Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 229v

12.12.1499  / Donnerstag nach conceptio Marie

Transkription

Jtem Emel von wegen Contz ʃwartzen ʃpricht zu henn
Contz ʃwartz bellingen wie das ʃie zwen hett(en) kaufft vor dryen Jarn
henn belling hemmel vnd ʃchaff ein halphůndert in eyn(er) gemeyn-
ʃchafft hie jm fleck(en) vmb eynen von hedeßheim vff
der guldenbach g(e)n(ann)t metzelhen ʃolich viehe wer noch
zů berechen das hen belling deʃʃelb(en) kawffs halb(en) nit mit
jme rechent ʃchedt jme x gld beg(er)t ʃin antwort ney(n)
oder Ja ob der kawff berechent wer od(er) nit daruff hen(n)
belling hait ʃchub vnd tag an das nehʃt gericht zuͤ
antwort(en)

contz ʃwartz Jtem Contz ʃwartz Ließ vort(er) gein hen belling(en) oͤffen
belling ʃin jngelegt kuntʃchafft alʃo wie nachvolgt
Ich hans von Sorgenloch g(e)n(ann)t genßfleyʃch vnd Ich Johan
molʃperg(er) beyd werntlich Richter zů mentz Bekenn(en) /
vnd thůn kunth offentlich(en) mit diʃem brieff das vor vns
an offen gericht iʃt komen der Erbar contz ʃwartz vonn /
groißwinternh(eim) vnd ʃprach zu Roidenconrad(en) vnd adam
Schampfern den metzellern vmb kůntʃchafft der warheit
was jne wiʃʃiglich(en) ʃij nemlich ob nit der bemelt roid(en)
conrat jme dem obg(e)n(ann)t(en) contz ʃwartz(en) vnd henn belling(en)
abkawfft hait vngeuerlich hemmel vnd Schaͤff vmb
die xl ʃtuck yedes ʃtuck vor zehen wyßpfennig vnd ob
nit vor zweyn jarn v(er)gangen der vorg(e)n(ann)t adam
ʃchampffer jn byweʃen ʃin des obgemelt(en) contzen metzelhen
auch hemmel vnd ʃchaff vngeu(er)lich vmb die driʃʃig
ʃtuck eyns mee oder mynd(er) abkaufft hait das ʃtuck vor
ix alb vnd ob nit er adam ʃchampfer vnder dem ʃelb(en)
viehe dem vorgemelt(en) metzelhen ein ʃtuck vß warff
das dan(n) derʃelb metzelhen vnd er conrat ʃwartz namen
vnd alsbald mit jnen hinwegk furt(en) / Daruff hant

Übertragung

Emel für Contz Swarz klagt Henne Belling an: Sie beide hätten vor drei Jahren Hammel und Schafe gekauft, rund 50, in einer Gemeinschaft hier am Ort von einem von Heddesheim am Guldenbach genannt Henne Metzel. Das Vieh war noch abzurechnen. Dass Henne Belling in dem Kauf nicht mit ihm abrechnet, das schade ihm 10 Gulden. Und er fordert seine Antwort Nein oder Ja, ob der Kauf abgerechnet sei oder nicht. Darauf hat Henne Belling Aufschub und seinen Termin am nächsten Gerichtstag um zu antworten.

Contz Swarz ließ weiter gegenüber Henne Belling seine vorgelegte Zeugenaussage öffnen, die lautet wie folgt:

Ich Hans von Sörgenloch genannt Gensfleisch und ich, Johann Molsberger, beide weltliche Richter zu Mainz, bekennen und tun kund mit dieser Urkunde: Dass vor uns an das offene Gericht gekommen ist der ehrbare Contz Swarz von Großwinternheim und klagte an Conrad Roide und Adam Schampfer den Metzger wegen einer wahrheitsgemäßer Zeugenaussage - dass sie sagen, was sie wissen, nämlich ob nicht der genannte Conrad Roide ihnen, den genannten Contz Swarz und Henne Belling, Hammel und Schafe abgekauft hat, rund 40 Stücke für je 10 Weißpfennig. Und ob nicht vor zwei Jahren der genannte Adam Schampfer in Anwesenheit des genannten Contz Henne Metzel auch Hammel und Schafe abgekauft hat, rund 30 Stücke, eines mehr oder weniger, das Stück für 9 Albus. Und ob nicht er, Adam Schampfer unter diesem Vieh dem genannten Henne Metzel ein Stück herausnahm, das dann derselbe Henne Metzel und er, Conrad Swarz, nahmen und dann bald mit sich wegführten. Darauf haben

Registereinträge

Belling, Henne   –   Brief (Urkunde)   –   Emel (Name)   –   Flecken   –   Gericht (Mainz, Weltliches)   –   Groß-Winternheim   –   Guldenbach (Bach)   –   Hammel   –   Heddesheim (Guldenbach)   –   Kundschaft der Wahrheit   –   Mainz (Stadt)   –   Metzel, Henne   –   Metzger (Tätigkeit)   –   Molsberger, Johan   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Roide, Konrad   –   Schaf (Schafe)   –   Schampfer, Adam   –   Soergenloch, Hans von, gen. Gensfleisch   –   Swartz, Contze   –   Vieh   –   Weißpfennig   –