Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 079v

30.04.1495  / Donnerstag nach Quasi modo geniti

Transkription

ob er neyn ʃagen woͤll er jne zug(en) mit als vil oͤrtt(en) geʃell(en)
er der haben moͤcht vlme(r) hait ʃchub xiiij tag ambo v(er)bott

wernh(er)s cles Wernhers cles ʃchuldigett Steffans hanʃen wie das ʃin voͤrfar
adam ʃlomp ʃelig von ʃint weg(en) geliberth haben ʃoͤll Johan
Steffans Hans francken zu mentz viij gld dz er ʃol(e) gelt nit noch hut
des tags libert als ein nachfar adam ʃlompen noc(et) xl gld
Steffans hans hat Schub xiiij t(age) ambo v(er)bott

cleʃg(in) beck(er) Cleʃgin becker von Swabenh(eim) ʃchuldiget diel geyßpeßheym(er)
das er jme alle Jar pflichtig zugeben ʃij j malt(er) korn gult
diel geyßpeßheym(er) der ʃtund(en) jme iij malt(er) v(er)ʃeʃß vß gehantreycht(er) gult
ʃolichs geb er Jme nit / begert darumb von Jme Ja od(er) ney(n)
ob erß jme ʃchult ʃij od(er) nitt Diel geyßpeßheym(er) hat ʃchub
xiiij tag zu antwort(en) ambo v(er)bott

Ebenheng(in) von Swabenheym ʃchuldigett Heyl mullern(n)
Ebenheng(in) das er Jne vff ein zitt gebet(en) hab ʃin burg zu ʃin vor
heyl mull(er) j malt(er) Erbeß vor xxxij alb gein pfefferhen zu Jngelnh(eim)
ʃij er alʃo ʃin burg word(en) das er jne nű nit Ledig maͤch
ʃchadt jme noch als vil / Darvff heyl mull(er) redt er
wer des vffgemeʃʃe(n) ʃchadens vnʃchuldig / dan(n) er hett
mit Ebenheng(in) gerechent vnd jme iɉ ame wins geben
vnd eine muͤle das er ʃin geʃell ʃoͤll ʃin vnd ebenheng(in)
ʃij jme xviij alb daran ʃchult bliben / darumb geʃtund
er jme der cl(age) nit erbrechtz dan(n) by als recht wer
Daruff Ebenheng(in) redt er hab Jme der Erbeß halb(en) zu
geʃpr(ochen) vnd kein(er) ander ʃach halb(en) er hab auch nit mit
jme der Erbeß halb(en) gerechent ʃonder wes er mit Jme
gerechent hab Ließ er ytzt vor ʃin wert ʃten dan(n) darumb
wer vort(er) recht vnd geʃtund jme kein(er) rechenʃchafft be
rurn die erbeß vnd hieʃch jme ʃin(er) clag richtlich antw(or)t
Daruff heyl mull(er) redt er geʃtund ebenHeng(in) nit das
er jme etwas der erbes Halb(en) ʃchuldig wer dan(n) ʃie hett(en)
mit ein gerechent vnd woͤll es by ʃin(er) vorig(en) v(er)-
Ad ʃocios f(a)c(tu)m antw(or)t laʃʃen ambo zu recht geʃtalt

Übertragung

Und wenn er Nein dazu sagen wolle, so wolle er es ihm beweisen mit so vielen Wirtshausgesellen, wie er sie haben mag. Ulmer hat Aufschub erbeten. 14 Tage. Beide festgehalten.

Cles Werner beschuldigt Hans Steffan: Dass sein Vorfahr, der verstorbene Adam Slomp, für ihn Johann Franck zu Mainz 8 Gulden Geld hätte liefern sollen. Dass er als Nachfahre von Adam Slomp das Geld nicht noch heute am Tag liefert, das schade ihm 40 Gulden. Hans Steffan hat Aufschub erbeten. 14 Tage. Beide festgehalten.

Clesgin Becker von Schwabenheim beschuldigt Diel Geißpisheimer: Dass er ihm jährlich 1 Malter Korn an Gülte pflichtig sei. Davon ständen noch angesammelte Schulden von 3 Maltern aus, welche in die Hand zu reichen sind. Deshalb fordert er von ihm ein Ja oder Nein, ob er es ihm schuldig sei oder nicht. Diel Geispißheim erhält 14 Tage Aufschub zum Antworten. Beide festgehalten.

Hengin Eben von Schwabenheim beschuldigt Heil Müller: Dass er ihn vor einiger Zeit gebeten habe, sein Bürge zu sein für 1 Malter Erbsen für 32 Albus gegenüber Henne Pfeffer zu Ingelheim. So ist er sein Bürge geworden. Dass er ihn nun nicht befreit davon, das schade ihm ebenso viel. Darauf redet Heil Müller: Des angelaufenen Schadens sei er unschuldig. Denn er habe mit Hengin Eben abgerechnet und ihm 2 Ohm Wein gegeben und eine Mühle, dass er sein Geselle sein solle. Und Hengin Eben sei ihm 18 Albus daran schuldig geblieben. Darum gestehe er ihm die Klage nicht. Es sei denn, er brächte einen rechtmäßigen Beweis bei. Darauf sagt Hengin Eben: Er habe ihn wegen der Erbsen angeklagt und wegen keiner anderen Sache. Er habe auch nicht mit ihm wegen der Erbsen abgerechnet. Sondern das, was er mit ihm abgerechnet habe, das ließe er jetzt außen vor. Das wäre eine andere Rechtssache. Und er gesteht ihm keine Abrechnung wegen der Erbsen. Und er fordert von ihm eine Antwort vor Gericht. Darauf redet Heil Müller: Er gestehe Hengin Eben nicht, dass er ihm wegen der Erbsen etwas schuldig sei. Denn sie hätten miteinander abgerechnet. Und er wolle es bei der vorherigen Antwort lassen. Beide dem Gericht vorgelegt. An das Vollgericht gegeben.

Registereinträge

Becker, Clesgin   –   Buerge (Bürge, Bürgschaft)   –   Eben, Hengin   –   Erbsen   –   Frank, Johan   –   Geißpisheimer, Diel   –   Geselle (Gesellin)   –   Guelt (Gült)   –   Ingelheim (Dorf)   –   Korngülte   –   ledig (ledigen)   –   Mainz (Stadt)   –   Malter   –   Muller, Heil   –   Nachfahre   –   Ohm   –   Ort (Schankstube)   –   Pfeffer, Henne (Hans)   –   Rechenschaft   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Schwabenheim (Dorf)   –   Slomp, Adam   –   Steffan, Hans   –   Ulmer, Henne   –   Unschuld (unschuldig)   –   Vollgericht   –   Vorfahren   –   Wein (Wein)   –   Werner, Clese   –