Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 227

12.12.1499  / Donnerstag nach conceptio Marie

Transkription

wie der ack(er) an Ine komen(n) wer ʃchedt jme
xl gld beg(er)t ʃin richtlich antwort daruff kolß-
haus(en) hait ʃchub vnd tag xiiij tage antwort zugeben(n)

Jtem Rudiger von weg(en) qui(n)ten contzen ließ oͤffen die
Contz Hofma(n) clag von Contz hofman(n) redt er wer contz hofman(n)
Quinten contz vmb ʃin clag nit ʃchuldig dan(n) er hett ein huß gehabt
das wer jme v(er)brandt das wer kuntlich do er die zitt
vß ʃynem huß gang(en) wer ʃin huß fuͤers halb(en) wol
verʃorgt geweʃt als er nit anderʃt wuʃt darnach
jn kurtz wer das huß angangen das vnd anders
wes er dar Inn gehabt hett wer v(er)brandt vnd er
kunt nit wiʃʃen wie das huß wer angang(en)
vnd ʃo ʃolichs oͤn ʃin vnd ʃiner huʃfr(au) wiʃʃen vnd
willen(n) beʃcheen(n) wer hoͤfft er contzen vmb ʃin clag
nit ʃchuldig zu ʃin / Emel von wege(en) contz
hofmans redt er neme an das qui(n)ten contz der
gult nit abredig wer vnd als ʃich qui(n)ten contz
v(er)antw(or)t(en) woll das huß wer Ime verbrant darumb
ʃoͤll er contz hofma(n) die gult zugeben nit ʃchuldig ʃin
nůn hett contz hofman(n) in ʃin(er) clag nit gemelt das
gult vff dem huß geʃtand(en) hett er wůʃt auch kein
vnderpfandt / vnd wan(n) ʃchon das huß vnderpfandt
geweʃt wer kůnt ʃich doch qui(n)ten contz damit nit
verantwort(en) dan(n) er hett billich die zitt als das hůß
v(er)brant wer vor gericht das vnderpfandt vff
geʃagt ʃo dan(n) contz hofman(n) das angenome(n) hett
wer er ledig geweʃt ʃo das nit beʃcheen wer contz
hofman(n) jnn hoffnu(n)g qui(n)ten contz ʃoͤll jme ʃin
verʃeʃʃen zins vßricht(en) vd alß dan(n) ʃo qui(n)ten contz

Übertragung

wie der Acker an ihn gekommen sei, das schade ihm 40 Gulden. Und er fordert eine Antwort vor Gericht darauf. Kolschusen hat Aufschub und seinen Termin in 14 Tagen um die Antwort zu geben.

Rudiger für Contz Quint ließ die Klage von Contz Hofmann öffnen und sagt: Er sei Contz Hofmann auf seine Klage hin nichts schuldig. Denn er hätte ein Haus gehabt, das war ihm abgebrannt, das sei bekannt. Als er aus seinem Haus ging, da war sein Haus gegen Feuer wohl versorgt gewesen, er wüsste nichts Anderes. Danach in Kürze hätte das Haus Feuer gefangen und was er darinnen hatte ist verbrannt. Und er könne nicht wissen, wieso das Haus gebrannt habe. Und da dies ohne sein und seiner Ehefrau Wissen und Wollen geschehen sei, hofft er Contz auf seine Klage hin nichts schuldig zu sein. Emel für Contz Hofmann sagt: Er nehme an, dass Contz Quint die Gülte nicht leugnet. Und wenn sich Contz Quint damit verantworten will, das Haus sei ihm abgebrannt, darum solle er Contz die Gülte nicht geben müssen - nun hat Contz Hofmann in seiner Klage nicht angeführt, dass die Gülte auf dem Haus gelegen hat. Er wisse auch von keiner Hypothek. Und wenn auch das Haus verpfändet war, so könne sich doch Contz Quint nicht damit verantworten. Denn er hätte billiger Weise zu der Zeit, als das Haus verbrannt war, vor Gericht die Verpfändung aufgesagt. Wenn Contz Hofmann das angenommen hätte, dann wäre er frei gewesen. Da das nicht geschehen sei, so hofft Contz Hofmann, dass Contz Quint ihm seinen überfälligen Zins bezahlen soll. Und wenn dann Contz Quint

Registereinträge

Acker (Feld)   –   Brand (Feuersbrunst)   –   Emel (Name)   –   Guelt (Gült)   –   Haus (Gebäude)   –   Hausfrau   –   Hofmann, Contz   –   Kolschusen, Hans von   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Quinten, Contze   –   Richter (richterlich)   –   Ruediger (Rudiger) (Name)   –   Zins (Abgabe)   –