Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502 

Bl. 064v

12.02.1495  / Donnerstag nach Scholastice

Transkription

oder Jrn erben wan er ʃin win er ytzt in ʃynem kell(er) oder gewar
hait v(er)kaufft iij gld an geben vnd vort(er) zum nehʃten herbʃt
aber iij gld ʃo er win v(er)kaufft vnd darnach zum letʃten die
vberigen iiɉ gld auch zum nehʃt(en) herbst darnach ʃo er win
verkaufft vnd jr ʃolich gelt zu iglichem ziel gein Bacherach
an der frawe(n) od(er) jre(r) erben coʃt(en) vnd ʃchad(en) libern(n) vnd wan(n) die
letʃt(en) iiɉ gld der viiiɉ gld gegeben ʃin / ʃo ʃal die fraw od(er) jr
erben ʃtroͤlin oder ʃin erben der gerichtsbrieff zu ʃin hand(e)n
ʃtellen(n) ʃolichs iʃt von beydenteyln v(er)bott

erk(ann)t Jtem Johannes diel erk(enn)t agneʃen coͤntzg(en) gleʃers witwe von
bacherach bynne(n) viij tagen(n) xix alb mit hen ʃtrölins ʃon
gein Bacherach on jrn coʃt(en) zu ʃchick(en) dz v(er)bot die frawe

philips Hirt Jtem philips hirt vnʃer mitʃcheff(en) hat beg(er)t etlich vnd(er)pfande
hat offgeholt lut ein(er) abʃchrifft eins gerichtsbrieffs die er jnß recht lacht
vffzuhol(e)n vff kon waltműtshuʃe(n) Joͤrg flach(en) vnd philips
von ockenheym vnd redt ʃin gult wu(r)de jme nit vnd ʃtund(en)
die gut(er) zu ʃin hand(en) S(e)n(tent)ia Ja ʃi ita eʃt ʃi non geʃchee vort(er) was
recht ʃij v(er)bot er vnd hait Ban(n) vnd fried(en)

Jtem heynrich von koln(n) hat ʃich v(er)dingt als recht iʃt friederich
flachen vnd kungit(en) phil(lips) flachen ʃelig(en) witwe jn jr wort
friederich flach(en) vnd beg(er)t das gerichtsbuch wie die gut(er) ʃo pet(er) ʃwartz vnd
kungut habe(n) ʃin huʃfr(au) katherin Sophie(n) von kropsberg jre(r) mutt(er) vnd
vffgeholt etc Sweger(e)n verlacht wer(e)n / das Jne geoͤffent wart v(er)bott
vnd beg(er)t die gut(er) vffzuhol(e)n lut des gerichtsbuchs / iʃt jne
der offholung geʃtand(en) / mit vnd(er)ʃcheit ob myns gnedigʃt(en)
h(e)rn lantʃchriber vort(er) die gult reychen woͤll das ʃie doch my(n)
g(nädigen) h(e)rn daran vngefort laʃʃen wollen / ob ab(er) des nit ʃo ʃoͤl
die vffholung vff den vorg(e)n(ann)t(en) p(er)ʃon ʃten / haben frieden
flach vnd kungit v(er)williget vnd v(er)bott vnd begert(en) mit
gemelt(en) geding ban(n) vnd fried(en) / hat der Schult(heiß) jne alʃo
ban(n) vnd fried(en) getan(n)

Jtem Stude hat ʃich v(er)dingt als recht iʃt kochhens cleʃen
kochhenseles von heyßeßheym in ʃin wort vnd ʃpricht zu kon walt-
kon waltmuts műtshuʃen wie das er by jme gedient hab ʃtund jme noch
huʃen vß ʃins lidlons iij gld vnd iiij alb das kon waltmutshuʃe(n)
jme die nit geb oder e(r)kent als lidlons recht ʃij noc(et) x gld

Übertragung

oder ihren Erben 3 Gulden geben, wenn er seinen Wein, der jetzt in seinem Keller ist oder den er verwahrt hat, verkauft hat und dann weiter im kommenden Herbst wieder 3 Gulden, wenn er den Wein verkauft hat. Und die letzten und übrigen 2 ½ Gulden im Herbst danach, wenn er seinen Wein verkauft. Und er soll das Geld an jedem Termin nach Bacharach der Frau oder ihren Erben ohne Kosten und Schaden liefern. Und wenn die letzten 2 ½ Gulden der 8 ½ Gulden gegeben sind, dann sollen die Frau oder ihre Erben Strolin oder seinen Erben die Urkunde übergeben. Das wurde von beiden Seiten festgehalten.

