erk(ann)t Jtem cleʃgin muͤll(er) erk(enn)t conrad(en) von albich iɉ gld 
an gold zuʃch(en) Bartolomej ob erß nit thett das er jne 
mit ey(m) budel pfend(en) moͤcht als hett er jne mit allem 
recht(en) erlangt 
pet(er) groͤʃʃel Jtem Rudig(er) von wegen(n) pet(er) groͤʃʃels als kirchenmeyʃt(er) 
Wentzgis gretg(in) redt als er wentzgis gretg(in) zugeʃprochen hett vor ge- 
richt / vor v ß gult(en) / daruff ʃie ein momp(ar) zu ʃetzen 
vom gericht beʃchid(en) wer noch nit von jr beʃcheen 
hofft pet(er) groͤʃʃel ʃie ʃoͤlt jne Lut ʃins zuʃprochs vß- 
Ad ʃocios richt(en) 
Jtem pet(er) finth ʃpricht zu Fÿenhen(n) / wie das er finth 
pet(er) finth vnd fihenhens eyd(en) vff ein mart woͤlt(en) ʃchaff zuhol(e)n 
fienhen alʃo hett jme ʃin huʃf(rau) iij alt(er) gld geben die zuu(er)ʃetzen 
vor drÿ and(er) gemey(n) gld er hab die fihenhen v(er)ʃetzt 
wann(n) er wid(er) geloiʃt woͤll er jme drÿ and(er) gld 
wider geben(n) fihenhen hett jme auch iij gld geluhen 
vnd die dryͤ alt(en) gld entpfang(en) vor ein pfandt / nůn 
hab er jme ʃythere ʃin gelt wider gebott(en) / daruber hilt 
fihenhen jme ʃin drÿ alt(en) gld voͤr beg(er)t jne dar an 
zuwiʃen mitrecht das er jme ʃin pfandt widergeb Beg(er)t 
von jme zuhoͤrn ney(n) od(er) ja Lut der clage / Daruff 
Stud von weg(en) fienhens redt er hett finten iij gld 
geluhen vnd drÿ and(er) gld darvor entphangh(en) mit dem 
geding er kůnt ʃins gelts nit lang entbern aber acht 
tag woͤll er ʃie jme wol lihen keme finth dan(n) jn acht 
tag(en) vnd brecht wider iij gld als er jme geluhen hett 
ʃo woͤlt er jme die v(er)ʃatzt(en) iij gld wider geben(n) / nůn 
wer pet(er) finth v(m)b die acht tag vßbliben(n) vnd er Hab 
die v(er)ʃatzt(en) gld angegriff(en) vnd kunt ʃie jme nit 
widergeben(n) / hofft hervmb jme vmb ʃin furderung 
nit ʃchuldig zu ʃin / Darzu pet(er) finth name an
Clesgin Müller erkennt an, Conrad von Albig 1 ½ Gulden an Gold bis Bartholomäus zu geben. Täte er das nicht, so könne er ihn durch den Büttel pfänden lassen, als hätte er gegen ihn alle Rechte vor Gericht eingeklagt.
Rudiger für Peter Größel als Kirchenmeister sagt: Er hatte Grete Wentzgis vor Gericht angeklagt wegen 5 Schilling Gülte. Darauf wurde ihr durch das Gericht beschieden, einen Bevollmächtigten zu setzen. Das ist noch nicht durch sie geschehen. Daher hofft Peter Größel, sie solle es ihm gemäß seiner Klage zahlen.
Peter Finthen klagt Henne Fye an: Dass er, Finten und der Schwiegersohn von Henne Fye auf einen Markt wollten, um Schafe zu holen. Da hatte ihm seine Ehefrau 3 alte Gulden gegeben, um die zu verpfänden für drei andere allgemeine Gulden. Er habe die Henne Fye verpfändet und als er sie wieder lösen wollte, habe er ihm drei andere Gulden wiedergegeben. Henne Fye hat ihm auch 3 Gulden geliehen und die drei alten Gulden als Pfand empfangen. Nun habe er ihm, Henne Fye, sein Geld wieder angeboten. Doch Henne Fye wolle ihm die drei alten Gulden vorenthalten. Weiter fordert er, ihm durch das Gericht zu weisen, dass er ihm sein Pfand herausgebe. Er fordert von ihm ein Nein oder Ja gemäß der Klage. Darauf sagt Stude für Henne Fye: Er hatte Finthen 3 Gulden geliehen und drei andere Gulden dafür empfangen mit der Bedingung, er könne auf sein Geld nicht lange verzichten, aber acht Tage wolle er sie ihm wohl leihen. Käme dann Finthen in 8 Tagen und brächte 3 Gulden wieder so, wie er sie ihm geliehen hatte, so wolle er ihm die versetzten 3 Gulden wiedergeben. Nun sei Peter Finthen länger als die 8 Tage weggeblieben. Und er habe an die versetzten Gulden gegriffen und könne sie ihm nicht wiedergeben. Er hofft daher, ihm auf seine Forderung nichts schuldig zu sein. Peter Finthen ließ festhalten,
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 206v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-206v-1/pagination/21/ (Abgerufen am 28.10.2025)