Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 223v

28.11.1499  / Donnerstag nach Katharine

Transkription

Hett berur(e)n ein virt(el) velts alʃo das bartolmůs das virt(el)
erlangt hett vff fyenhen • fÿenhen hett es auch abge-
meʃʃen vnd geʃteynt / ʃolich felt hett fyenhen jnngehabt
by x jaren vngeu(er)lich das ʃich fÿenhen nit mit Bartol-
můʃen an vffhab vnd nůtzung v(er)truͤge nach dem Bartol
můs bett vnd zins do von vß geracht hett ʃchedt jme
vj gld • Stuͤd von(n) wegen fÿenhens geʃtund nit
das eyn virtt(el) velts hind(er) jme fůnd(en) wer wůrd(en) Bartol
můʃen zu ʃtehn Bartolmůs moͤcht es auch nů(m)mer
zům halb(en) teyl bybrengen(n) / vnd er fihenhen hett eyn
acker kaufft vmb Iohannes dieln der wer die zitt vn
geʃteynt geweʃt / vnd wie jne Johannes diel jn ge-
bruch hett gehabt alʃo hett jne auch fÿenhen erlichen
jngehabt bis als lang das man(n) den acker gemeʃʃen
vnd ʃteÿn geʃetzt hett Bartolmůs hett aich nye geʃagt
oder gefurdert das fienhen etwas Innhett Jme zu ʃtehn
bis vff diß Jar hůer / do hab fienhen zů Bartolmuʃen
geʃagt als die frucht zu diʃer nehʃt v(er)gangen ern noch
jm acker lege das Bartolmůs ʃoͤll als vil an der frucht
nemen(n) als ʃin were • vnd getrůt Bartolmuʃen vor die
andern dar vor v(er)gang(en) jarn nichts pflichtig zu ʃin
vß vnwiʃʃenheit halb(en) dan(n) ʃoͤlt eyn eglich(er) ey(n) ander(e)n
nah(er) tůn an vffhab vnd nůtzung / wo maiʃʃůng
ein velt keme da vor kein ʃtein geʃetzt oder maiʃʃůng
geʃcheen wer / geʃchee ey(n) zu kurtz dan(n) es begeb ʃich zu
dickmal(e)n das eym eyn halp morg abgemeʃʃen vnd
wurd Jme an eym ander(e)n end wider hofft hervmb
Bartolmůʃen nit ʃchuldig zu ʃin vmb ʃin furderung bis
vff die zitt die maiʃʃůng geʃcheen(n) wer Emel erck(er)
von weg(en) Bartolmůs benders redt ʃo ʃichs fund(en) hett das
fienhen ʃins guts gebrucht hett vnbillich er ʃoͤll ʃich billich

Übertragung

hatte bezüglich einem Viertel Feld; dass Bartholomäus das Viertel von Henne Fye eingeklagt hat; Henne Fye hat es auch abgemessen und mit Steinen abgegrenzt. Das Feld hat Henne Fye ungefähr 10 Jahre innegehabt. Dass sich Henne Fye nicht mit Bartholomäus wegen der Nutzung in der Zwischenzeit vertrage, nachdem Bartholomäus die Bede und die Zinsen dafür gezahlt habe; das schade ihm 6 Gulden. Stude für Henne Fye gestand nicht, dass ein Viertel Feld bei ihm gefunden würde, das Bartholomäus zustehe. Bartholomäus könne es auch niemals bis zum Halbteil bringen. Und er, Henne Fye, habe den Acker gekauft von Johannes Diel. Und der war damals mit Steinen begrenzt. Und so wie ihn Johannes Diel in Gebrauch hatte, so habe ihn auch Henne Fye ehrlich innegehabt, so lange bis man den Acker neu abgemessen und mit Steinen abgegrenzt hatte. Bartholomäus hatte auch nie etwas gesagt oder gefordert, dass Henne Fye etwas innehabe, das ihm zustehe, bis in diesem Jahr. Da habe Henne Fye zu Bartholomäus gesagt: Was an Frucht von der vergangenen Ernte noch auf dem Acker liege, davon solle Bartholomäus so viel nehmen, wie ihm sei. Und er vertraut darauf, dass er Bartholomäus für die anderen, vorausgegangenen Jahre zu nichts verpflichtet ist aufgrund seiner Unwissenheit. Denn sollte ein jeder einem anderen Ersatz leisten an der Nutzung wo eine Neubemessung des Feldes käme, wo zuvor keine Steine gesetzt waren oder keine Messung geschehen, dann werde einer benachteiligt. Denn es passiere oft, dass einem ein halber Morgen weg abgemessen wurde und er erhalte es am anderen Ende zurück. Er hofft deshalb, Bartholomäus nichts auf seine Forderung schuldig zu sein für die Zeit bevor die Neubemessung geschehen sei. Emel Ercker für Bartholomäus Bender sagt: Wenn es sich gefunden hätte, dass Henne Fye sein Gut unbilliger Weise genutzt hätte, dann hätte er (anders gehandelt) und sich billiger Weise

Registereinträge

absteinen   –   Acker (Feld)   –   Bender, Bartholomeus   –   Diel, Johannes (Johan)   –   Ercker, Emel   –   Feld (Acker)   –   Frucht (Früchte)   –   Fye, Henne   –   messen (Tätigkeit)   –   Viertel   –   Zins (Abgabe)   –