Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 219

12.09.1499  / Donnerstag nach nativitas Marie

Transkription

hen vlm(er) Jtem henn vlme(r) von heyʃeßheym ʃchuldiget
claßhenn claßhenn wie das er hett claßhenn verkaufft
ein wingart(en) vor iɉ gld mit vj alb gult
ʃo Johannes dieln Jars do von gefieln nů hab claß-
hen vj alb gult Johannes dieln von ʃin hen vlme(r)s
weg(en) vßgeracht die jme an den iɉ gld abging(en)
vnd vort(er) ʃoll claßhen jme geben j gld vnd ein ortt
vnd das zu zweyn jarn ziel bezaln daran hett claßhen
jme geben ein ʃtuck leders vor x alb vnd wer
ʃit her zitt vnd ziel lang v(er)ʃchien das er das vberig nem-
lich xx alb wer ʃchuldig bliben das erß nit vßrecht
ʃchedt jme noch als vil / beg(er)t des ʃin richtlich antwort
ob er ʃolich(en) kauff vmb jne getan hab vnd die Haupt
ʃchult auch die gult lut ʃin(er) clag ʃchuldig wer od(er) nit
Darůff claßhenn(e) hait ʃchub vnd tag von hut zu
xiiij tag(en) zu antwort(en)

karle von Jtem Rudig(er) als momp(ar) karles von Ingelnheim
Jngelnh(eim) ʃpricht zu hen hetzeln dem alten wie das hen hetzel
hett v(er)kaufft ein fleck(en) ackers geleg(en) vff dem waʃem
heng(in) hetzel ʃtůʃʃen(n) wider des g(e)n(ann)t(en) karles gultguter vngeu(er)lich ein
virt(el) od(er) ɉ zweyteil / das hetzel nit ʃagt wo jme ʃolich(er)
acker herkome(n) ʃij vnd jnn welch(er) geʃtalt vnd forme
er jne v(er)kaufft habe ʃchedt von jme xl gld / daruff
beg(er)t er von hetzeln richtlich antwort / Hetzel hait
ʃchub vnd tag von(n) hut zu xiiij tag(en) zu antwort(en)

Jtem wernh(er)s cles ʃchuldiget megelshen er hett
wernh(er)s cles ein ʃwert von jme entphang(en) dar voͤr ʃoͤll er
megelshen jme geben xij alb daran hett er jme iiij alb iij hlr
geben das er jme dÿe vberig(en) viij alb (m)i(n)(us) iij hlr nit auch
vßrecht ʃchedt jme ɉ gld Daruff Megelshen
hait ʃchub vnd tag von hut zu xiiij tag(en) zuantw(or)t(en)

Übertragung

Henne Ulmer von Heidesheim beschuldigt Henne Claß: Er hätte Henne Claß einen Wingert verkauft für 1 ½ Gulden mit 6 Albus Gülte, die Johannes Diel jährlich davon fallen habe. Nun habe Henne Claß 6 Albus Gülte an Johannes Diel für ihn, Henne Ulmer, gezahlt, die ihm an den 1 ½ Gulden abginge und weiter solle Henne Claß ihm 1 Gulden und 1 Ort geben und das an zwei Terminen im Jahr bezahlen. Dafür hat Henne Claß ihm ein Stück Leder gegeben für 10 Albus. Und die Termine sind seitdem lange vergangen. Und das übrige, nämlich 20 Albus sei er schuldig geblieben. Dass er das nicht bezahlt, das schade ihm ebenso viel. Er fordert eine Antwort vor Gericht, ob er diesen Kauf von ihm gemacht habe und die Hauptschuld und die in seiner Klage genannte Gülte schuldig sei oder nicht. Darauf erhält Henne Claß Aufschub und seinen Termin in 14 Tagen um zu antworten.

Rudiger als Bevollmächtigter von Karl von Ingelheim klagt Henne Hetzel den Alten an: Dass Henne Hetzel einen Flecken Acker verkauft hätte, gelegen auf dem Wasem, der stößt an die Gültgüter des genannten Karl an, nämlich ein Viertel oder ein halbes Zweiteil. Das Hetzel nicht sagt, wo der Acker hergekommen sei und in welcher Art und Weise er ihn verkauft habe, das schade ihm von ihm 40 Gulden. Darauf fordert er von Hetzel eine Antwort vor Gericht. Hetzel erhält Aufschub und seinen Termin in 14 Tagen um zu antworten.

Cles Werner beschuldigt Henne Megel: Er hätte ein Schwert von ihm empfangen. Dafür sollte er ihm 12 Albus geben. Davon hat er ihm 4 Albus und 3 Heller gegeben. Dass er ihm die übrigen 8 Albus weniger 3 Heller nicht auch gibt, das schade ihm ½ Gulden. Darauf erhält Henne Megel Aufschub und seinen Termin in 14 Tagen um zu antworten.

Registereinträge

Acker (Feld)   –   Claß, Henne   –   Diel, Johannes (Johan)   –   Flecken   –   Guelt (Gült)   –   Heidesheim (Ort)   –   Hetzel, Hengin (Henne)   –   Ingelheim, Karl von   –   Leder   –   Megel, Henne   –   Ort (Währung)   –   Richter (richterlich)   –   Schwert (Waffe)   –   Ulmer, Henne   –   Viertel   –   Wasem   –   Werner, Clese   –   Wingert (Weingarten)   –