Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 111

18.08.1496  / Donnerstag nach assumptio Mariae

Transkription

ʃich beruͤffen(n) vnd appelliert(en) an vnd vor vnʃ(e)r(e)n gnedigʃt(en) h(e)rn
den pfaltzg(re)uen etc ʃiner gnad(en) hofricht(er) vnd redhe mit furbehaltu(n)g
alles des gehn das ʃich von recht od(er) gewonheyt zu ein(er) appella-
tion erheynʃcht vnd gepurt begert(en) domit zum erʃten[a] zum
zweÿt(en) zum dritt(en) mit vlys vliʃʃiger vnd aller vliʃʃigʃt
ap(osto)los vnd abʃcheyt s brieff / woͤlt(en) auch diß ap(pe)l(lati)on mit dem
Richt(er) vnd allen vmbʃtend(en) p(ro)teʃtiert vnd bezuͤgt vnd dem wid(er)t(eil)
ytzt zugen v(er)künt hab(e)n Begert(en) vom Richt(er) ap(osto)los zu geʃten(n)
jʃt jne geʃtand(en) was recht iʃt

erf(olg)t Jtem Rudig(er) exp(ar)te Sniderhen erf(olg)t pfefferhen den jung(en) vfs buch

erf(olg)t p b Jtem lupis cles erf(olg)t eboltg(in) vfs buch vnd hait • p • b •

Jtem der alt hetzel erk(enn)t philips von Ockenheim xxiiij gld
wÿe nach volgt jtem zu nehʃt komende Martini zwen
gld vnd vort(er) alle martinj die nehʃt(en) nachein volgend(en)
zwen gld vß zuricht(en) vnd zubezaln biʃʃolang die xxiiij gld
obemelt gantz v(er)nugt(en) vnd Bezalt ʃindt welches ziel er
erk(ann)t no(ta) nit hilt ʃo ʃal vnd mag philips von ockenh(eim) die gutt(er) mit
ey(n) bod(en) vffhol(e)n die dan(n) vor jm gerichtsbuch v(er)zeychent ʃten(n)
in der v(er)legung ʃo hetzel philipʃen von ockenh(eim) oder ʃynem
momp(ar) v(er)lacht hait vnd wereʃʃach das ʃolich gutt(er)
vff geholt wurd(en) ʃo ʃoͤll vnd will jne phil(lip) von ockenh(eim) jn
xiiij tag(en) nit farn ʃo ferre das hetzel bynnen ʃolich(er) zitt das
hauptgelt darvoͤr die guͤt(er) vffgeholt wern ʃampt dem ge-
richts coʃt(en) vßrecht

• p • b • Jtem wernhers cles hait pfand beret vff Ebolt(en)

Jtem hartmuts peter hait ʃich v(er)dingt ut jur(is) jacob von hor
Jacob horwil(er) wyler ʃin wort zutun vnd fragt nach dem wernhers cles geg(en)
wernhers cles jme in coʃt(en) gewyʃt wer vnd den nit vßgeracht ob er jne
nit erf(olg)t hett S(e)n(tent)ia ja / dz v(er)bott er vnd hat pfand vff jme beret

Jtem Stude v(er)dingt ʃich wernh(er)s cleʃen ʃin wort zutun vnd fragt
nachdem er vor v(er)gangn(er) zitt Jacoben horwylern jm recht(en)
erwonnen hett ʃtund jme ʃin gerichts coʃt(en) noch vß ob er jme den nit
wider geben ʃoͤll S(e)n(tent)ia ja ʃi ita eʃt / v(er)bott er vnd fragt qu(ando) S(e)n(tent)ia hodie

pfefferhen Jtem Stude v(er)dingt ʃich ut jur(is) pfefferhen als momp(ar) ʃchuchma(n)s
finth fyhen ʃin wort zutun / als am nehʃt(en) gericht ein vrt(eil) zuʃchen

[a] Der Anfangsbuchstabe ist über ein »z« geschrieben.

Übertragung

haben Berufung eingelegt und appellieren an unseren gnädigsten Herrn den Pfalzgrafen usw. oder vor seiner Gnaden Hofrichter und Räte und behalten sich all das vor und fordern, was ihnen aus Recht oder Gewohnheit für eine Appellation gebührt. Damit fordern sie zum ersten, zum zweiten und zum dritten, mit Fleiß, fleißiger und am allerfleißigsten den Send- und Abschiedsbrief. Und sie wollen auch die Appellation vor dem Richter und den Schöffen verkündet und der anwesenden Gegenpartei bekannt gemacht haben. Sie fordern vom Richter, ihnen den Sendbrief zu gestehen. Es wurde ihnen zugestanden, was Recht ist.

Rudiger für Henne Snider hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Henne Pfeffer den Jungen, auf das Buch.

Clese Lupis hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Ebalt und Pfändung gefordert gemäß dem Buch.

Der alte Hetzel erkennt an, Philipp von Ockenheim 24 Gulden zahlen zu müssen in folgender Weise: am kommenden Martini 2 Gulden und weiter an Martini die nächsten Jahre jeweils 2 Gulden bezahlen und entrichten, bis die 24 Gulden völlig bezahlt sind. Und wenn er einen Termin nicht halten würde, dann kann Philipp von Ockenheim die Güter mit einem Boten einziehen, die dafür im Gerichtsbuch als Sicherheit stehen und die Hetzel Philipp von Ockenheim oder seinem Bevollmächtigten hinterlegt hat. Und wäre es, dass die Güter eingezogen würden, so soll und will Philipp von Ockenheim 14 Tage lang darauf nicht fahren, so dass Hetzel in dieser Zeitspanne das Hauptgeld, für welches die Güter eingezogen wurden, samt den Gerichtskosten noch bezahlen könne.

Clese Werner hat Pfändung gefordert gegenüber Ebalt.

Peter Hartmut hat sich verpflichtet, für Jakob von Horrweiler vor Gericht zu reden und fragt: Nachdem Cles Wernher verurteilt wurde, die Kosten zu tragen und die nicht erstattet habe, ob er gegen ihn nicht den Anspruch eingeklagt habe. Urteil: Ja. Das hat er festhalten lassen und Pfändung gefordert.

Stude hat sich verpflichtet, für Clese Wernher vor Gericht zu reden und fragt: Nachdem er vor einiger Zeit gegen Jakob Horrweiler vor Gericht gewonnen hätte, so stehen die Gerichtskosten noch aus. Ob er ihm die nicht wiedergeben soll. Urteil: Ja, so ist es. Das lässt er festhalten und fragt: Wann. Urteil: Heute.

Stude hat sich verpflichtet, für Henne Pfeffer als Bevollmächtigten von Fihe Schuhmann vor Gericht zu reden: Am vergangenen Gerichtstag ist ein Urteil zwischen

Registereinträge

Abschiedbrief   –   Apostel (Bericht)   –   Appellation   –   Aufholung (aufholen)   –   Bote (Boten)   –   Ebalt (Ebolt)   –   Gerichtskosten   –   Hartmud, Peter   –   Hetzel, N. N.   –   Hofrichter (pfalzgräfliche)   –   Horrweiler, Jakob (von)   –   Lupis, Clese   –   Martinstag (Martini)   –   Ockenheim, Philip von   –   Pfalzgrafen bei Rhein   –   Pfeffer, Henne (Hans)   –   Protestation (protestieren)   –   Rat (Pfalzgrafen)   –   Richter (richterlich)   –   Ruediger (Rudiger) (Name)   –   Schneider, Henne   –   Schuhmann, Fihe   –   sententia   –   Stude (Name)   –   Urteil   –   Werner, Clese   –