jʃt
dar vff beʃcheijdt deß Scheffens / Solichs ʃoll geʃcheen jn drijenn
monaten / Solichs haijt peter von fínten verbott
hengen becker Jtem hengen becker ʃchuldigt dŭrch endres wijßen joijʃt ʃche-
joiʃt ʃcherer rern vnd sagt er hab vff eijn zijth drij gld hinderlegt hinter
gericht wije ʃich gepurt wijther zu ʃchaten bracht vnd vbernomen
mit namen zwene gld vnd den gerichts coʃten ʃoll ʃich fin-
den verhofft hab jß vnbillich gethan / Sols jme widder geben
begert antworth / Dar vff joiʃt hofft ʃij jme zu antworten
nit ʃchúldig vber beʃcheijdt deß amptmans vnd ʃines erlangtenn
rechtenn vnd begert dar vff ʃin tag ad proxi(mu)m
appenheijmers hen Jtem appenheijmers henne von Eʃenheijm vnd joiʃt ʃin ʃone
von Eʃenheijm • ledig Sagen daß ʃije zwene haben beʃtandt gethan hije ane recht zu
vel vrbūttig erʃchínen gegen eijnem ledigen knecht genant petgen der dan deß
alten martins henne swager vnd begeren von jme ʃchüldigung
vnd zu recht wije billich jʃt
Erfolgt Jtem Schmidts karlen erfolgt hanʃen von dachßwijlern vor vj
malter vnd ɉ fírntzel kornß pro c(on)tumacia
Erfolgt Jtem beín hen erf(olg)t mŭerhenne fraŭen vor iij gld vngeverlich
pro co(n)tumacia
Erfolgt Jtem peter leijendecker erfolgt Schŭß wendelíngen vor ɉ malt(er)
mels vnd j gld iiiiɉ alb pro c(on)tü(maci)a
Erf(olg)t Jtem peter meher erf(olg)t paŭelʃhen vor iij alb ij d pro c(on)tu(maci)a
Erf(olg)t Jtem Cleß hucker erf(olg)t hanß von dachßwijlern vor iiɉ malter
kornß vngeuerlich pro co(n)tŭmacía
Erf(olg)t Jtem johan von Scharpenʃtein erf(olg)t peter feʃingen denn
Zwischen Clese Rabe, Momber des Jakob Thomas als Ankläger und Peter Finthen als Beklagter, nach beiderseitiger Klage, Antwort, Vortrag und Urteilsantrag, spricht das Schöffengericht Recht: Der Beklagte ist dem Kläger wegen seine Forderung nichts schuldig. Jakob Thomas als Momber des Clese Rabe, sagt, er finde sich wegen seines Prinzipals jetzt hier in diesem Urteil beschwert, und hat sich darauf auf Ungenügsamkeit berufen und appelliert vor dem durchlauchtigsten hochgeborenen Fürsten und Herrn, Herrn Pfalzgraf Ludwig bei Rhein, Herzog in Bayern, Erztruchsess des heiligen Römischen Reiches und Kurfürsten usw., unserem gnädigsten Herrn, und begehrt zum ersten, zweiten und dritten Mal, fleißig, fleißiger und aller fleißigst Apostel und Abscheidsbriefe. Darauf hat das Gericht ihm ehrenvolle Apostel gegeben, wie es Recht ist. Diese Apostolos hat Jakob Thomas angenommen, demselbigen nach Begehr Peters von Finthen eine Zeit zu setzen, dieser Appellation nachzukommen und sie zu befolgen. Darauf ist ein Bescheid der Schöffen ergangen, solches soll in drei Monaten geschehen. Das hat Peter von Finthen festhalten lassen.
Henne Becker beschuldigt durch Endres Wißss den Jost Scherer und sagt, Jost habe vormals drei Gulden beim Gericht hinterlegt, wie es sich gebührt, weiter zu Schaden gebracht und übernommen zwei Gulden und die Gerichtskosten, die sich herausstellen sollen. Hen hofft, Jost habe das ungebührend getan, soll ihm die wiedergeben. Begehrt Antwort. Darauf hofft Jost, er sei nicht schuldig, ihm über den Bescheid des Amtmannes und sein erlangtes Recht zu antworten und begehrt darauf seinen Verhandlungstermin am nächsten Gerichtstag.
Henne Appenheimer von Essenheim und sein Sohn Jost sagen, sie beide haben hier am Gericht Sicherheit geleistet, hier vor Gericht gegen den ledigen Knecht Petgen zu erscheinen, der dann des alten Henne Martin Schwager ist und begehren von ihm eine Beschuldigung und zu Recht, wie es angemessen ist.
Karl Schmied verklagt Hans von Daxweiler auf 6 Malter und ½ Viertel Korn und auf Ungehorsamkeit.
Henne Behn verklagt die Frau des Henme Maurer auf ca. drei Gulden und auf Ungehorsamkeit.
Peter Leiendecker verklagt Wendeling Schaus auf einen halben Malter Mehl, einen Gulden und 4 ½ Albus und auf Ungehorsamkeit.
Peter Mer verklagt Henne Pauel auf drei Albus zwei Denar und auf Ungehorsamkeit.
Clese Hucker verklagt Hans von Daxweiler auf 2 ½ Malter Korn, in gutem Glauben, und auf Ungehorsamkeit.
Johann von Scharfenstein verklagt Peter Feßing
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 057v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-057v/pagination/4/ (Abgerufen am 29.09.2024)