hanß von Stefanßhūʃ(e)n Jtem hanß von Stepfanʃhŭʃchen Spricht jnne recht zu vnd clagt
Emaus frederich von Emaus frederichen wie daß der ʃelbig frederich hab geʃeßenn
jn eijnß offenn wijrthhŭʃch jnne ʃímon Beders huʃch vnd jme
dem cleger ane ʃín Eere geredt / nemlich Er hanß ʃij kein Schŭtze
Sunder er ʃij eijn grŭndtʃdijep vnd boßewicht vnd er hab jme ʃin
pfele geʃtolenn begert cleger daß frederich ʃolich bewijʃe vnd bij
diß clag jʃt verbot breng das cleger ʃolicher man ʃij oder deß eijn widderrŭffe thu vor
p(er) Scultet(um) ex(par)te prin- eijner gantzen gemeijnn wije recht ʃij / Begert jm ʃolichs mit recht
cips d(omi)ni n(ost)ri gr(ati)oʃi zú erkennenn / Dar vff Emichs frederich begert ʃchup vnd tag an
daß nehʃt gericht
wygant haūbor Jtem wijgandt haŭbor Spricht jnne recht zu Sijnem Swager
Adam katzenElnbogen Adam von katzenelnbogenn der ʃij jm noch ʃchüldig von eijnem er-
kaŭfften acker eijn gŭlden vnd XVI alb begert vßrichtŭng oder
betzalung oder antworth von jme / Dar vff adam der beclagt
begert rechenü(n)g zu jme zwißem nehʃten gericht vnd erkent jme
vff rechenu(n)g eijn alb ʃolich erkentenüß hat wigant der cleger
verbott wije recht
1 clag Jtem 1 clag peter ʃtahel als montpar deß paters zŭ hŭʃchen vff al-
les daß Símon fogelers erben jnne richs gericht haben lijgen nemlich joh(ann)es
fogel g(e)n(ann)t hanß vnd draphen vor ij firtel wínß
Jtem eijn erʃt h jeckel Rudiger als montpar michel habberkornß
1 h Relicta vor viij alb et pignus vff
1 h Jdem vtʃ(upra) no(m)i(n)e 1 h vff Conradts greden vor j gld jerlich(e)n et pignus
1 h Jdem 1 h no(m)i(n)e quo ʃ(equitur) vff boben cleʃen vor vj ß vngeuerlich jnhalt
deß regiʃters vnd ʃolich vnderpfandt
gelengt Jtem die Sachenn zwißen cleʃe Schwerten vnd ha(m)men bendern jʃt
gelengt zwißem nehʃten gericht vnʃchedich etc
1 h Jtem j h monʃters hanß vff wolff bernharten vor ɉ gld vnd ʃolich
vnderpfand
Erfolgt Jtem peter Saijllwechter erfolgt wijprechts lehen vor iɉ gld vnd c(on)tü(maci)a
Sexta feria poʃt jacobj apoʃtolj
Teʃtificata fint- kŭnd ʃage So fíndthenne von algeßheijm widder hanʃen von herborn
hens Contra hanʃen geforth haijt Jtem Conrat von Creŭtzenach alt vmb xxiiij jare vnge-
vonn herbornn uerlich eijn lediger knecht habende ʃin zu flucht zú Creŭtzenach zu ʃíne(n)
Stijeffvatter vnd rechten mutter geeijdt gelobt vnd geʃworne jʃt ge-
nugʃam gewornet vor meijneijdts pfin vnd ʃchult hait beqwemlich
geantwort vnd woll vff alle gemeijn frag ʃtucke vnd verʃlug ʃich aller
geŭerlicheijt vnd befragt vff den Erʃten artickel / Sagt er den ware ʃin
hanß von herborn hab geʃagt / Sie hab vor haŭ geʃtolen vnd jtzo woll ʃie wid-
der Stelenn / vff den zweijten artíckel befragt der kŭnd / Sagt er
den ʃelbigen auch ware ʃin / den dritten artickel Sagt er auch ware ʃín
vnd hanß von herborn hab geʃagt / Er woll ʃie dretten man ʃoll ʃije heijm
tragenn vnd der kund beʃloß hije mit ʃín ʃage vnd jʃt dem ʃelbigen
zugen Stijll ʃwigung wije recht jʃt vff geʃetzt
Hans von Stephanhausen fordert im Gericht und verklagt Emich Frederich, dass dieser in einem öffentlichen Wirtshaus im Haus des Simon Beder [von Kaub] gesessen habe, und ihn, den Kläger, ehrenrührig beleidigt habe, er sei nämlich kein Schütze, sondern er sei ein Grunddieb und Bösewicht, und er habe ihm seine Pfähle gestohlen. Begehrt der Kläger, Friedrich solle das beweisen und beibringen, dass der Kläger ein solcher Mann sei oder einen Widerruf vor der ganzen Gemeinde zu leisten, wie es Recht ist. Begehrt, ihm solches gerichtlich zuzuerkennen. Darauf begehrt Frederich Aufschub und einen Gerichtstermin am nächsten Gerichtstag.