Johannes Diel erkennt an, Agnes, der Witwe von Contzgin Glaser von Bacharach, binnen 8 Tagen 19 Albus mit Henne Strolins Sohn nach Bacharach ohne ihre Kosten zu schicken. Das hat die Frau festhalten lassen.

Philipp Hirt, unser Mitschöffe, hat gefordert, die Pfänder einzuziehen, die gemäß der Abschrift einer Urkunde, die er dem Gericht vorgelegt haben, von Konrad von Waldmannshausen, Jörg Flach und Philipp von Ockenheim hinterlegt wurden. Und er sagt: Seine Gülte erhalte er nicht und die Güter seien noch in seinem Besitz. Urteil: Ja, wenn es so ist. Wenn nicht, dann geschehe weiter, was Recht ist. Festgehalten. Und er hat Bann und Frieden.

Heinrich von Köln hat sich verpflichtet, für Friedrich Flach und Kunigunde, die Witwe von Philipp Flach vor Gericht zu reden. Und er fordert das Gerichtsbuch zu öffnen, wie die Güter, die Peter Schwartz und seine Frau Katharina haben, von Sophie von Kropsberg, ihrer Mutter und Schwiegermutter, verliehen wurden. Das wurde ihnen geöffnet. Festgehalten. Und gefordert die Güter einzuziehen gemäß dem Gerichtsbuch. Die Einziehung ist ihnen gestanden worden mit der Bedingung, dass, wenn der Landschreiber meines gnädigsten Herrn des Pfalzgrafen die Gülte geben wolle, sie doch meinen gnädigen Herren daran lassen wollen. Wolle er das aber nicht, so soll die Einziehung von den genannten Personen Frieden haben. Flach und Kunigunde haben dem zugestimmt und das festgehalten und forderten - mit der Einschränkung - Bann und Frieden. Der Schultheiß hat ihnen so Bann und Frieden gegeben.

Stude hat sich verpflichtet, für Cles Kochhens von Heidesheim vor Gericht zur reden und klagt Kon Waldmannshausen an: Dass er bei ihm gedient habe und es stehe ihm immer noch von seinem Arbeitslohn 3 Gulden und 4 Albus aus. Dass Kon Waldmannshausen ihm die nicht gebe oder das anerkenne, wie es das Recht bei Arbeitslohn ist, das schade ihm 10 Gulden.

Registereinträge

Abschrift   –   Aufholung (aufholen)   –   Bacharach (Ort)   –   Bann und Frieden (Paarformel)   –   Diel, Johannes (Johan)   –   Erbschaftsangelegenheit   –   Flach (Flechin), Kungutt   –   Flach, Philipp   –   Flach von Schwarzenberg, Jörig   –   Frau (Frau)   –   Gerichtsbrief   –   Glaser, Agnes   –   Glaser, Contzgin   –   Guelt (Gült)   –   Hand (Hände)   –   Heidesheim (Ort)   –   Herbst   –   Hirt, Philip   –   Keller (Vorratsraum)   –   Kochhens, Clese   –   Koeln, Heinrich von   –   Kosten und Schaden (Paarformel)   –   Krobsberg, Sophia von   –   Landschreiber (Oppenheim)   –   Lidlohn   –   Lidlohnrecht   –   Mutter (Mütter)   –   Ockenheim, Philip von   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Pfalzgrafen bei Rhein   –   Schwaegerin (Schwägerin)   –   sententia   –   Sohn (Söhne)   –   Strolin   –   Strolin, Henne   –   Stude (Name)   –   Swartz, Katharina   –   Swartz, Peter   –   Waldmannshausen, Kon (von)   –   Wein (Wein)   –   Witwe   –