Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 068v

12.02.1495  / Donnerstag nach Scholastice

Transkription

ʃchuldig mög er jne mit recht furnemen(n) vnd ʃtaltz zurecht
Stud von weg(en) megelshen redt wie vor vnd des mee
das contz beheme(r) bybrecht das ʃie vff ʃontags fyhen erbe(n) vff
geholt wer vnd ʃtaltz zurecht wie vor Rampfus von
weg(en) contz behemers hat es auch wie vor zu recht geʃtalt
zuʃchen Contz behemern(n) vnd megelshen nach jr beyd(er)
S(e)n(tent)ia furbreng(en) vnd rechtʃetzen S(e)n(tent)ia Brengt megelshen by das
die wieʃe Sontags fyhen geweʃt ʃol vort(er) beʃcheen was
recht ʃin wirdt das v(er)bott Contz behem(er) / megelshen fragt
qu(ando) S(e)nt(ent)ia in xiiij tag(en) et vltra ut mor(is) ambo v(er)bott

Rudig(er) hait ʃich v(er)dingt fruoffs cleʃg(in) von kydderich jn
fruoffs cleʃg(in) ʃin wort vnd ʃchuldiget pet(er) finthen er wer jme ʃchult
pet(er) finth xij alb mi(n)(us) j d das er jme ʃolich gelt nit geb od(er) erk(enn)t
noc(et) ein gld begert des ʃin richtlich antwort
Daruff peter finth antwort wie das ʃie zwen mit ey(n)
zuʃchick(en) gehabt haben vmb ein gld oder vj vnd hab jme
die vnd(er)hant geben(n) an gelt vnd wert vnd jme auch
angezeichent wie erß jme gereicht hab bis das die Som(m) by
nahe bezalt word(en) ʃij darnach hab(e)n ʃie gutlich gerechent /
ʃij er jme ʃchuldig bliben vj alb ʃijen auch alʃo von ein
geʃchid(en) vnd hab auch darnach das and(er) vßgedilgt was
er jme gereicht hab / darnach ʃij cles vber viij tag kome(n)
vnd geʃagt von xij alb wie er ytzt redt hab er geʃagt
es ʃij vßgewuʃt / breng er ab(er) zu als recht iʃt das er jme
xij alb noch zutun ʃij / woͤll er gehorʃa(m) ʃin ab(er) er geʃtund
jme nit mee dan(n) vj alb / woͤl abe(r) er noch mit jme
rechen(n) woͤlt erß mit jme anneme(n) / vnd hoff er ʃoll mit
jme rechen(n) od(er) ab(er) by breng(en) etc vnd ʃtaltz zurecht

Rudig(er) von weg(en) frůffs cleʃg(in) v(er)bot das finth der vj alb
geʃtund / aber als finth vort(er) red er hab mit jme gerechent
das er nit mee dan(n) vj alb jme ʃchuldig ʃij v(er)liben geʃtund
jme ʃin haűptma(n) nit vnd woͤll getruen finth ʃöll
es bybreng(en) das v(er)rechent ʃij das er jme nit mee dan(n)
vj alb ʃchult ʃij / Peter finth redt ʃo cles meldt das
mee dan(n) vj alb ʃyen vnd dwyl es vor v(er)rechent ʃij ʃo
hofft er / cles ʃol es bij breng(en) od(er) von newen rechen

Übertragung

schuldig, so könne er ihn vor Gericht deswegen belangen. Das legt er dem Gericht vor. Stude für Henne Megel sagt wie zuvor und weiter, dass Contz Beheimer beweisen soll, dass sie von den Erben von Fihe Sonntag eingezogen wäre. Das legt er dem Gericht vor wie zuvor und auch Rampfuß für Contz Beheimer legt es dem Gericht vor. Zwischen Contz Beheimer und Henne Megel. Nach ihrer beider Vorbringungen und Rechtsatzungen ergeht das Urteil: Bringt Henne Megel den Beweis, dass die Wiese Fye Sonntag war, dann solle weiter geschehen, was Recht sein wird. Das lässt Contz Beheimer festhalten und Henne Megel fragt: Wann? Urteil: In 14 Tagen und dann weiter, wie es Gewohnheit ist. Beide festgehalten.

Rudiger hat sich verpflichtet, für Clesgin Fruhoff von Kiedrich vor Gericht zu reden. Und er beschuldigt Peter Finthen: Er sei ihm 12 Albus weniger 1 Denar schuldig. Dass er ihm das Geld nicht gebe oder es anerkenne, das schade ihm einen Gulden. Er fordert eine Antwort vor Gericht. Darauf antwortet Peter Finthen: Sie beide hatten einen Streit miteinander um einen Gulden oder 6. Und er habe ihm die unter der Hand gegeben an Geld und Geldeswert und ihm auch erklärt, wie er das gegeben habe, bis die Summe bezahlt worden sei. Danach hatten sie gütlich abgerechnet. Und er sei ihm 6 Albus schuldig geblieben. So hätten sie sich getrennt. Und das andere habe er getilgt und ihm gegeben. Und dann sei Cles 8 Tage später gekommen und habe von 12 Albus geredet, wie er es auch jetzt tue. Da habe er gesagt, es ist ausgewiesen. Bringe er aber den Gerichtsbeweis bei, dass er ihm noch 12 Albus geben müsse, so wolle er dem nachkommen. Sei dem aber nicht so, so gestehe er ihm nicht mehr als 6 Albus. Wolle er aber noch einmal mit ihm abrechnen, so wolle er das tun. Und er hofft, er solle mit ihm abrechnen oder den Beweis beibringen. Das legt er dem Gericht vor.

Rudiger für Clesgin Fruhoff lässt festhalten, dass Finthen die 6 Albus gesteht. Aber wenn Finthen weiter redet, er habe mit ihm abgerechnet, so dass er nicht mehr als 6 Albus schuldig geblieben sei, das gestehe sein Mandant nicht. Und er vertraue darauf, Finthen solle den Beweis erbringen müssen, dass es abgerechnet worden sei, so dass er ihm nicht mehr als 6 Albus schuldig war. Peter Finthen sagt: Da Cles anführt, dass es mehr als die 6 Albus gewesen seien und weil es zuvor abgerechnet war, so hofft er, Cles solle den Beweis erbringen oder sie sollen es neu berechnen,

Registereinträge

Beheimer, Contz   –   Denar (d)   –   Erbschaftsangelegenheit   –   Finthen, Peter von   –   Fruhoff, Clesgin (Cles)   –   gehorsam (Gehorsamkeit)   –   Hauptmann   –   Kiedrich (Ort)   –   Megel, Henne   –   mos (moris)   –   Rampfuß, N. N.   –   Rechnung (Abrechnung)   –   Rechtsetzung   –   Ruediger (Rudiger) (Name)   –   sententia   –   Sontag, Fihe   –   Stude (Name)   –   Vortrag (Vorbringung)   –