vnd beg(er)t des ʃin richtlich antw(or)t ney(n) oder Ja
Daruff kon waltmutshuʃe(n) durch hen zörn ha ʃin jn
recht angedingt(en) vorʃprech(en) hait ʃolich gelt hind(er) gericht
gelacht vnd hind(er) dem Richt(er) widerbekoͤmert vnd ret
zoͤrn woͤl jme der knecht antw(or)t(en) vort(er) vff ʃin clage ʃo
wöll jne beclag(en) Daruff kochhens cles durch Stud(en)
ʃin angedingt(en) furʃpr(echen) red(en) ließ er woͤll ʃin lip vor ʃin
gut ʃtell(e)n ob er dan(n) nit das gelt erlediget hett zu jme
zuneme(n) S(e)n(tent)ia woͤll er recht gebe(n) vnd neme(n) als der
Scheff wyʃt vor ein recht ʃo ʃij ʃin gut ledig
kon walmuts Daruff zoͤrn von weg(en) waltműtshuʃe(n)( ʃchuldiget koch-
huʃe(n) hens cleʃen von heyʃeßhey(m) wie das er ʃin gedingt(en) knecht
kochens cles ʃij geweʃe(n) vnd jme gelolt [!] getruen dienʃt zutun / das
habe er jme vertrut / nű hab jme kon waltmutshuʃen(n)
xxviij alb geben zu zergelt vnd jne geʃchickt in ein walt
by waltmutshuʃe(n) vngeu(er)lich das er jme ʃoͤl daʃelbʃt her
xiiij ʃchwyn holn die dan(n) da in ecker(e)n gang(en) hab(e) die
ʃelb(en) ʃchwyn ʃyen dem knecht gehantreycht vnd gelibert
vnder ʃin hant der ʃelb(en) ʃchwin hab er xiij bracht das jme
der knecht nit ʃagt by glauben wo er das xiiijt(e) ʃchwin
gelaiʃʃe(n) hab vnd jme vort(er) rechnu(n)g thů vmb die xxviij
alb noc(et) xx gld vnd getrut eʃʃol mitrecht erkant we(r)d(en)
das erß billich tun ʃoͤll vnd ʃtaltz zurecht
Daruff Stude von weg(en) cleʃen macht jne des vff ge
meʃʃen ʃchad(en) vnʃchuldig vnd redt er hab kon waltmuts
huʃe(n) gedient wes er jme gelobt hab er auch vlyßlich
gethan(n) vnd kon waltmutshuʃen hab jne als jn ʃynem
dienʃt hinwegk geʃchickt vnd jme zergelt geben vnd
jne beʃcheid(en) wo er deʃʃelb(en) einsteyls hingeb(e)n ʃoll vnd
da jme die ʃchwyn gelibert word(en) ʃyn ʃij kon waltmuts
huʃen hofman(n) by geweʃt / vnd do er ʃij kome(n) mit den
Schwyn vff die ʃtraiß do ʃij eyne hincken word(en) vnd ee
leng(er) ee mee lemer word(en) vnd hab jne das ʃelbig ʃchwin
gehindert das er zweye(r) tag lengʃame(r) herheym ʃij kome(n)
dan(n) ʃuͤʃt vnd hab můe vnd arbeyt mit gehabt bis das
er ʃie bracht haͤtt zu ʃantgewer zum helm in die herbrig
Und er fordert darauf eine Antwort vor Gericht Nein oder Ja. Darauf hat Konrad Waldmannshausen durch Henne Zorn, seinen Fürsprecher, das Geld bei Gericht hinterlegt und dann beim Richter mit Pfändung zurückgefordert. Und Zorn sagt: Wolle ihm der Knecht weiter antworten auf seine Klage, so wolle er ihn beklagen. Darauf ließ Cles Kochhens durch Stude, seinen Fürsprecher, sagen: Er wolle seinen Leib vor sein Gut stellen. Ob er dann nicht das Geld gelöst hätte und an sich nehmen könne. Urteil: Wolle er Recht geben und nehmen, wie es die Schöffen als Recht weisen, so sei sein Gut frei.
Darauf beschuldigt Zorn für Waldmannshausen Cles Kochhens von Heidesheim: Dass er sein angestellter Knecht gewesen sei und ihm gelobt habe, treuen Dienst zu leisten. Da habe er ihm vertraut. Nun habe ihm Kon Waldmannshausen 28 Albus gegeben als Zehrgeld und ihn in einen Wald bei Waldmannshausen geschickt, damit er ihm von dort 14 Schweine holen solle, die dort in den Eckern waren. Diese Schweine sind dem Knecht in die Hand gereicht und geliefert worden und von den Schweinen habe er 13 gebracht. Dass ihm der Knecht nicht auf Eid sage, wo er das 14. Schwein gelassen habe und ihm weitere Abrechnung leiste wegen der 28 Albus, das schade ihm 20 Gulden. Und er vertraut darauf, es solle vor Gericht erkannt werden, dass er das billiger Weise tun soll. Das legt er dem Gericht vor.
Darauf sagt Stude für Cles: Er erklärt sich des angeführten Schadens für unschuldig und sagt: Er habe Konrad Waldmannshausen gedient, wie er ihm versprochen habe. Er habe es auch fleißig getan. Und Kon Waldmannshausen habe ihn in seinem Dienst weggeschickt und ihm Zehrgeld gegeben und ihm gesagt, wo er von demselben einen Teil hingeben soll. Und als ihm die Schweine geliefert worden seien, sei der Hofmann von Kon Waldmannshausen dabei gewesen. Und als er mit den Schweinen auf die Straße kam, da habe eines gehinkt. Und je länger sie gegangen sind, je mehr. Und das Schwein habe ihn gehindert, so dass er zwei Tage langsamer gewesen sei auf dem Rückweg als sonst. Und er habe Mühe und Arbeit mit ihm gehabt. Und er habe sie gebracht bis St. Goar in die Herberge »Zum Helm«.
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 065, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-065-1/pagination/7/?L=0&cHash=2198b93cb6489911284ef9b64c5b7961 (Abgerufen am 24.09.2024)