Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530 

Bl. 042v

08.05.1523  / Freitag nach Heilig-Kreuz-Tag

Transkription

Erkent Jtem Dijnen cleßgín zü wijnheijm erkent hijlgar abendrŭtenn eijnn
gld vnd iiij alb zü betzalen zwißen oʃternn / So deß nit geʃche pandt
zü gebenn als recht jʃt

Erfolgt Jtem Dijnen cleßgin erfolgt Eberts wíganden vor vj alb gelŭen
gelts vff jnredde

1 h Jtem 1 h cleße Swerth vff hammen bendern von deß Spitals
wegenn vff xij d et pignŭs

1 h Jdem 1 h vff wijpricht ʃchonewettern ex(par)te hoʃpitalis vor tzehen
ß hlr vnd ʃolích vnderpfandt

1 h Jdem 1 h vff hanß Rampfŭßen vor xij alb vnd ʃolich vnderp(fand)t

1 h Jdem 1 h vff haijn henne vor xij ß vnd ʃolich vnderpfandt

montags nach palmarŭm

tag Jtem Lorentz Kancker haijt ʃin tag begert zu ʃínen kunden

2 h Jtem eijn zweijth h cleß Schwerth vff haijn henne vt prima

2 h Jdem 2 h vff hamman bendern vt prima

montags nach Qŭaʃímodogeniti

3 h Jtem 3 h Schwerth vff haijn henne vt prima

h gebroch(e)n Jtem hammen bender haijtt heijʃchü(n)g gebrochen gegen cleß ʃwert(en)
vnd ʃin jme tag geʃtalt ad proxi(mu)m jŭdiciŭm

Montpar Jtem off mitwochen nach jnŭencionis Sancte Crŭcis haijt Schmíts
karlen als brŭdermeiʃter vnʃer lieben frauwen brŭderʃchafft zü Nider jn-
gelnheijm montpar gemacht cleʃe huͤckern von ʃínent wegen vnd jn ʃij-
nem namen zu handeln walten ʃchalten thun vnd laijßen weß er jn ríchs
gericht zü ʃchicken von g(e)n(ann)ter brŭderʃchafft wegenn vt jŭris

Fritags nach jnŭencionis Sancte Crŭcis

Simon ʃcherer Jtem Gobharts johannes von haßmanßhuʃen haijt begert jme ʃolich
Gobharts Joh(ann)es vrteijll am nehʃt(en) zwißen jme vnd Símon Scherern vßgangen zŭ
oͤffenn vnd nach der eroffenŭ(n)g haijt er zü volnʃtreckung deß ʃelbig(en)
ʃín tag begert jme zü ʃetzen zü ʃíner kŭnd ʃin jm tag geʃatzt wije
recht fragt jn waß zijt / S(e)n(tent)ia jn xiiij tagenn

Jtem joijʃt ʃcherer Sagt er hab montags nach Reminiʃcere er-
• b • p • beredt folgt Becker hengen vnd hat vmb eijn bűttel gebeten jʃt jme geluhen vnd hait pand beredt vt jŭris

Jtem Cleʃe hücker als brudermeiʃter vnʃer lieben bruderʃchafft haijt
erʃt clag heŭde eijn erʃt clage gethan vff fŭnff gld ʃchult ʃo jacob thome dan
ʃchŭldig jʃt Barth Beckernn haijt dar zu ʃin tag jŭris

we(n)deling von arheijlg(en) Jtem wendeling von areheijlgen Spricht jnne recht durch joiʃt ʃche-
Becker hengen rernn zú Becker hengenn vnd ʃagt Sije zwene haben gekŭtt mit zweijn

Übertragung

Clesgin Dein zu Weinheim erkennt an, Hilgar Obentraut einen Gulden und vier Albus bis Ostern zu bezahlen. Geschieht dies nicht, sind Pfänder zu geben, wie es Recht ist.

