Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 217v

12.09.1499  / Donnerstag nach nativitas Marie

Transkription

geʃtund er nit das er die eck(er) adam ranʃeln zům
Halb(en) teyl zugelaiʃʃen hett geʃtund jme auch gar nit
das er gelth daruff vor die bezalung entphang(en) hett
vnd ʃo ferre er ʃin clag nit bybrecht wie recht wer hofft
er jme nůʃt darvmb ʃchuldig zu ʃin ʃtaltz zu recht
Stud von wegen adam ranʃels redt er hett petern von
moͤnʃter baʃß getruͤt vnd ʃo peter jme gar nichts
geʃten woͤll er laiʃʃen den Richt(er) den glauben acht(en)
vnd domit man(n) den handel deʃtobaß gemerck(en)
moͤcht ʃo hett pet(er) ɉ gld entphang(en) von adam von
partenheim von wegen adam ranʃels beg(er)t das der
der ʃach zu ʃtuer v(er)hoͤrt wurd /

vort(er) zur ander(e)n clage ʃagt adam ranʃel als engelnhen
jne zweyn das gelt zugeʃagt hett nach dem ʃie beyd-
ʃampt jne gebet(en) hett(en) korn dar vor zugeben(n) etc alʃo hett
adam ranʃel ʃin teyl gehoͤlt vnd engelnhen hett
pet(er)n ʃinß auch geben / beg(er)t das engelnhen gehoͤrt wu(r)d
Daruͤff pet(er) von moͤnʃt(er) ließ nah(er) das adam von(n)
partenheim der erʃt(en) clag halb(en) gehort wůrd beheltlich
der jnred / vort(er) berur(e)n das korn ʃagt er es moͤcht
ʃin das er mit adam von ranʃel by Engelnhen geweʃt
wer vnd Ine gebet(en) vmb gelt vff korn vnd vnder-
ʃtand(en) ein mart zu mach(en) aber des marts wurd(en)
ʃie nit eyns hofft hervmb ʃo ʃie alʃo vnends von(n)
engelnhen geʃchid(en) vnd kein gelt von jme entphang(en)
er ʃoll adam Ranʃeln vmb ʃin fuderung nichts
ʃchuldig ʃin / er brechtz dan(n) by wie recht wer / Adam
ranʃell beg(er)t wie vor die kůnd zuu(er)hoͤn S(e)n(tenti)a vt
moris ambo v(er)bott

erf(olg)t p • b • Jtem philips hert erf(olg)t wentzgis hench(in) vffs buch
vnd hait pfand vff jme beredt

Übertragung

gestehe er nicht, dass er die Äcker Adam Ransel zur Hälfte gelassen hat. Er gestehe ihm auch nicht, dass er Geld für die Bezahlung empfangen hat. Und wenn er weiteres in seiner Klage nicht rechtmäßig beweise, dann hoffe er ihm nichts deswegen schuldig zu sein. Das legt er dem Gericht vor. Stude für Adam Ransel sagt: Er hätte Peter von Münster besseres zugetraut. Und wenn Peter ihm gar nichts gestehen wolle, er lasse den Richter den Glauben achten. Und damit man den Handel besser verstehen könne: Peter hätte ½ Gulden empfangen von Adam von Partenheim von Adam Ransel her. Er fordert, dass dieser verhört werde.

Weiter zur zweiten Klage sagt Adam Ransel: Dass Henne Engel ihnen beiden das Geld zugesagt hatten, nachdem sie beide gemeinsam ihn gebeten hatten, Korn dafür zu geben usw. Da hatte Adam Ransel seinen Teil geholt und Henne Engel hätte Peter seinen auch gegeben. Er fordert, dass Henne Engel gehört werden. Darauf verzichtete Peter von Münster darauf, dass Adam von Partenheim in der ersten Klagesache gehört werde, seine Gegenrede vorbehalten. Weiter betreffend das Korn sagt er: Es könne sein, dass er mit Adam von Ransel bei Henne Engel war und ihn gebeten hat um Geld auf Korn und sie einen Handel zu machen versuchten. Aber im Handel wurden sie nicht einig. Er hofft, daher, da sie uneinig von Henne Engel geschieden sind und kein Geld von ihm empfangen haben, er solle Adam Ransel auf seine Forderung hin nichts schuldig sein. Es sei denn, er bringe den Rechtsbeweis. Adam Ransel fordert wie zuvor die Zeugen zu hören. Urteil: Wie es Gewohnheit ist. Beide festgehalten.

Philipp Hirt hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Hengin Wentzgis und Pfänder benannt gemäß dem Buch.

Registereinträge

Acker (Feld)   –   Engel, Henne   –   Hirt, Philip   –   Korn (Getreide)   –   Monster, Peter (von)   –   Partenheim, Adam von   –   Ransel, Adam (von)   –   Richter (richterlich)   –   sententia   –   Stude (Name)   –   ut moris (est)   –   vorlesen (verlesen)   –   Wentzgis, Hengin (Henne)   –