Wigand Haubor hat im Gericht eine Forderung an seinen Schwager Adam von Katzenelnbogen. Dieser sei ihm von einem gekauften Acker noch einen Gulden und 16 Albus schuldig. Begehrt Entschädigung oder Bezahlung bzw. eine Antwort. Darauf begehrt Adam, der Beklagte soll mit ihm bis zum kommenden Gerichtstag abrechnen und erkennt ihm auf Rechnung einen Albus zu. Diese Entscheidung hat Wigand, der Kläger, festhalten lassen, wie es Recht ist.
Peter Stahl erhebt als Momber des Paters von Ingelheimerhausen seine erste Klage auf alles, was die Erben des Simon Fogel im Reichsgericht liegen haben, nämlich Johannes Fogel genannt Hans und Henne Drapp auf zwei Viertel Wein.
Jeckel Rudiger erhebt als Momber der Witwe des Michael Haberkorn eine erste Heischung auf acht Albus und auf Pfänder.
Derselbe erhebt eine erste Heischung gegen Grede Conradt auf einen Gulden jährlich und auf Pfänder.
Derselbe erhebt eine erste Heischung gegen Clese Bube, auf sechs Schillinge, in gutem Glauben, gemäß dem Register und auf entsprechende Unterpfänder.
Das Verfahren zwischen Clese Schwert und Hanman Bender ist bis zum nächsten Gerichtstag verschoben worden, unbenommen usw.
Hans Monster erhebt eine erste Heischung gegen Bernhart Wolff auf einen halben Gulden und entsprechende Unterpfänder.
Peter Salwechter verklagt Wiprecht Lehen auf 1 ½ Gulden und auf Ungehorsamkeit.
Freitag 31. Juli 1523
Zeugenaussage, die Hen Find von Algesheim gegen Hans von Herborn geführt hat. Konrad von Kreuznach, ungefähr 24 jahre alt, ein lediger Knecht, hat Zuflucht zu Kreuznach bei seinem Stiefvater und bei seiner rechtmäßigen Mutter gesucht, hat den Eid geleistet und geschworen, ist zur Genüge vor Bestrafung bei Meineid gewarnt worden, hat angemessen auf alle allgemeinen Fragen geantwortet und enthielt sich aller bösen Absicht und befragt auf den ersten Artikel, sagt er, der sei wahr. Hans von Herborn hat ausgesagt, sie habe das Heu gestohlen, und jetzt wolle sie wieder stehlen. Auf den zweiten Artikel befragt sagt der Zeuge, das der ebenfalls wahr sei. Der dritte Artikel sei auch wahr. Hans von Herborn hat gesagt, er wolle sie so treten, dass man sie heimtragen müsse. Und der Zeuge beschloss seine Aussage. Und ist dem Zeugen Stillschweigen aufgetragen worden, wie es Recht ist.
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 046v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-046v/pagination/5/ (Abgerufen am 21.09.2024)