verbot p(er) Scŭltet(um) etc er jn der vermoge were dŭʃent gülden wan ʃolicher man zü ʃín vnd
ex(par)te d(omi)ni wo Criʃtgen die Scheltwortt nit bewiʃen kŭnde als der ancleger ver-
n(ost)ri gra(tio)ʃi hofft / So ʃoll criʃtgen ʃchüldíg ʃin eijn widderredde zu thun als recht o-
palentinj der ʃoll mit recht erkent werden jn ʃoliche Scheltworth vnd Schmehe
dar jnne er den cleger wolt ʃtellen / Dar vff Criʃtgen Schnider ʃin
tag vnd ʃchŭp begert vnd erlangt haijtt vt jŭris
Erkent ledigu(n)g etc Jtem Criʃtgen Schnider haijtt heüde an recht geredt vnd erkant
er woll thomashen Bender ʃolichs erfolgknŭß als er jnen vormaijls er
folgt haijtt pro contŭmacia vnd jnredde ledig vnd löijß gebenn
vnd erlaijßen / Solichs haijtt thomas hen verbott
Criʃtgen ʃchnider Jtem Criʃtgen ʃchnider dŭrch jorg kranchen ʃínen reddener
kŭnd zu geʃproch(e)n Spricht zŭ margrethen von dietze wínbornerin vmb kü(n)t
widder tho(ma)s hen fr(au) ʃchafft der warheit vnd ʃagt ʃije margred ʃij dar bij geweʃt
daß er Críʃtgen fernth jm herbʃt gerechent vnd betzalt hab
Greden jtzo thomas hen fraŭwe jʃt vnd dar nach vber viij
oder xiiij tag ʃij die ʃelbig margred widder komen nach der
g(e)n(ann)t(en) rechenu(n)g vnd betzalüng do hab ʃie Críʃtgen zum huʃch hin
vß geʃtoßen / dar bij aller ʃije margred von dietze geweʃt ge-
ʃehen vnd gehort / begert deß jre wißen / Teʃt(is) vult obedire etc
jeckel gŭntrŭm Jtem jeckel Gŭnterŭm Spricht zú ha(r)tman Schnorren ʃínem eijden
hartman Schnor zu Eeʃenheijm vnd ʃagt wie er jeckel hab ʃín hartmans ʃwieger
zu der Eehe gehat vnd nach abgang der ʃwieger eijn vertrag vff
gericht jnhalt eijnß kerbtzettels dar jnne vermelt wirt etlich hüʃch-
rait pflünder tijʃch vnd beth nach vermoge deß zettels aüch ʃin
bendergezügk er jeckel dar bracht vnd merer andern ítem / der nít
gelebt iʃt begert der cleger g(e)n(ann)t(en) hartman als beclagten mit recht
ane zu wíʃen ʃolichem vertrag noch zú leben wo nit ʃchad jm
fünfftzijg gld vnd begert aüch daß der verclagt beʃtandt thü
dem Schult(heißen) zu erwart(en) diß rechten wie billich etc Dar vff hart
man Schnor dūrch Eckerts wijlhelmen ʃínen reddener ʃagt dwilb
jeckel fŭrder vff eijn kerbtzettell jglich parthij eijn jnhab begert
er daß jeckel ʃin zettel dar thū der glichen er hartman aüch vr-
büttig die zu verhoren vnd haijtt harman dar vff ʃin zettel dar
gelacht vnd den laijßen verleʃen vnd haben fŭrter beijde parthij
begert jre tag an daß nehʃt gericht
Joijʃt ʃcherer Jtem joiʃt Scherer Spricht zü vmb küntʃchafft der warheijtt
ʃchūldigt kūnd Cleʃe huͤckern vnd thomas Endreʃen vnʃerm büttell vnd Sagt
Contra lieben etc joiʃt jn ʃíner clage ware ʃín daß ʃije zwene die verclagten ha
ben jn jars frijʃt von lieben mathis beckers ʃelig(en) dochter gehort
daß die hoijffreijde darŭmb der zangk vnd krieg jʃt zwißen
jre lieben vnd joiʃt ʃcherern daß die ʃelbig hoijffreijde ʃij jrem
brŭder zu eijner hijnlichs gabe geben / begert dar von jre wißen
Teʃtes obedíre volŭnt vt jŭris
Gobharts Joh(ann)es ʃchŭl Jtem Gobharts johannes von haßmanßhŭʃen Spricht zü
dig kŭnd c(ontra) paŭels vmb kuntʃchafft der warheit / joiʃt ʃcherern vnd cleʃen Ryn
er es könnte, 1.000 Gulden verlieren, als ein solcher Mann zu sein. Wenn er Cristgen die Scheltworte nicht nachweisen könne, wie der Ankläger hofft, soll Cristgen schuldig sein, eine Widerrede zu führen, wie es Recht ist, oder es sollen durch das Gericht die Scheltworte und Schmähung, die er dem Kläger unterstellen wollte, zuerkannt werden. Darauf begehrt Cristgen Schneider seinen Verhandlungstermin und Aufschub. Hat er bekommen, wie es Recht ist.
