Hains contz Jtem Hains contz ʃpricht zu coͤntzg(in) můlnern(n) wie das
coͤntzgin muln(er) Coͤntzg(in) hett peter Hain ʃynem Sweh(er) xij gld ver-
gangener zitt erkent nů wer pet(er) hain geʃtorben(n)
vnd hains contz wer deʃʃelb(en) gůts ein erb vnd an
den xij gld wer coͤntzgin noch iiij gld ʃchuldig
begert ʃin antzal jme vß zuricht(en) das erß jme nit
geb ʃchedt jme iiij gld • Daruff Stuͤd von weg(en)
coͤntzgin muͤlners redt er hett vff ein zitt Hains coͤntzen
vnd hains heyntzen vorgericht laiʃʃen gebiet(en) alʃo wer
deßmals hains heintz vßbliben deß Halb(en) er jne erf(olg)t
hett aber Hains contz wer am gericht erʃchien vnnd
das gericht wuͤrd nit vß gehalt(en) das er mit Hainʃz contze(n)
nit zur clag komen moͤcht deßhalb(en) ʃtund hains contz
noch in ʃynem coͤntzg(in) recht(en) vnd v(er)meynt auch jne
ytzunt anzuʃprechen • hofft er ʃoͤll jme antw(or)t(en) •
Daruff hains contz Ließ red(en) es wer ein Jar das jme
gebott(en) wer wurd(en) vnd hett coͤntzgin můln(er) etwas
an jne zůʃprechen gehabt er hett jne Jn mittell(er) zitt
wol fund(en) auch wer(e)n die alt(en) gebot abu(er)kunt
geweʃt • hofft dz coͤntzg(in) můlners furwend(en) ʃoͤll jne
nit hindern • Daruff haitt coͤntzg(in) můln(er) laiʃʃe(n)
red(en) er nem an das hains contz geʃtůnd das jme
gebot(en) wer wůrd(en) vnd jme zwifelt nit dem ʃchult(heiß)
ʃoͤll wiʃʃen(n) ʃin wie es mit der můln gehalt(en)
ʃoͤll werd(en) dar důrch ʃich dz recht v(er)zog(en) hett
hofft wie vor ʃtalt(en) beyd zu recht • Nachbeyd(er)t(eil) fur
breng(en) vnd Rechtʃetzen S(e)n(tenti)a das Coͤntzgin muln(er)
hains contzen vff ʃin clag antw(or)t(en) ʃoll vnd vort(er)
ʃo coͤntzgin můln(er) hains contzen anclagt ʃoll
hains contz jme wider vff ʃin clag antwort(en)
Peter Han klagt Contzgin Müller an: Dass Contzgin Peter Han, seinem Schwiegervater, 12 Gulden Schulden vor einiger Zeit anerkannt hat. Nun sei Peter Han gestorben und Contz Han sei in dem Gut ein Erbe und an den 12 Gulden sei Contz noch 4 Gulden schuldig. Er fordert, ihm seinen Anteil zu zahlen. Dass er ihm das nicht gebe, das schade ihm 4 Gulden. Darauf sagt Stude für Contzgin Müller: Vor einiger Zeit hatte er gegen Contz Han und Heinz Han am Gericht geklagt. Da sei damals Heinz Han weggeblieben. Deswegen hat er gegen ihn vor Gericht gewonnen. Aber Contz Han sei am Gericht erschienen und das anhängende Verfahren wurde nicht beendet, so dass er mit Contz Han in der Klagesache nicht zu Ende kommen konnte. Deshalb stehe Contz Han noch in seinem Recht und er meint ihn auch jetzt belangen zu können. Und er hofft, er solle ihm antworten.
Darauf ließ Contz Han sagen: Es ist ein Jahr her, dass er vor Gericht gezogen wurde. Und hätte Contzgin Müller etwas von ihm zu fordern gehabt, so hätte er ihn in der Zwischenzeit wohl auch gefunden. Auch wurden die alten Gebote aufgehoben. Er hofft, dass der Vorwand von Contzgin Mulner ihn nicht hindern soll. Darauf hat Contzgin Müller reden lassen: Er nehme an, dass Contz Han gestehe, dass ein Gebot gegen ihn erging. Und er zweifelt nicht daran, der Schultheiß werde wissen, wie es mit der Mühle gehalten werden soll, wodurch der Rechtsstreit entstand. Er hofft wie zuvor. Beide legen es dem Gericht vor. Nach beiderseitigen Vorbringen und Rechtsetzungen ergeht das Urteil: Dass Contzgin Müller Contz Han auf seine Klage antworten soll und weiter, wenn Contzgin Müller Contz Han anklagt, dann solle Contz Han wiederum auf seine Klage antworten.
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 242, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-242/pagination/5/ (Abgerufen am 27.09.2024)