xiiij tagen antwort zur clag zu geben(n)
Jtem rudiger v(er)dingt ʃich als recht iʃt Richartshen dem 
Rychartshen der g(ra)benmecher ʃin wort zutun redt Engelnhen hett jne 
grabenmech(er) vff ein zitt geʃchuldiget jn derʃelb(en) ʃchuldigung hett ʃich 
Engelnhenn(e) engelnhen vff kond gezogen wer auch zur kond gewyʃt 
nű begert der grabenmecher mitrecht zubeʃcheyden ob er 
auch ʃin konde gefurt hett / S(e)n(tent)ia neyn dz v(er)bott Rudyg(er) von 
des g(ra)benmechers weg(en) vnd fragt ob er nit des getan zu- 
ʃprochs von Jme erledigett wer S(e)n(tent)ia ja diʃer zitt / gefragt 
nach dem coʃt(en) S(e)n(tent)ia Ja / gefragt qu(ando) S(e)n(tent)ia hodie 
Jtem heynrich von Colln ʃchulth(eiß) zu heddeßheim Hait ʃich v(er)[ding]t 
philips vonn als recht iʃt philipʃen von Ockenh(eim) ʃin wort zutun vnd 
Ockenheym ließ ein gerichts brief Leʃen beʃagen viiɉ gld gelts etc des 
dat(um) ʃteht vff Sampʃt(ag) ʃa(nc)t niclas tag anno M cccc xciiij 
Begert ʃoliche gut(er) lut deʃʃelb(en) briefs vff gerhart knebeln(n) 
vff zuholn / Daruff gerhart knebel redt er begert vom 
widerteyl zu oͤffen war vor er die gut(er) vffholn woͤll vnd 
wes jme vßʃtund / Sagt der Schul(theiß) von weg(en) ockenheyms 
vor iiɉ gld gelts ʃo jme von diʃem jar vßʃtund(en) / Daruff 
redt gerhart er ʃtund vor mit phil(ipp) von ockenh(eim) vor den 
dryen jm recht(en) vnd ʃo er derʃelb(en) clag nit ledig wer Hoͤfft 
er jme ytzt zur zitt zűantw(or)t(en) nit ʃchuldig zu ʃin vnd 
ʃoͤlt jne nit mit zweyn recht(en) ʃuchen Daruff heynrich 
von coͤln von weg(en) ockenheyms redt wes er mit 
gerhart(en) vor den dryen zu ʃchicken hett ging diß ʃach nuʃt 
an dan(n) er begert der offholung vor die vßʃtende huͤrige 
gult hofft der richt(er) ʃoͤll jne dar zu wyʃen dwyl die gut(er) 
jm brieff beʃtempt wern vor diʃem gemeynd(en) ʃitzend(en) 
gericht v(er)legt vnd v(er)vnderpfaͤdt vnd die v(er)ʃchribung 
auch vßtrůckt das man(n) wider vor ʃolichem gericht 
ʃo man(n) an der gult ʃuͤmig wurde die gutt(er) vfholn ʃoͤll 
dem nach begert ockenh(eim) den vnderpfand(en) vor ʃin vßʃtende 
huͤrig gult nachzukomen(n) ʃtaltz zurecht Daruff gerhart
14 Tagen, um auf die Klage zu antworten.
Rudiger hat sich verpflichtet, für Henne Rychart, den Grabenmacher, vor Gericht zu reden und sagt: Henne Engel hatte ihn vor einiger Zeit beschuldigt. In der Anklage hatte sich Henne Engel auf Zeugen berufen. Es wurde ihm auch die Zeugenbeibringung gewiesen. Nun fordert der Grabenmacher den Rechtsbescheid, ob er auch seine Beweise geführt habe. Urteil: Nein. Das hat Rudiger für den Grabenmacher festhalten lassen und fragt, ob er nicht von der Anklage freigesprochen sei. Urteil: Ja, zurzeit. Gefragt nach den Kosten. Urteil: Ja. Gefragt: Wann? Urteil: Noch heute.
Heinrich von Köln, der Schultheiß zu Heddesheim, hat sich verpflichtet, für Philipp von Ockenheim vor Gericht zu reden. Und er ließ eine Gerichtsurkunde verlesen, die handelt von 7 ½ Gulden Geld usw. mit dem Datum Samstag 6. Dezember 1494. Und er fordert die Güter gemäß der Urkunde von Gerhard Knebel einzuziehen. Darauf sagt Gerhard Knebel: Er fordere von der Gegenseite, dass sie eröffne, weswegen sie die Güter einziehen wolle und was ihnen ausstehe. Da sagt der Schultheiß für Ockenheim: Wegen 2 ½ Gulden Geld, die ihm von diesem Jahr noch ausstehen. Darauf redet Gerhard: Er stehe mit Philipp von Ockenheim vor dem Dreier im Rechtsaustrag. Und solange er nicht von dieser Klage frei sei, hofft er, dass er nicht schuldig sei, ihm jetzt zu antworten. Und er solle ihn nicht mit zwei Gerichten angreifen. Darauf sagt Heinrich von Köln für Oppenheim: Was er mit Gerhard vor dem Dreier zu tun habe, das betreffe diese Sache nicht. Denn er fordere die Einziehung wegen der Ausstände an jährlicher Gülte. Und er hofft, der Richter soll ihn darin weisen, weil die Güter in der Urkunde bestimmt sind und vor diesem, allgemeinen und sitzendem Gericht verlegt und verpfändet wurden. Und die Verschreibung drücke auch aus, dass man wieder vor diesem Gericht die Güter einziehen solle, wenn man an der Gülte säumig würde. Daher fordere Ockenheim, an die Pfänder wegen den Ausständen an der jährlichen Gülte greifen zu können. Das legt er dem Gericht vor. Darauf sagt Gerhard:
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 116v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-116v-1/pagination/12/?cHash=2112ab2efc904fa22e28adc19f04b40e (Abgerufen am 31.10.2025)