Cristgen Schneider hat heute am Gericht geredet und erkannt, er wolle Henne Thomas, den Bender, solche Zuerkennung, als er ihn vormals auf Ungehorsamkeit und Einrede verklagt hat, ledig und los geben und ihm die Klage erlassen. Das hat Thomas festhalten lassen.
Cristgen Schneider fordert durch seinen Redner Jorg Krang von der Weinbrennerin Margred von Dietz wahrheitsgemäße Zeugenaussage, und sagt, Margred sei dabei gewesen, als Cristgen im vorigen Jahr in der Weinlese abgerechnet und bezahlt habe. Grethe sei jetzt die Frau des Henne Thomas. Nach acht oder neun Tagen nach der genannten Abrechnung und Bezahlung sei dieselbe Margred wieder gekommen. Da habe Cristgen sie zum Haus hinaus gestoßen, Margred von Dietz sei dabei gewesen, habe es gesehen und gehört. Begehrt ihr diesbezügliches Wissen. Die Zeugin will gehorchen.
Jeckel Gunthrun hat eine Forderung an seinen Schwiegersohn Hartmann Schnorr zu Essenheim. Jeckel sagt, er habe Hartmanns Schwiegermutter zur Ehe gehabt. Nach deren Tod habe es einen Vertrag auf dem Gericht in Form eines Kerbzettels gegeben, darin etlicher Hausrat, Plunder, Tisch und Bett genannt wird, auch sein Benderzeug, das er, Jeckel, dargebracht und anderes mehr ebenso, das nicht befolgt worden ist. Begehrt der Kläger genannten Hartmann als Beklagten gerichtlich anzuweisen, diesen Vertrag zu befolgen. Geschieht das nicht, schadet ihm das 50 Gulden. Weiter begehrt er, dass der Beklagte dem Schultheißen Sicherheit leistet, das Recht zu erwarten wie es angemessen ist. Darauf sagt Hartmann Schnorr durch seinen Redner Wilhelm Eckart, weil Jeckel aufgrund eines Kerbzettels Forderung stelle, von dem jede Partei einen Zettel innehat, begehrt er, Jeckel möge seinen Zettel vorweisen, desgleichen Hartmann sich auch anbietet, die zu Gehör zu bringen. Daraufhin hat Hartmann seinen Zettel gezeigt und vorlesen lassen. Beide Parteien haben weiter ihren Verhandlungstermin am nächsten Gerichtstag begehrt.
Jost Scherer fordert wahrheitsgemäße Zeugenaussage von Clese Hucker und Endres Thomas, dem Büttel. Jost sagt, in seiner Klage sei wahr, dass die beiden Beklagten in Jahresfrist von Liebe, der Tochter des verstorbenen Mathes Becker, gehört haben, dass die Hofreite, um die der Zank und Streit zwischen Liebe und Jost Scherer geht, ihrem Bruder als eine Hinlichgabe gegeben worden sei. Begehrt von den Zeugen deren Wissen. Die Zeugen wollen gehorchen, wie es Recht ist.
Johannes Gobhard von Assmannshausen fordert wahrheitsgemäße Zeugenaussage von Jost Scherer und Clese,
Nieder-Ingelheimer Haderbuch 1521-1530, Bl. 029v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1521-1530-nieder-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1502-bl-029v/pagination/3/ (Abgerufen am 30.11.2024)