Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 109

23.06.1496  / Donnerstag vor Johan Baptiste

Transkription

bis vff iiɉ gld

wernh(er)s cles Jtem Hans Rampfus hait ʃich v(er)dingt wernhers cleʃen ʃin
Barbel Jacob hor- wort zutun vnd ʃchuldiget Barbeln Jacob horwylers frawen(n)
wylers magt wie das ʃie ʃin(er) frawen Erbfall jnhett welches erbfall
vff cleʃen von ʃiner frawe(n) vfferʃtorben wer daʃʃie jm ʃolich
teyl ʃo vil jme eygent hervʃʃe(r) geb ʃchedt jme c gld daruff
Jacob horwyler als ʃin(er) frawen hendel(er) vnd vorweʃe(r) begert
ʃchub vnd tag vff die clage zuantw(or)t(en) / alʃo iʃt jme ʃchub
vnd tag geben von hut zu xiiij tag(en) zur clag zu antw(or)t(en)

wernhers cles Jtem wernhers cles ʃchuldiget Stiln petern fruoffs Hanʃen(n) wie
das ʃichs vff ein zitt gefugt hett das er cles jn des amptmans
Stillenpet(er) gewalt zu oppenheim geweʃt / wern die zwen jn ʃin huß
fruoffs Hans komen(n) do wer ʃin Sone vff ey(n) bett geleg(en) daʃʃelbig bett eyn
arck koͤʃt xv alb vnd ein budde wer eins gld werdt vß
ʃynem huß getrag(en) das v(er)ʃetzt oder verkawfft metzelhenn(e)
vber das er nit wuʃt pf od(er) hlr das er jne ʃchuldig
were geweʃt oder daʃʃie ycht vff jne erlangt hett(en) jn kein
wegk daʃʃie jme ʃolich pfand nit wider jnʃtelt(en) jn ʃin
gewar ʃchedt jme von jr iglich(em) x gld begert des jr
richtlich antw(or)t Darvff Stylnpet(er) vnd fruoffshans hab(e)n
ʃchub vnd tag von hut zu xiiij tag(en) jr antwort zur clag zu g(eben)
ambo p(ar)tes v(er)bott

wernh(er)s cles Jtem Contz behem(er) redt als wernh(er)s cles jne als ey(n) momp(ar)
Contz behem(er) Steffans hanʃen geʃchuldigett hett / der ʃelb(en) ʃchult in der clag v(er)melt
geʃtund er nit ʃoͤnd(er) es wer ein jrrung dar jnn dan(n) adam ʃlomp(en)
ʃelig hett ein vertrag mit jme gemacht das er jme jars ʃoͤlt win
geben das hett er getan ein jar od(er) vier nű hett er in abweʃen
adam ʃlomp(en) ʃelig(en) als der von doit abgang(en) wer jn byweʃen
etlicher lude grechent mit der ʃloͤmpin / nű begert er contz behem(er)
das Hans der ʃelb(en) ʃloͤmpin hußwirt ʃo vil thett vnd fugt ʃich by
die frund ʃo doby geweʃt wer(e)n vnd ʃlug jme ʃolichs wes
er gereycht hett(en) an der ʃchult ab wes dan(n) die frunde erkent(en)
das er noch wyter ʃchuldig wer woͤlt er jme nah(er) tun vnd
erbut ʃich domit mit jme zu rechen Hofft er ʃoll der rechnu(n)g
jngen Dar zu cles redt er geʃtund nit das die frűnd doby
geweʃt wern vnd ʃo Contz behem(er) die frund melt die ʃoͤll

Übertragung

Hans Rampfuß hat sich verpflichtet, für Cles Werner vor Gericht zu reden. Und er beschuldigt Barbel, die Frau von Jakob Horrweiler: Dass sie seiner Frau einen Erbfall vorenthält. Der Erbfall sei an Cles von seiner Frau her anerstorben. Das sie ihm den Teil, so viel ihm gehöre, nicht herausgebe, das schade ihm 100 Gulden. Darauf hat Jakob Horrweiler als Handelnder für seine Frau und Verweser Aufschub gefordert und seine Termine, um auf die Klage zu antworten. Darauf ist ihm Aufschub und sein Termin in 14 Tagen gegeben worden, um auf die Klage zu antworten.

Cles Werner beschuldigt Peter Still und Hans Fruhoff: Dass es sich vor einiger Zeit ergeben habe, dass er, Cles, in der Gewalt des Amtmannes zu Oppenheim war. Da wären die zwei in sein Haus gekommen. Da habe sein Sohn auf einem Bett gelegen. Das Bett, ein Kastenbett im Wert von 15 Albus und eine Bütte, die einen Gulden wert war, die haben sie aus seinem Haus getragen. Das haben sie versetzt oder verkauft an Henne Metzel. Und er wüsste nicht, dass er ihnen Pfennige oder Heller schuldig gewesen sei oder dass sie etwas gegen ihn erlangt hätten auf irgendeinem Weg. Und dass sie ihm diese Pfänder nicht wieder zustellen, das schade ihm von jedem von ihnen 10 Gulden. Und er fordert von ihnen eine Antwort vor Gericht. Darauf haben Peter Still und Hans Fruhoff Aufschub und ihren Termin in 14 Tagen, um auf die Klage zu antworten. Von beiden Parteien festgehalten.

Contz Beheimer sagt: Cles Wernher als ein Bevollmächtigter von Hans Steffan hat ihn beschuldigt. Diese Schuld, die er in der Klage anführt, die gesteht er nicht. Sondern es sei eine Irrung darin. Denn der verstorbene Adam Slomp hätte einen Vertrag mit ihm gemacht, dass er ihm jährlich Wein sollte geben. Das habe er getan ein Jahr oder vier. Nun hatte er in Abwesenheit des verstorbenen Adam Slomp, als er tot war, in Anwesenheit etlicher Leute mit der Slompin abgerechnet. Nun fordert er, Contz Beheimer, dass Hans, der jetzige Ehemann der genannten Slompin, sich an die Absprachen mit der Slompin halte. Und er beruft sich auf die Freunde, die dabei waren. Und er schlug ihm vor, was er abgerechnet hatte an der Schuld, wenn die Freunde erkennen, dass er ihm noch weiteres schuldig sei, so wolle er es ihm geben. Und er ist bereit abzurechnen, in der Hoffnung, er solle auf die Abrechnung eingehen. Dazu sagt Cles: Er gestehe nicht, dass die Freunde dabei waren. Und wenn sich Contz Beheimer auf Freunde beruft, so solle

Registereinträge

Amtmann (Oppenheim)   –   arck   –   Beheimer, Contz   –   Bett (Möbelstück)   –   Erbschaftsangelegenheit   –   Frau (Frau)   –   Freund (Freundschaft)   –   Fruhoff, Hans   –   Haus (Gebäude)   –   Hauswirt   –   Horrweiler, Barbel   –   Horrweiler, Jakob (von)   –   Irrung   –   Metzel, Henne   –   Oppenheim (Stadt)   –   Pfennig (pf)   –   Rampfuß, Hans   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Slomp, Adam   –   Sohn (Söhne)   –   Steffan, Hans   –   Still, Peter   –   Verpfändung   –   Vertrag   –   Verwandte   –   Verweser   –   Wein (Wein)   –   Werner, Clese   –