Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 091v

10.09.1495  / Donnerstag nach nativitas Mariae

Transkription

peter bechtolff Stude hait ʃich v(er)dingt als recht iʃt peter Bechtolff(en) ʃin wort
Swarten contz zuthun vnd ʃchuldiget Swartzen contzen wie das contz hab
lemer vmb jne kaufft vnd ʃij jme xj alb daran ʃchuldig
blib(en) das er jme die nit geb od(er) erk(enn)t noc(et) ein gld begert
des ʃin richtlich antwort Daruff Swartzencontz hat ʃchub
vnd tag xiiij t(age) ʃin antwort zur clag zugeb(e)n ambo v(er)bott

p • b • Jtem Swartzenhen Hait p b vff debolt(en)

erf(olg)t Jtem cleʃgin gutenberg(er) erf(olg)t claßhen vffs buch

cleʃg(in) boͤʃʃer Jtem zoͤrn hait ʃich v(er)dingt als recht iʃt cleʃgin webern(n) als mo(m)p(ar)
hetzel philips von Ockenheyms vnd redt wie jme hetzel Jars
vj gld gelts ʃoͤlt geb(e)n dar vor legen alle die gut(er) die hetzel
hett in Richs gericht erʃucht od(er) vnerʃucht ʃolich gult wu(r)de
jme nit / vnd begert mit recht zubeʃcheid(en) ʃo die gut(er) noch zu
ʃin Hand(en) ʃtund ob er ʃie nit moͤcht zu jme nemen(n) S(e)n(tenti)a ʃi ita
eʃt ʃo mag erß thun / vnd hait ban(n) vnd fried(en) darub(er)

Jtem hartmuͤtzs pet(er) hait ʃich v(er)dingt als recht iʃt Contz behe-
megelshen mern(n) ʃin wort zutun vnd Ließ öffen wie megelshen contzen
contz behem(er) angeclagt hett auch die antwort vnd das vrteyl vnd redt
vort(er) megelshen(n) wer ein bybrengung vffgelad(en) begert er
mitrecht zubeʃcheid(en) ob auch megelshen derʃelb(en) bybrengung
nach kome(n) wer ut jur(is) Daruff Stud v(er)dingt ʃich als
recht iʃt megelshen ʃin wort zuthun vnd redt es wer ein
vrteyl gang(en) jnhalts buchs do ʃoͤll er vff den xiiijt(en) tag
ʃin tag v(er)hut hab(e)n wer er vber der Ho<e>he geweʃt vnd ku<%>nt
den tag do zűmal nit erlang(en) vnd Hett contzen ʃin coʃt(en)
wider gebot(en) vnd wer das noch butig vnd darumb hett
er den erʃt(en) Handel laʃʃe(n) ligen vnd jme von newem zu
geʃpr(ochen) vnd hofft megelshen Contz ʃoͤll jme vff den nűen
zuʃpr(uch) antwort(en) vnd ʃin vorgelitt(en) coʃt(en) wid(er) nemen(n)
vnd ʃtaltz zu recht Hartmuts pet(er) von weg(en) contz behemers
Hofft ʃo er der bybrengung nit nachkome(n) wer ʃo ʃoͤlt er vom
cleg(er) entbroch(e)n ʃin vnd begertz mitrecht Stud von weg(en)
megelshen(n) redt er hett contzen vor ledig gezelt der erʃt(en) clag
vnd zelt jne noch ledig / vnd hoͤfft er ʃoͤl ʃin coʃt(en) wid(er) neme(n)
vnd jme von newem antwort(en) vnd ʃtaltz zu recht / Hart-

Übertragung

Stude hat sich verpflichtet, für Peter Bechtolff vor Gericht zu handeln. Und er beschuldigt Contz Swartz: Contz Swartz habe Lämmer von ihm gekauft und sei ihm 11 Albus daran schuldig geblieben. Dass er ihm die nicht gebe oder anerkenne, das schade ihm einen Gulden. Und er fordert von ihm eine Antwort vor Gericht. Darauf erhält Contz Swartz Aufschub und seinen Termin in 14 Tagen, um auf die Klage zu antworten. Beide festgehalten.

Henne Swartz hat Pfänder gefordert gegen Debolt.

Clesgin Gutenberg hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Henne Cleß auf das Buch.

Zorn hat sich verpflichtet, für Clesgin Weber als Bevollmächtigten von Philipp von Ockenheim vor Gericht zu reden und sagt: Dass ihm Hetzel jährlich 6 Gulden an Geld geben soll. Dafür liegen alle Güter, die Hetzel im Reichsgericht hat, als Pfänder, beklagt oder frei. Die Gülte erhalte er nicht. Und er fordert den Gerichtsbescheid, da die Güter noch in seinem Besitz sind, ob er sie nicht wieder an sich nehmen könne. Urteil: Ja, wenn es so ist, kann er es tun. Und er hat Bann und Frieden darüber.

Peter Hartmut hat sich verpflichtet, für Contz Beheimer vor Gericht zu reden. Und er ließ das Buch öffnen, wie Henne Megel Contz angeklagt hat, auch die Antwort und das Urteil. Und er redet weiter: Henne Megel wäre der Beweis aufgeladen worden. Er fordert den Gerichtsbescheid, ob Henne Megel der Beweislegung nachgekommen sei, wie es rechtmäßig ist. Darauf hat Stude sich verpflichtet, für Henne Megel vor Gericht zu reden und sagt: Es sei ein Urteil ergangen gemäß dem Buch. Er solle am 14. Tag seinen Termin gewahrt haben. Er war aber über der Höhe gewesen und konnte seinen Termin nicht wahrnehmen. Und er hatte Contz seine Kosten erstatten wollen und ist immer noch dazu bereit. Und deshalb habe er die erste Streitsache liegen lassen und ihn von neuem angeklagt. Und er, Henne Megel, hofft, dass Contz ihm auf die neue Anklage antworten soll und die zuvor erlittenen Kosten an sich nehmen soll. Das legt er dem Gericht vor. Peter Hartmut hofft für Contz Beheimer, dass er der Beweislegung nicht nachgekommen wäre. Daher solle er vom Kläger freigesprochen sein. Das fordert er vom Gericht. Stude für Henne Megel sagt: Er hätte Contz als frei erklärt in der ersten Klagesache und erklärt ihn jetzt noch für frei. Und er hofft, dieser solle die Kosten an sich nehmen und ihm von neuem antworten. Das legt er dem Gericht vor.

Registereinträge

Bann und Frieden (Paarformel)   –   Bechtolff, Peter   –   Beheimer, Contz   –   Buser, Clesgin   –   Claß, Henne   –   Debolt   –   Guelt (Gült)   –   Gutenberg(er), Clesgin   –   Hand (Hände)   –   Hartmud, Peter   –   Hetzel, N. N.   –   Hoehe (Höhe/Taunus)   –   Lamm   –   ledig (ledigen)   –   Megel, Henne   –   Ockenheim, Philip von   –   Reichsgericht (Ingelheim)   –   sententia   –   Stude (Name)   –   Swartz, Contze   –   Tag wahren (verhüten)   –   Urteil   –   Weber, Clesgin   –   Zorn, N. N.   –