Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 207v

08.08.1499  / Donnerstag Cyriaci et socii

Transkription

ʃcheid(en) wie alʃo das der g(e)n(ann)t(e) cles od(er) ʃin erben geben vnd
bezaln ʃoll(e)n xxx gld den kirchenmeyʃtern(n) zu zitt
vnd zieln wie hernach volgt alle jar zu ʃant
michels tag ij gld bis ʃolang die obg(e)n(ann)t(e) ʃom(m) xxx
gld gantz vnd zu mal bezalt iʃt / vnd ob der
gnant cles od(er) ʃin erben an ey(n) od(er) mer zieln Jars
ʃůmig wůrd ʃo mog(en) die g(e)n(ann)t(en) kirchenmeiʃt(er) den
gemelt(en) cleʃe(n) od(er) ʃin erben mit ey(n) buͤdel vor das
erʃchien ziel pfend(en) als hett(en) ʃie jne mit allem Recht(en)
erwonne(n) / Geʃcheen vff Sontag Jubilate anno
etc xcviiij

Daruff wernh(er)s cles als er zugeg(en) by jnlegung
des vorgeʃchr(ieben) zettels vor gericht ʃtund vnd hoͤrt
leʃen hait er ʃolichs alʃo erk(ann)t / dz v(er)bott cleʃg(in)
web(er) als kirchenmeyʃt(er)

Ein frag Rudig(er) von weg(en) Engelnhens fragt nachdem er
win zuhalt(en) ey(n) frembd(en) kerch(er) hett zwo ame vnd v v(ier)t(el) wins
vngeu(er)lich v(er)kaufft mit dem geding das der win
ʃoͤll bynne(n) iij woch(en) geholt w(er)d(en) / darvff er jme
nit mee dan(n) vier alb geben hett nů wurd der
win vber das vor g(e)n(ann)t(e) zitt die dry woch(en) v(er)ʃchien
wer(e)n nit geholt mit beger wie er ʃich damit
halt(en) ʃoll S(e)n(tenti)a das er den win noch xiiij tag
halt(en) ʃoͤll kompt dan(n) der kauffma(n) nit ʃo mag er den
win v(er)kauff(en) gilt er jme dan(n) mee dan(n) der kauff
vor beʃloʃʃe(n) iʃt geweʃt ʃall er dem kauffma(n) hervß geben(n)
gilt er aber mynd(er) mag er ʃich am kauffma(n) erhol(e)n

hen hoenʃteyns Jtem Stuͤd von weg(en) henns hoenʃteins hofma(n) ʃpricht
hofma(n) zu pet(er) fint(en) er wer jme ʃchuldig j gld ʃij das ziel
Finth ytzt zu ʃannt Johans tag baptiʃte geweʃt das e jne nit
bezelt ʃchedt jme noch als vil / daruff pet(er) finth hat ʃchub

Übertragung

so: Dass der genannte Cles oder seine Erben den Kirchenmeistern 30 Gulden geben und bezahlen sollen an den folgenden Terminen: Jährlich zu Michaelis 2 Gulden, bis die genannte Summe von 30 Gulden gänzlich bezahlt ist. Und wenn der genannte Cles oder einer seiner Erben an einem oder mehreren Terminen säumig wäre, dann können die genannten Kirchenmeister den genannten Cles oder seine Erben mit dem Büttel für diesen Termin pfänden, als hätten sie die vor Gericht eingeklagt. Geschehen am Sonntag, dem 21. April 1499.

Cles Werner, der bei der Vorlage des genannten Zettels vor dem Gericht stand und den Text hörte, hat er das anerkannt. Das hat Clesgin Weber als Kirchenmeister festhalten lassen.

Rudiger für Henne Engel fragt: Er habe einem fremden Kärcher zwei Ohm und 5 Viertel Wein ungefähr verkauft mit der Bedingung, dass der Wein binnen 3 Wochen abgeholt werden soll. Darauf hat er ihm nicht mehr als 4 Albus gegeben. Nun wurde der Wein nicht in der genannten Zeit abgeholt, die bereits vor 3 Wochen verstrichen war. Und er fragt, wie er sich verhalten soll. Urteil: Dass er den Wein noch 14 Tage halten soll. Kommt dann der Kaufmann nicht, so kann er den Wein verkaufen. Ist er mehr wert, als in dem Kauf beschlossen worden war, so soll er das dem Kaufmann herausgeben, ist er weniger wert, dann kann er es sich vom Kaufmann holen.

Stude für Henne, den Hofmann von Hoenstein, klagt Peter Finthen an: Er sei ihm 1 Gulden schuldig. Der Termin sei an Johannis gewesen. Dass er ihn nicht bezahlt, das schade ihm ebenso viel dazu. Darauf erhält Peter Finthen Aufschub

Registereinträge

Buettel (Büttel) (Ingelheim)   –   Engel, Henne   –   Erbe (Erben)   –   Finthen, Peter von   –   Henne (Name)   –   Hoenstein, N. N.   –   Hofmann (Tätigkeit)   –   Johannes Baptiste (Datumsangabe)   –   Jubilate   –   Kaufmann (Kaufleute)   –   Kercher (Kärcher) (Tätigkeit)   –   Kirchenmeister (Ingelheim)   –   Ohm   –   sententia   –   Sonntag (Tag)   –   Stude (Name)   –   Viertel   –   vorlesen (verlesen)   –   Weber, Clesgin   –   Wein (Wein)   –   Werner, Clese   –   Woche   –   Zettel   –