Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 189v

08.11.1498  / Donnerstag nach Leonardus

Transkription

erk(ann)t Jtem peter hinʃel erk(enn)t cleʃg(in) buͤʃʃern dem alten ein gld
iij alb in xiiij tag(en)

erk(ann)t Jtem peter hinʃel erk(enn)t peter fuͤern iij alb in xiiij tag(en)

erk(ann)t Jtem der Jung ʃtrube erkent cleʃgin buʃʃern dem alten
ix alb in xiiij tagen

erk(ann)t Jtem fruoffs rudolff erk(enn)t peter finten ij alb in xiiij t(agen)

pet(er) finth Jtem peter finth ʃpricht zu hen vlmern(n) von bubenheim
hen vlm(er) er wer jme antheiyʃʃig wurd(en) ein malter korns von
mathes ʃins knechts weg(en) in acht tagen die Lang ver-
ʃchien wer(e)n zugeben(n) das erß jme nit noch geb ʃchedt
jme x gld begert des neyn oder ja von hen vlmern
Daruff henn vlmer hat ʃchub vnd tag von hut
zu xiiij tag(en) zu antwort(en)

erf(olg)t Jtem cleʃgin guttenb(er)g erf(olg)t fruoffs rudolff(en) vffs buch

Jtem Stuͤd von wegen(n) Steffansheng(in) ließ offen die
kruʃen Jeckel anclage vonn kruʃen Jeckeln an jne gelegt redt dar zu
Steffans Heng(in) es wer ein vertrag gemacht zuʃchen Emerichen vnd
kruʃen Jeckeln das Emerich jme das gelt ʃoͤll abverdien(en)
wann(e) jne jeckel erʃucht zu der arbeyt vnd wer es
ʃach ʃo emerich alʃo erʃucht wurd vnd die arbeyt nit
getun kunt ʃo moͤcht jeckel ein andern ʃuchen(n) / demʃelb(en)
ʃoͤll Emerich loͤnen dar vor wer ʃteffans hengen gut wurd(en)
aber Jeckel hett Emerichen nit geʃucht darumb henchen
getruͤt jeckeln noch zur zitt nit ʃchuldig zu ʃin / Emerich hett
auch kruʃen Jeckeln arbeyt getan(n) an den vier gld das
ʃtund noch zuu(er)rechen Daruff Emel ercker von wegen
kruʃen Jeckels v(er)bott das ʃteffans heng(in) der Burgʃchafft nit
abredig wer / redt vort(er) es moͤcht ʃin es wer ein v(er)trag gemacht
wie do von geredt wer etc nů hett jeckel Emerich(e)n erʃucht
zu Bing vnd jngelnh(eim) jne vmb arbeyt gebet(en) / ʃolichs hett
jme Emerich alles abgeʃlagen(n) / Emerich hett jne auch
vff ein zitt bericht er důrfft nit kunlich gein ober jngelnh(eim)
geen / Jeckel ʃoͤll jme geleydt schaff(en) alßdan(n) woͤll er darkomen(n)
vnd jme arbeÿd(en) alʃo hett jeckel jme an karle von jng(elheim)
dem Schult(heißen) geleydt erlangt / vnd jme das verkundt

Übertragung

Peter Hinsel erkennt an, Clesgin Buser dem Alten einen Gulden 3 Albus binnen 14 Tagen zahlen zu müssen.

Peter Hinsel erkennt an, Peter Fuer 3 Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen.

Der junge Strube erkennt an, Clesgin Buser dem Alten 9 Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen.

Rudolf Fruhoff erkennt an, Peter Finthen 2 Albus zahlen zu müssen binnen 14 Tagen.

Peter Finthen klagt Henne Ulmer von Bubenheim an: Er habe ihm versprochen 1 Malter Korn, von Mathes seinem Knecht her, binnen 8 Tagen zu geben, die lange vorbei sind. Dass er es ihm nicht noch gebe, das schade ihm 10 Gulden. Er fordert deswegen ein Nein oder Ja von Henne Ulmer. Darauf erhält er Aufschub und seinen Termin in 14 Tagen um darauf zu antworten.

Stude für Hengin Steffan ließ die Anklage, die Jeckel Krause gegen ihn geführt hat, öffnen und sagt dazu: Es sei ein Vertrag gemacht worden zwischen Emerich und Jeckel Krause, dass Emerich das Geld abverdienen soll, wenn ihn Jeckel wegen Arbeit anfragt. Und wenn es wäre, dass Emerich von ihm gefragt würde und die Arbeit nicht tun könne, so solle Jeckel einen anderen suchen. Den solle Emerich bezahlen. Dafür wurde Hengin Steffan Bürge. Aber Jeckel hatte Emerich nicht gefordert. Darum vertraut Hengin darauf, Jeckel zurzeit nichts schuldig zu sein. Emerich habe auch für Jeckel gearbeitet, anteilig an den 4 Gulden. Das müsse noch abgerechnet werden. Darauf lässt Emel Ercker für Jeckel Krause festhalten, dass Hengin Steffan die Bürgschaft nicht leugnet. Er sagt weiter: Es könne sein, dass ein Vertrag gemacht wurde, wie zuvor angeführt. Nun hatte Jeckel Emerich gefordert zu Bingen und zu Ingelheim und ihn um Arbeit gebeten. Das hatte ihm Emerich alles abgeschlagen. Emerich hatte ihm auch damals berichtet, er dürfe nicht nach Ober-Ingelheim gehen, Jeckel solle ihm Geleit besorgen, dann wolle er dahin kommen und für ihn arbeiten. Darauf hatte Jeckel für ihn von Karl von Ingelheim, dem Schultheißen, Geleit erhalten und ihm das verkündet.

Registereinträge

Arbeit (arbeiten)   –   Bingen (Ort)   –   Bubenheim (Ort)   –   Buerge (Bürge, Bürgschaft)   –   Buser, Clesgin   –   Emerich (Name)   –   Finthen, Peter von   –   Fruhoff, Rudolf (Rulof)   –   Fuer, Peter   –   Geleit   –   Gutenberg(er), Clesgin   –   Hinsel, Peter   –   Ingelheim, Karl von   –   Knecht (Knechte)   –   Korn (Getreide)   –   Kraus, Jeckel   –   Malter   –   Mathes (Knecht)   –   Ober-Ingelheim (Dorf)   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Steffan, Hengin   –   Strube, N. N.   –   Stude (Name)   –   Ulmer, Henne   –   Vertrag   –