Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 260

06.05.1501  / Donnerstag nach Jubilate

Transkription

ij lb wachs ʃchuldig nement den gld an gold
an vff rechnu(n)g / groͤʃʃel hab den gld entphang(en)
hen geyl hett auch v(er)meynt vnd getrűt der gld
ʃoll vff geʃchr(ieben) ʃin wurd(en) / das nit beʃcheen wer dan(n)
die kyrchen meyʃt(er) fordert(en) wit(er) bezalung von jme
daruff doch der gld wer gegeben wurd(en) / hen geil
hett auch mit groͤʃʃeln geredt jn byʃin der ander(e)n
kirchenmeiyʃt(er) deʃʃelb(en) gld Halb(en) / do hab groͤʃʃel nichts
geʃtand(en) das er jme den gld hett geben • das erß
noch hut by tag nit geʃtund ʃchedt jme von gröʃʃeln
iiij gld / beg(er)t antwort von jme vff die clag
neyn od(er) ja /

Ad jdem Jdem ʃchuldiget eund(em) wie das pet(er) groͤʃʃel wer kome(n)
zu jme geyln vnd geʃagt / er hab ein ʃtuͤck wins
verkeufft vnd jne gebet(en) vmb leug win zu Lihen
alʃo hab er peter groͤʃʃeln vj v(ier)t(el) wins geluhen
den ʃelb(en) leug win hett groͤʃʃel jme v(er)heiʃʃen
zubezal(e)n jn maiß er ʃin win v(er)keufft hett
od(er) aber widervmb ander(e)n gut(en) win darvor
zugeben(n) das hab er auch nit getan(n) petit ita u(tra) no(n)

ad jdem Jdem ʃchuldiget eund(em) wie das er peter groͤʃʃeln hett
geʃewet xviij morg(en) ackers mit groͤʃʃels
ʃamen / die arbeyt hett er jme nit belonet
ʃchedt jme 1 gld das erß nit noch thett beg(er)t
ʃin antwort ney(n) od(er) ja / daruff groͤʃʃel hat
ʃchub zum nehʃt(en) gericht zu antwort(en)

erk(ann)t Wentzgis heng(in) erk(enn)t philips hert(en) iiij gld
ad c(om)put(ationem) zuʃch(en) pfingʃt(en)

erk(ann)t Bartolmus bend(er) erk(enn)t Steffansheng(in) j gld an
gold zuʃch(en) pfingʃt(en)

Übertragung

2 Pfund Wachs schuldig. Nehm den Gulden an Gold an auf Rechnung. Größel habe den Gulden empfangen, Henne Geil meinte auch und vertraute darauf, der Gulden solle aufgeschrieben werden. Das sei nicht geschehen. Denn die Kirchenmeister forderten weiter die Bezahlung von ihm, für die doch der Gulden gegeben wurde. Henne Geil hat auch mit Größel geredet in Anwesenheit der anderen Kirchenmeister wegen des Gulden. Da habe Größel nicht gestanden, dass er ihm den Gulden gegeben hätte. Dass er es noch heute bei Tageslicht nicht gestehe, das schade ihm von Größel 4 Gulden. Er fordert von ihm eine Antwort auf die Klage, Nein oder Ja.

Derselbe beschuldigt denselben: Dass Peter Größel zu ihm, Geil, gekommen sei und habe gesagt: Er habe ein Stück Wein verkauft. Und er habe ihn um Legel Wein gebeten, ihm den zu leihen. Darauf habe er Peter Größel 6 Viertel Wein geliehen. Größel versprach, ihm diesen Legelwein zu bezahlen, sobald er seinen Wein verkauft habe oder aber ihm Wiederum anderen guten Wein dafür zu geben. Das habe er auch nicht getan. Er fordert ein Ja oder Nein.

Derselbe beschuldigt denselben: Dass er Peter Größel 18 Morgen Acker mit Größels Samen gesät habe. Die Arbeit hat er ihm nicht bezahlt. Das schade ihm 1 Gulden, dass er das nicht tut. Und er fordert ein Nein oder Ja. Darauf hat Größel Aufschub bis zum nächsten Gerichtstag um zu antworten.

Hengin Wentzgis erkennt an, Philipp Hirt 4 Gulden gegen Abrechnung bis Pfingsten zu zahlen.

Bartholomäus Bender erkennt an, Hengin Steffan 1 Gulden an Gold bis Pfingsten zu zahlen.

Registereinträge

Acker (Feld)   –   Arbeit (arbeiten)   –   Bender, Bartholomeus   –   Geil, Henne   –   Goldgulden   –   Groeßel, Peter   –   Hirt, Philip   –   Kirchenmeister (Ingelheim)   –   Legel   –   Leihe (leihen)   –   Morgen (Maß)   –   Pfingsten   –   Rechnung (Abrechnung)   –   saehen (sähen)   –   Steffan, Hengin   –   Stueck (Weinstück)   –   Viertel   –   Wachs   –   Wein (Wein)   –   Wentzgis, Hengin (Henne)   –