Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 141v

16.02.1497  / Donnerstag nach Invocavit

Transkription

alʃo vff rechenu(n)g entphang(en) vnd jne darnach erf(olg)t
vnd nit mit jme gerechent des hett er jme neyn
od(er) ja geheyʃchen(n) dwyl das erß allein von jme entphang(en)
hett vnd als cleʃg(in) beck(er) melt er vlmer ʃoͤll es bybreng(en)
woͤll er getrűen cleʃg(in) ʃoͤll das bewer(e)n mit dem eyde
wie recht wer das er ʃollichs Lut ʃin(er) clag nit von jme
entphang(en) hett woͤll erß ab(er) nit tűn ʃo erbuͤr er vlm(er)
das recht dar voͤr zutun hoͤfft der eins ʃoͤll zugelaiʃʃen(n)
werd(en) ʃtaltz zurecht / Stud von weg(en) cleʃg(in) beckers
redt wie vor vnd des mee nachdem vlmer cleʃg(in) beckern(n)
den eydt vfflad(en) woͤll ʃagt cleʃg(in) er wer des vrbutig vnd
woͤll das recht darumb tűn Alʃo iʃt jme ʃin tag geʃtalt
von hut zu xiiij tag(en) ʃin vnʃchult zutůn

Jtem Stud v(er)dingt ʃich als recht iʃt Bartolmus bendern(n) ʃin
Bartolm(us) wort zutun vnd ʃchuldiget wentzgis gretgin als ʃie
bender win geʃchaͤnckt hett er jr ein anzal an kann vnd ander
wentzg(in) g[r]etg(in) faʃʃung geluhen(n) des ʃtűnd jme noch ein maiʃz kann(en)
vß die Bartolm(us) jr ʃelbs geluhen hett vnd jn jr huß ge-
tragen das ʃie jme die ʃelb kann nit wider geb ʃchedt jme
ein gld hieʃch jr ja od(er) ney(n) ob nit die kan(n) alʃo jn jr
huß kome(n) wer oder nit vnd er die jr geluhen hett

Hartműts pet(er) von Swabenh(eim) v(er)dingt ʃich als recht iʃt gretg(in)
geg(en) Bartolmus bendern(n) ʃin wort zutun vnd redt es moͤcht ʃin
Bartolm(us) das gretgin vff ein zitt wer ein wirtin geweʃt alʃo hett
bender Bartolmus bend(er) vff ein abent geʃagt ʃie duͤrfft wol mee
wentzgis gretg(in) kann(e) / do ʃagt gretg(in) ʃie duͤrfft keine(r) ob der widert(eil) wit(er)
darumb an ʃie zuʃprech(e)n v(er)meint hoͤfft ʃie jme nit ʃchuldig
zuʃin er brechts dan(n) bÿ wie recht were ʃtaltz zurecht
Stud von weg(en) Bartolmus benders redt ʃin p(ar)thÿ hett der
frauwen neyn(n) oder ja vmb die meʃʃig kan(n) geheyʃch(en) hofft es
ʃoͤll erk(ann)t w(er)d(en) ʃie ʃoͤll neyn od(er) ja ʃag(en) vnd ob ʃie es nit
tun woͤll ʃin p(ar)thy ʃolichs berecht(en) das er die meʃʃig kan(n) jn
jr huß getrag(en) jr geluhen vnd wer jme noch nit wid(er)
wurd(en) hoͤfft der eins ʃoͤll ʃin / Hartmuts peter vonn

Übertragung

so gegen Rechnung empfangen und danach den Anspruch eingeklagt und nicht mit ihm abgerechnet. Er fordert von ihm ein Nein oder Ja, weil er es allein von ihm empfangen habe. Und wenn Clesgin Becker anführt, er, Ulmer, solle den Beweis erbringen, so vertraue er darauf, Clesgin solle das bestätigen durch den Eid, wie es Recht ist, dass er es gemäß seiner Klage nicht von ihm empfangen habe. Wolle er es aber nicht tun, so sei Ulmer bereit, das zu beeiden. Einer solle zum Eid zugelassen werden. Das legt er dem Gericht vor. Stude für Clesgin Becker sagt wie zuvor und weiter: Nachdem Ulmer Clesgin Becker den Eid aufladen wolle, sagt Clesgin, er sei dazu bereit und wolle den Eid leisten. Darauf ist ihm ein Termin gesetzt in 14 Tagen, den Unschuldseid zu leisten.

Stude hat sich verpflichtet, für Bartholomeus Bender vor Gericht zu reden. Und er beschuldigt Gretgin Wentzgis: Als sie Wein ausgeschenkt hat, da hatte er ihre eine Anzahl an Kannen und anderen Gefäßen geliehen. Davon stehe ihm noch eine Maß-Kanne aus, die ihr Bartholomeus selbst geliehen und in ihr Haus getragen habe. Dass sie ihm die Kanne nicht wiedergebe, das schade ihm einen Gulden. Er fordert von ihr ein Ja oder Nein, ob die Kanne nicht so in ihr Haus gekommen sei oder nicht und er ihr die geliehen hätte.

Peter Hartmut von Schwabenheim hat sich verpflichtet, für Gretgin gegen Bartholomeus Bender zu reden und sagt: Es könne sein, dass Gretgin eine Zeit lang eine Wirtin war. Da hatte Bartholomeus Bender an einem Abend gesagt, sie brauche mehr Kannen. Da sagte Gretgin, sie brauche keine. Wenn die Gegenseite sie weiter deswegen anzuklagen meine, so hofft sie, ihm nichts schuldig zu sein, er bringe denn den rechtmäßigen Beweis bei. Das legt sie dem Gericht vor. Stude für Bartholomeus Bender sagt: Seine Partei hat von der Frau ein Nein oder Ja wegen einer Messing-Kanne gefordert. Er hofft, es solle erkannt werden, sie solle Nein oder Ja sagen. Und wenn sie es nicht tue, so wolle seine Partei das beeiden, dass er die Messing-Kanne in ihr Haus getragen und ihr geliehen habe und er sie noch nicht zurückerhalten habe. Er hofft, das solle so sein. Peter Hartmut für

Registereinträge

Abend   –   Becker, Clesgin   –   Bender, Bartholomeus   –   Eidesleistung   –   Frau (Frau)   –   Hartmud, Peter   –   Haus (Gebäude)   –   Kanne (Behältnis)   –   Mass (Maß, Maßeinheit)   –   Messingkessel   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Schwabenheim (Dorf)   –   Stude (Name)   –   Ulmer, Henne   –   Unschuld (unschuldig)   –   Wentzgis, Grete (Gretgin)   –   Wirt (Gastwirt)   –