Becker heng(en) • czwißen Becker hengen als ancleger eijnß vnd peter Staheln
vnd jacob thome als antworter andernteijls nach beijderteijll fŭr-
S(e)n(tent)ia tragen vnd Rechtʃetze wijßt der Scheffen vnd erkent den kommer
peter Stahel Beckerhenges jn Crafft vnd daß Beckerheng(en) ʃall der fraŭwen
jacob thome verkŭnden wije recht jʃt / Solichs hait Beckerhengen verbott vnd
wollen die frauwe laijßen ʃŭchen /Aŭff diß vrteil habenn
peter ʃtahell vnd jacob thome geantworth wo becker hengen ʃin
ʃchult bewijßt / Sʃo wollen ʃije jnen ablegenn
henne helfferich Jtem henne helfferich Sagt er hab etlíchen gebranten win geko(m)-
gekommert mert vff g(e)n(ann)ter margreten von dietze vnd lijg faß vnd win hínter
thomas Endreʃen dem bŭttell vnd begert ʃich zü wíʃen wie er jm
fŭrter thun ʃoll vnd ʃagt fŭrter er ʃij jn dieʃem kommer deß winß
vnd ʃünʃt der erʃt geweʃt vnd Sij der kommer geʃcheen vor iiij alb
vnd j aijmig faße
heintze gijher ge- Jtem heintze gijher / Sagt er hab henne helfferichen nach gekommert
kommert an dem gebranten win vnd begert an der vbermaijß ʃich zu zúlaißen oder
ablegüng vnd jʃt heintze gijhers ʃchült xxviij alb vnd coʃten vnd ʃchat(en)
Dar vff haijt henne helfferich vergŭnt g(e)n(ann)tem heintzen das heintze
jnen helfferichs henne ablege vnd haijtt heintze gijher ʃolichs angeno(mme)n
vnd henne helfferich nachgelaißen / Fŭrter begert heintz gijher / So helffe-
richs henne jme nachlaijß ablegŭng / So ʃoll er heintze an dem gebrant(en)
win ane ʃín
Schwerts karlen Jtem Schwerts karlen Sagt / er hab peter Staheln vnd jacob thome
auch geko(m)mert nachgekommert vor xviij alb iij d begert auch beʃcheidt wie er ʃich
furter halten ʃoll etc
Beʃcheijdt vnd jʃt allen parthíen obg(e)n(ann)t vnd eijner jglichen parthij jn ʃŭnder-
heijt tag geʃetzt jnne xiiij tagen zu verkŭnden der fraŭwen die kom-
mer / Solichs háijt jglich parthij vor ʃich angenomenn
katherin Relicta Jtem katherin nachgelaißen witwen johan molßberg zu mentze
johan molßberg c(ontra) haijt dŭrch joiʃt ʃcherern jngelegt eijn vßgeʃchnitten zettell gegen Gre-
Greden Relictam den Conrat metzelers nachgelaißen witwen den ʃelbigen laijßen ane
Co(n)rat metzelers recht verleʃen vnd lüdet alʃo Jtem beken jch conradt metzeler kathe-
rín johan molßberg verlaißen witwen jʃt Conradt metzeler kathe-
rin ʃchüldig xiiij gld an golts werŭng / Sechß vnd tzwentzig wijß-
pfenŭg vor eijn gülden vor eijn pferdt deß ʃal er der frauen geben
nehʃt wijhennachten ij gld vnd dar nach zú nehʃt oʃtern zwene güld(en)
vnd dar nach alle oʃtern zwen gld biß ʃo lang biß ʃolich Sŭm bezalt
wírth ʃolich verwillíng vor ʃich vnd ʃin erben ab vber lang oder kŭrtz
Conradt abgüng daß ʃolich gelt doch betzalt ʃoll werden von den erben
auch jʃt dar bij geweʃt antz ʃwalbach vnd monʃters hanß vnd hanß
leijendecker eijn bode von mentze vnd jʃt diß gemacht vff Sanct peter
vnd paŭels tag jm jar als man zalt duʃent fünffhundert vnd xx
jar vnd ʃínth dißer zettel zwene glich lŭtende eijner als der ander
vßeijnander geʃchnittenn / Jtem vßwendig vff dieʃem zettel ʃteth geʃchríe-
Zwischen Henne Becker, Ankläger, und Peter Stahl und Jakob Thomas, Beklagte, nach beiderseitigen Vorträgen und Urteilsanträgen, weist das Schöffengericht und erkennt die rechtskräftige Bekümmerung Henne Beckers an, er soll sie der Frau verkünden, wie es Recht ist. Das hat Henne Becker festhalten lassen. Er will die Frau suchen lassen. Auf dieses Urteil haben Peter Stahl und Jakob Thomas geantwortet, wenn Henne Becker die ihm zustehende Schuld beweist, wollen sie ihm die vergüten.
Henne Helffrich sagt, er habe irgendeinen gebrannten Wein von Margred von Dietze bekümmert. Fass und Wein sind beim Büttel Endres Thomas hinterlegt. Begehrt, man möge ihm weisen, wie er sich weiter verhalten soll, und sagt weiter, er sei in dieser Bekümmerung des Weins und auch sonst der erste gewesen, und sei die Bekümmerung im Wert von vier Albus und in Form eines Ohm-Fasses geschehen.
Heintz Geyer sagt, er habe Henne Helffrich nachgekümmert an dem gebrannten Wein, und begehrt, ihm das Übermaß zuzulassen oder ihm zu erstatten. Heintz' Schuld beträgt 28 Albus sowie Kosten und Schaden. Darauf hat Henne Helffrich dem Heintz vergönnt, ihm Erstattung zu leisten. Heintz Geyer hat das angenommen und Hen Helfrich zugestanden. Weiter begehrt Heintz Geiyer, da Henne Helffrich ihm die Erstattung zugesteht, möge der gebrannte Wein ihm selbst gehören.
Karl Schwert sagt, er habe Peter Stahl und Jacob Thomas für 18 Albus und drei Denar nachgekümmert. Begehrt auch Bescheid, wie er sich weiter verhalten soll.
Und ist allen oben genannten Parteien und jeder Partei besonders ein Verhandlungstermin in 14 Tagen gesetzt worden, der Frau die Bekümmerung anzukündigen. Das hat jede Partei für sich angenommen.
Katherin, Witwe des Johan Molsberg zu Mainz, hat durch Jost Scherer einem ausgeschnittenen Zettel gegen Grede, Witwe des Konradt Metzler, eingereicht. Er hat den Zettel im Gericht vorlesen lassen, der folgendermaßen lautet: »Ich, Conradt Metzler, bekenne, Katherin, der Witwe des Johan Molsberg, 14 Goldgulden für ein Pferd schuldig zu sein, 26 Weißpfennige für einen Gulden gerechnet.« Er soll der Frau nächste Weihnachten zwei Gulden geben und danach kommende Ostern zwei Gulden und danach jeweils zu Ostern zwei Gulden, so lange, bis die Summe abbezahlt ist. Diese Bewilligung gilt für ihn und seine Erben, nach Konradts Tod soll das Geld von den Erben weiterbezahlt werden. Dabei sind gewesen Antze Schwalbach, Hans Monster und Hans Leiendecker, ein Bote aus Mainz. Und wurde dies verhandelt am 29. Juni 1520. Von diesem Zettel gibt es zwei gleichlautende, einer wie der andere auseinandergeschnitten. Außen auf diesem Zettel steht geschrieben:
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 031, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-031/pagination/3/ (Abgerufen am 08.12.2024)