Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 263

12.08.1501  / Donnerstag nach Laurentius

Transkription

geforch bechtolffs neʃen nů wur die gult nit
vßgeracht ʃo ʃtund das huß noch zur kyrchen hand(en)
begert das wid(er) zu nehmen(n) S(e)n(tenti)a ja ʃi ita eʃt vnd
hat ban(n) vnd fried(en)

Jdem redt er hett 1 2 3 vnd 4 h getan
Snid(er)hen vff kolßhauʃen / deßglichen auch ʃin erʃt zweit
vffgeholt vnd dritt vnd vierd h vff cleßgin
ʃnidern lut des buchs begert der offholung Lut
ʃin(er) h vff jr iglichem / der vffholung
hat man(n) jme geʃtand(en) vfs buch vnd Hat bann(e)
vnd fried(en)

Jtem her Johan von hirßfelt Legt jnn vnd ließ
h(er) johan von leʃen ein gerichts brieff hernach geʃchr(ieben) vnd
hyrßfelt Hat hat lut deʃʃelb(en) briefs vff geholt • vff hen belling(en)
vffgeholt vnd dielnhen • welch(er) brieff von wort zu wort
lutet alʃo

Wir Schult(heiß) vnd ʃcheffen des gerichts zu jngelnh(eim)
Bekennen vns oͤffentlichen mit diʃem brieff
das vor vns zu winternh(eim) an gericht komen
iʃt Johannes diel vnd enchen ʃin elich hußfr(au)
hant mitʃament(er) hant v(er)kaufft vnd vffgeben
philips herten vnd pet(er) ʃwartzen diʃer zitt Bw̋meiʃtern
zwen gld an gold vnd ein ortt eins gld die
jerlichs fall(e)n ʃoll(e)n der neuwen frůmeʃʃen eym
iglichen cappellan der ʃie vnd(er)hand(en) hat zů ʃantt
martins tag oder vngeu(er)lich zu wyhenacht(en)
als frygult recht iʃt nach vßwiʃu(n)g eins v(er)ʃigelt(en)
gerichts briefs darvb(er) gemacht vnd haben die obg(e)n(ann)t(en)
Buwmeiʃt(er) die guͤt(er) Johannes dieln kind(en) henchen
vnd margret(en) wider geluhen vmb ʃolich(en) obg(e)n(ann)t(en) zins

Übertragung

neben Agnes Bechtolff. Und er erhält die Gülte nicht und das Haus ist noch in der Hand der Kirche. Er fordert, es wieder an sich nehmen zu können. Urteil: Ja, wenn es so ist. Und er hat Bann und Frieden.

Derselbe sagt: Er habe seine 1., 2., 3. und 4. Heischung gemacht gegen Kolschusen und ebenso seine 1., 2., 3. und 4. Heischung gegen Clesgin Schneider gemäß dem Buch. Er fordert die Einziehung gemäß seiner Heischung gegen jeden. Die Einziehung hat man ihm gestanden gemäß dem Buch. Und er hat Bann und Frieden.

Herr Johann von Hirschfeld legte eine Urkunde vor und ließ die lesen, wie folgt; und er hat gemäß der Urkunde von Henne Belling und Henne Diel die Einziehung gemacht. Und die Urkunde lautet wörtlich so:

Wir, Schultheiß und Schöffen des Gerichts zu Ingelheim, bekenne uns öffentlich mit diesem Brief: Dass vor uns zu Winternheim an das Gericht gekommen ist, Johannes Diel und Engin, seine Ehefrau, und sie haben gemeinsam verkauft und aufgegeben an Philipp Hirt und Peter Schwarz, die zur Zeit Baumeister sind, 2 Gulden an Gold und ein Viertel eines Guldens. Sie sollen jährlich an die neue Frühmesse fallen und an jeden Kaplan, der sie in Händen hat, an Martini oder Weihnachten, so wie es Frei-Gült Recht ist, gemäß der versiegelten Gerichtsurkunde, die darüber erstellt wurde. Und die genannten Baumeister haben die Güter an Johannes Diels Kinder, Hengin und Margarethe, wieder zurück geliehen für den genannten Zins.

Registereinträge

Aufholung (aufholen)   –   Bann und Frieden (Paarformel)   –   Baumeister   –   Bechtolff, Agnes   –   Belling, Henne   –   Brief (Urkunde)   –   Diel, Engin   –   Diel, Hengin   –   Diel, Johannes (Johan)   –   Diel, Margarethe   –   Freigülte   –   Freigülterecht   –   Fruehmesser (Frühmesse)   –   Gerichtsbrief   –   Gesamte Hand   –   Goldgulden   –   Guelt (Gült)   –   Hand (Hände)   –   Haus (Gebäude)   –   Hausfrau   –   Hirschfeld, Johan von   –   Hirt, Philip   –   Ingelheim (Dorf)   –   Kaplan (Geistlicher)   –   Kolschusen, Hans von   –   Martinstag (Martini)   –   Ort (Währung)   –   Schneider, Clesgin   –   Schneider, Henne   –   sententia   –   Swartz, Peter   –   Weihnachten   –   Zins (Abgabe)   –