Clesgin Dein verklagt Wigand Ebert auf sechs Albus geliehenen Geldes und auf Einrede.

Clese Schwerh erhebt seine erste Heischung gegen Hanman Bender für das Spital auf zwölf Denar und Pfänder.

Derselbe erhebt seine erste Heischung gegen Wiprecht Schonwetter von Seiten des Hospitals auf zehn Schilling Heller und entsprechende Unterpfänder.

Derselbe erhebt seine erste Heischung gegen Hans Rampfuß auf zwölf Albus und auf entsprechende Unterpfänder.

Derselbe erhebt seine erste Heischung gegen Henne Han auf zwölf Schilling und auf entsprechende Unterpfänder.

Montag 30. März 1523

Lorentz Kancker hat seinen Verhandlungstermin gefordert für seine Beweisführung.Eine zweite Heischung von Clese Schwert gegen Henne Han gemäß der ersten.Derselbe reicht gemäß der ersten eine zweite Heischung gegen Hanman Bender ein.

Montag 13. April 1523

Dritte Heischung des Schwert gegen Henne Han gemäß der ersten.

Hanman Bender hat seine Heischung gegen Clese Schwert gebrochen. Es ist ihm ein Verhandlungstermin am nächsten Gerichtstag zugesagt worden.

Am Mittwoch 6. Mai 1523 hat Karl Schmied als Brudermeister der Liebfrauenbruderschaft zu Nieder-Ingelheim, Clese Hucker zum Momber gemacht, für ihn und in seinem Namen zu handeln, zu walten, zu schalten, zu tun und zu lassen, was er im Reichsgericht für die Bruderschaft zu schicken hat, wie es Recht ist.

Freitag 8. Mai 1523

Johannes Gobhard von Assmannshausen hat begehrt, ihm das am letzten Gerichtstag zwischen ihm und Simon Scherer ergangene Urteil zu eröffnen. Nach der Eröffnung hat er begehrt, zu dessen Vollstreckung einen Tag für seine Beweisführung zu setzen. Der Tag ist ihm gesetzt worden, wie es Recht ist. Fragt, in welcher Zeit. Urteil: in 14 Tagen.

Jost Scherer sagt, er habe Montag 2. März 1523 seinen Anspruch gegen Henne Becker eingeklagt. Ist ihm verliehen worden. Er hat Pfänder gestellt, wie es Recht ist.

Clese Hucker hat als Brudermeister der Liebfrauenbruderschaft heute einen erste Klage eingereicht wegen fünf Gulden Schulden, die Jakob Thomas dem Barth Becker schuldet. Er hat dafür seinen Gerichtstag erhalten.

Wendeling von Arheiligen stellt durch Jost Scherer eine Forderung im Gericht an Henne Becker. Er sagt, sie beide haben zwei Pferde getauscht

Registereinträge

Arheiligen, Wendeling von   –   Assmannshausen (Ort)   –   Becker, Barth   –   Becker, Henne   –   Bender, Hanman   –   Brudermeister   –   Dein, Clese (Clesgin)   –   Ebert, Wigant   –   Freitag   –   Gobhard, Johannes (Hans)   –   Han, Henne   –   Hucker, Clese   –   Inventio crucis   –   Kancker, Lorentz   –   Klagebruch   –   Liebfrauen-Bruderschaft (Nieder-Ingelheim)   –   Mittwoch   –   Montag   –   Nieder-Ingelheim (Dorf)   –   Obentraut, Hilgar (von)   –   Palmaris (Palmtag)   –   Quasi Modo Geniti   –   Rampfuß, Hans   –   Reichsgericht (Ingelheim)   –   Reminiscere   –   Scherer, Jost (Joist, Johannes)   –   Scherer, Simon (der)   –   Schmied, Karl (der)   –   Schonwetter, Wiprecht   –   Schwert, Clese   –   sententia   –   Spital (Nieder-Ingelheim)   –   Thomas, Jakob   –   Weinheim (Frei-Weinheim)   –